Test 6x42mm Zielfernrohre Zeiss, Kahles, Swarovski und Co

Es sind die Klassiker unter den Zielfernrohren, zig tausende Jäger haben damit ihr Wild erlegt. Die 6x42mm Gläser wurden bei Tag und Nacht eingesetzt  auf Gams, Reh, Wildschwein und Co. Im Vergleich zu den 8x56mm Gläsern, können die kleineren Zielfernrohre von der Helligkeit her meist mithalten, natürlich bei weniger Vergrößerung. Vergleicht man die „Alten“ heute noch mit  billigen variablen Gläsern, kann ein 6x42mm von einem der großen Hersteller, Swarovski, Kahles oder Zeiss, heute noch glänzen, auch in der Dämmerung.

Lohnt es sich aber heute noch ein 6x42mm Zielfernrohr auf seine Büchse zu montieren?

Ich habe im Moment zwei 6x42mm Zielfernrohre im Einsatz, eines von Kahles und eines von Zeiss und ich muss sagen, sie haben mich noch nicht enttäuscht. Das Kahles Helia S 6x42mm Glas ist auf meiner Brünner Bockbüchsflinte montiert und auch im letzten Licht lassen sich Füchse sicher zur Strecke bringen. Das 6x42mm Kahles leistete ausgesprochen gute Arbeit, die sechsfache Vergrößerung reicht in den meisten Fällen aus. Auf gemessene 150 Meter konnte ich mit der Bockbüchsflinte einen Fuchs erlegen, eine Entfernung die für mich persönlich noch gerade in Ordnung ist, viel weiter würde ich auf einen ein so kleines Ziel nicht mehr schießen.

Mein zweites 6x42mm Diatal ZA von Zeiss habe ich auf meinen Henry Unterhebelrepetierer montieren lassen.  Der Westernfaktor der Henry hat sich zwar ein wenig verändert, dafür hat sich die Zielgenauigkeit erhöht. Die beschossenen Tauben liegen jetzt meist im Knall, demnächst werde ich das Gewehr auch auf den Niederwildansitz mitnehmen. Das Zeiss 6x42mm Diatal ZA ist auf jeden Fall präzise und für diesen Einsatz perfekt. Das Gewicht überzeugt und die sechsfache Vergrößerung für Schüsse auf maximal 50 Meter mehr als ausreichend.

Fazit
Die 6fachen 42mm Zielfernrohre gehören nicht zum alten Eisen. Natürlich ist ein modernes 3-12x56mm Zielfernrohr wie mein Kahles CBX oder Steiner Ranger universeller einsetzbar, aber auch die alten Klassiker sind durchaus für die Jagd geeignet, ob als günstige Alternative oder wegen dem Charme der alten Tage. Jedenfalls sollte man die alten Gläser nicht wegwerfen, wer weiß wann man sie wieder einsetzen kann.
Waidmannsheil!

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„Grausame Jagd“ auf Murmeltiere

In den Medien herrscht große Aufregung wegen eines Videos über die Murmeltierjagd in Tirol. Auch der Jagdverband kritisiert das Videomaterial, das auf youtube eingestellt worden ist. Dem Verband dürfte das Gamsjagdvideo eines russischen Jagdgastes noch im Magen liegen, ob der Kritik. Grundsätzlich kann Jagd hergezeigt werden, dass dabei etwas erlegt wird, gehört nun Mal dazu. Für jene die es grausam finden, niemand wird gezwungen es anzusehen.

Trotzdem sollten Jäger vorsichtig sein mit Bildern und Videos im Internet. Zu viele selbst für Jäger ekelhafte Videos finden sich im Netz, was natürlich Wasser auf die Mühlen der Jagdgegner ist. Die städtische Bevölkerung ist eben schon sehr weit weg, vom natürlichen Lauf der Dinge und die Jagd passt nicht ins Weltbild – billiges Fleisch vom Diskonter ist für die meisten allerdings in Ordnung.

Zur Murmeltierjagd kann ich nur sagen, sie ist gelebte Tradition und ein Mankei zu erlegen ist eben etwas Besonderes. Wenn man es filmt, sollte es zumindest geschmackvoll sein. Wer weidgerecht auf Murmeljagd geht, dem kann ich nur ein Weidmannsheil wünschen!

Test: Kaliber 5,6×52 R in Brünner Bockbüchsflinte

Ich habe das Kaliber 5,6×52 R in meiner Brünner Bockbüchsflinte gemeinsam mit einem 12er Schrotlauf. Montiert ist ein Zeiss 6x42mm. Es ist eine kompakte Waffe, die ich gerne zur Fuchsjagd mitnehme, natürlich kann Rehwild ebenfalls damit geschossen werden, bis jetzt habe ich kein Reh damit erlegt. Meine Erfahrungen beschränken sich in diesem Kaliber auf Raubwild, sprich Fuchs und Dachs. In Kombination mit meinem Fuchslocker, habe ich schon einige Rotröcke erlegen können.

Ich schieße das 5,6x52R  Teilmantel, mit 4,6 Gramm, von RWS. Bis jetzt musste ich noch kein Raubwild nachsuchen, das ich mit diesem Geschoß beschossen hatte, Fuchs und Dachs lagen am Platz. Egal ob auf 30 Meter oder mehr als 150 Meter, die Patrone ist äußerst präzise und das 6x42mm Zielfernrohr lässt auch in der Dämmerung noch einen sicheren Schuss zu. Das Kaliber gefällt mir sehr gut und die Präzision überzeugt auf jeden fall, ebenso wie die Augenblickswirkung bei Raubwild.

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Fuchs auf gemessenen 150 Metern erlegt

Der Rückstoß ist fast nicht spürbar und auch der Knall hält sich in Grenzen. Für Raubwild ist die Kombination von 5,6×52 R und 12er Schrot ideal. Die Patrone wurde in den USA entwickelt und ist dort unter dem Namen 22. Savage bekannt. Doch wird sie in den Vereinigten Staaten kaum noch verwendet. In Europa, vor allem bei uns in Österreich wird die Patrone noch von vielen Jägern für Raubwild und auch Rehwild verwendet. In Drillingen und Kombinierten Waffen gibt es Läufe in dem Kaliber, was ich gut verstehen kann, ob der sehr guten Wirkung und der Präzision.

Die Wirkung auf Rehwild werde ich im Herbst vielleicht noch testen und diesen Artikel erweitern. Doch grundsätzlich waidwerke ich auf Rehe lieber mit einem etwas größeren Kaliber, obwohl viele Jagdkollegen beim Rehwild auf das Kaliber schwören.

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Fuchs auf 30 Meter beschossen, lag im Knall

 

Update 5,6x52R mm Wirkung auf Rehwild
Hier wie schon lange versprochen ein Update über die Wirkung  der 5,6x52R mm auf Rehwild. Nach mehreren Stücken, die ich jetzt mit der 5,6x52R erlegen konnte, kann ich sagen, sie wirkt fantastisch. Das RWS Teilmantelgeschoß hat die Stücke meist auf den Platz gebannt oder es gab kurze Todfluchten. Vom Bock mit 20 Kilogramm bis zum Schmalreh, war die Wirkung perfekt, auch die Wildbretentwertung hielt sich in Grenzen. Geschossen habe ich meist auf etwa hundert Meter und die Schüsse waren durchwegs einige Zentimeter hinter dem Blatt oder aufs Blatt. Bei schlechten Schüssen, wird die kleine Kugel nicht ideal wirken, aber das tun auch größere Kaliber nicht.

Ich bin von der 5,6x52R mm begeistert, kein Rückstoß, ein leiser Schussknall, dass meistens die anderen Stücke noch stehen bleiben und eine gute Wirkung. So soll ein Jagdkaliber sein.  Mittlerweile ist im Feldrevier wenn nicht mit Sauen zu rechnen ist, die Brünner Bockbüchsflinte mein ständiger Begleiter. Meiner Meinung nach gehört die 5,6×52 R oder 22. Savage noch lange nicht in die Vitrine als veraltetes Kaliber.

 

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Erstes Rotwild im neuen Revier

Seit heuer bin ich in einem Genossenschaftsrevier dabei, in dem auch Rotwild zum Standwild gehört. Nachdem ich meinen Bock erlegt hatte, ging es mit Beginn der Schusszeit am 1. Juni gleich mehrmals mit dem Jagdleiter auf den Hochsitz, um ein Schmaltier zu erlegen. Etwas spät aber doch, hier die Jagdgeschichte.

Rehwild war bei jedem Ansitz reichlich zu sehen, auch ein junger Hirsch, mit drei Mal Lauscher hohen Spießen kam in Anblick. Weitere Stücke traten nicht auf die Wiese. Nach einigen Wiederholungen, kam eines Abends wieder der Spießer in Anblick, als der Jagdkollege sagte, „vielleicht kommt noch ein Schmaltier nach“, war auch schon das Haupt eines zweiten Stücks aus dem Dickicht auf die Wiese gekommen. Schnell zogen die beiden zu einer kleinen Ablenkfütterung und ästen seelenruhig vor sich hin. Wir konnten sie beobachten und warteten, ob sie sich in unsere Richtung bewegen würden, um das Schmaltier zu 100 Prozent richtig ansprechen zu können. Doch das Rotwild äste gemütlich weiter, der Spießer kam genau vor unseren Hochsitz auf ein Sojafeld und äste dort weiter. Nach einigen Minuten kam ein drittes Stück Rotwild in Anblick. Ein Schmaltier, ohne Zweifel, noch etwas schwächer als das andere Stück. Es zog vertraut zum Spießer und äste dann die kleinen Sojapflanzen.

„Mach dich bereit“, die klare Anweisung von meinem Kollegen. Also brachte ich meinen Steyr Mannlicher Stutzen in 308 Win. in Position und stellte das Fadenkreuz auf das Schmaltier. Nach mehreren Richtungswechseln verhoffte das Tier in perfekter Position auf etwa 80 Meter, ich drückte den Abzug.  „Es hat perfekt gezeichnet“, hörte ich vom Jagdleiter. Nach einigen Schritten taumelte das Wild und ging schließlich zu Boden.

Mein erstes Stück Rotwild im neuen Revier war erlegt, die Freude natürlich groß. Wir bargen das Stück, das etwa 70 Kilo aufgebrochen auf die Waage brachte, gaben ihm den letzten Bissen und ich bekam meinen Erlegerbruch überreicht. Schließlich verstauten wir das Schmaltier in der Kühlkammer.

Zum Geschoß: Das 308 Win. Geco Teilmantel leistete ganze Arbeit, leider habe ich keine Fotos, aber die Wildbretentwertung beim Schuss direkt hinters Blatt, war zu vernachlässigen, auch die Wirkung auf das Schmaltier war sehr gut und es gab Ausschuss und genügend Schweiß.

MagazinSteyer Mannlicher

Waidmannsheil

Kronenzeitung: Das Reh, die Frau vom Hirsch?

In der Kronen Zeitung, für die Leser ausserhalb Österreichs – ein Boulevard-Zeitung im Kleinformat, mit dem größten Marktanteil in Österreich – fand ich folgenden Artikel:

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„Rot- und Damwild als Nutztiere“, der Rehbock gehört wohl nicht dazu, aber Reh und Rotwild sind ja sowieso Geschwister, oder ist der Bock der Mann vom Damwild, man weiß es nicht. Im Artikel, schreibt der Redakteur, dass es 800 Rehe und Hirsche verteilt auf 450 Hektar Gatter im Land gibt. Mir ist kein Gatter mit Rehwild bekannt, aber vielleicht meinen sie mit Rehen, die Frau vom Hirsch. Als Jäger und für jeden Naturinteressierten einfach ein Fauxpas. Fehler können schon mal passieren, aber im Wald dürfte der Redakteur noch nie gewesen sein. Kann man nur hoffen, dass die Leser zumindest nicht so weit von der Natur entfremdet sind, um den Unterschied zwischen Rehbock und Hirsch zu kennen.

Warum kein Rehwild im Gatter gehalten wird: Rehwild wird vor allem wegen seinem territorialen Verhalten nicht im Gatter gehalten. Es lebt nicht in Rudeln und ist somit wegen des hohen Platzbedarfs nicht wirtschaftlich in einem Gatter. Vor allem Damwild wird in der landwirtschaftlichen Gatterhaltung gezüchtet, aber es gibt auch einige Rotwildbestände im Gehege, ebenso wie Wildschweine.

Krähenjagd, Lockbild, Krähen

Lockjagd auf Krähen

Nach der Rehbrunft geht es im Revier wieder ruhiger zu. Um etwas fürs Niederwild zu tun, ging es vor Kurzem auf Krähenjagd. Lockkrähen, Tarnnetz und Flinte eingepackt, ging es noch im Dunkeln ins Revier. Das Lockbild baute ich auf einer Wiese neben einem abgeernteten Acker auf. Hinter meinem Schirm steht eine Hütte und ein Hochsitz, auf dem ich auch eine Wächterkrähe postierte, die anderen schwarzen Attrappen stellte ich rund um einen Baum auf. Die beflockten Lockkrähen habe ich bei alp-jagd.at bestellt und sie sind sehr robust und ziehen auch die Aufmerksamkeit der Krähen auf sich.

IMG_4597Mein Tarnnetz befestigte ich an meinen vier Metall-Teleskopstangen, was keine zwei Minuten dauerte. Klapphocker aufgestellt, den Hund abgelegt und die Flinte geladen.  Ich hatte meine Browning B725 mit zur Jagd und verlud Winchester Super Speed 3er Schrote. Die ich fast auf alles Niederwild verwende und bisher mehr als zufrieden bin. Tests zur Flinte und Munition folgen demnächst.

IMG_4596Labradordame Ronja wartete mit mir im Tarnzelt und es dauerte keine zehn Minuten bis die ersten Krähen über mein Lockbild strichen. Leider blieben die größeren Trupps unbeeindruckt und ich ließ sie vorbeistreifen, weil sie zu hoch für einen Schuss waren. 20 bis 30 Krähen ließ ich so ziehen, doch dann kamen zwei Vögel und ich wollte einen Schuss versuchen, ich stand auf, gab eine Doublette auf eine Krähe ab, die sofort zu Boden fiel. Ronja startete zum Apportieren und nach einigem Zureden, da die Krähe noch kurz lebte, brachte sie die Beute zurück ins Tarnzelt. Ich ärgerte mich, denn die anderen Krähen flogen kaum höher als diese beiden, also wär ein Schuss definitiv in Ordnung gewesen. Aus Erfahrung lernt man und das nächste Mal werde ich die Entfernungen besser einschätzen können.

IMG_4604Die Freude war groß, doch weitere Krähen ließen nach den Schüssen auf sich warten und die ersten Spaziergänger waren auf den Feldwegen gegen 7 Uhr unterwegs. Also ließ ich es gut sein für diesen Morgen und ließ Ronja, die doch etwas magere Ausbeute, ins Auto tragen.

Das nächste mal werde ich mein Lockbild etwas anders anlegen und auch einen Krähenlocker verwenden, der die Krähenattrappen interessanter macht. Alles in allem eine spannende Jagd, für Hund und Herrl. Ich werde meine Lockkrähenarmada noch etwas erweitern und eventuell noch an meiner Tarnung arbeiten. Weitere Tipps aus der Praxis, wie die Krähenjagd am besten funktioniert und was man beachten sollte, werden demnächst hier im Blog folgen, ich bin schon am recherchieren und probieren., wie die Krähenjagd am besten klappt. Krähenjagd, Lockbild, KrähenKrähenjagd, Lockbild, KrähenKrähenjagd, TarnzeltKrähenjagd, Apport, Labrador, Hund

Waidmannsheil

Test Henry Unterhebelrepetierer 22.

Was fehlt noch im Waffenschrank, da fällt mir einiges ein, doch die Brieftasche lässt viele Wünsche, Wünsche bleiben. Einen kleinen habe ich mir allerdings erfüllt. Der Cowboy in mir war stärker und ich konnte nicht widerstehen. Ein Unterhebelrepetierer musste her. Nach kurzer Überlegung passte am besten ein Kleinkalibergewehr in meinen Schrank, also zum Waffenhändler meines Vertrauens und der bestellte zwei Henry Unterhebelrepetierer in 22. zur Ansicht.

Nach zwei Wochen waren sie da, Achtkantlauf, mit Kimme und Korn, das John Wayne Feeling stimmte auf jeden Fall. Schließlich entschied aber der Preis und ich erstand die Henry 22. mit rundem Lauf und aufgesetztem Korn. Nicht ganz so schön, authentisch und elegant, aber eben doch um 150 Euro billiger. Zur Abwechslung siegte die Vernunft.

Verpackt in einem Karton, schnörkellos und ohne viel Zubehör, außer einer kleinen Anleitungsbroschüre brachte ich mein neues Schmuckstück nach Hause. Die Aufschrift „Made in Amerca, Or Not Made At All“ sagt schon alles über diese Waffe. 18,4 Zoll  ist der Lauf, das Röhrenmagazin fasst 15 Schuss und der schwarze Messingkasten ist ebenso schlicht, wie das American-Walnut Schaftholz. Das Westernfanherz schlägt natürlich höher bei diesem Anblick.

Auf der Pirsch mit der Henry
Also einige 22. Patronen geladen und ab zum Probeschießen. Über Kimme und Korn gezielt, abgedrückt und ohne viel Knall schlug das Projektil in einem alten Kochtopf ein, auch noch dort wo ich hingezielt habe. Perfekt.

Doch meine Henry Rifle soll nicht nur zum Spass benutzt werden, ein Ziel war die Taubenjagd am Hof. Die Vögel haben es sich in unserer Getreidelagerhalle gemütlich gemacht, was uns nicht besonders freut. Also ging es mit Hund und der 22. Z von RWS auf die Pirsch. Schnell war eine Taube auf einem Stahlträger ausgemacht, einmal repetiert, gefühlt wie John Wayne, angelegt und abgedrückt, die Taube ging zu Boden und der Hund griff sie sofort. Sehr gut, also ist die Henry Rifle auch jagdlich zu gebrauchen und die Investition hat sich in jeder Hinsicht gelohtn.

Test
Der Schlossgang des Unterhebelrepetierers geht geschmeidig und der Abzug bricht trocken. Das Visier lässt sich einstellen und kann je nach Munition verändert werden. Der Preis von etwas weniger als 500 Euro ist für diese Waffe angemessen. Ich freue mich jedes Mal wenn ich mit meiner Henry 22 Kleinkaliber schießen kann. Man muss sich auch selbst öfter  eine Freude machen.

Bockjagd II 2016

Nach acht erfolglosen Ansitzen, ging es Sonntagfrüh wieder ins Revier. Um 5 Uhr noch Jagdkollegin abgeholt und es ging zum Hochsitz, wo ich seit mehr als zwei Wochen auf einen passenden Sechserbock wartete. Der Sitz steht an einer Wiese mit einigen Obstbäumen, auf drei Seiten von Wald umgeben und auf einer Seite grenzt ein Maisfeld das Blickfeld ab. Eigentlich ein vielversprechender Einstand mit viel Ruhe.

Bei den Ansitzen zuvor kam des öfteren ein ein oder zwei jähriger Bock vorbei, der Lauscherhoch auf einen Sechser blendete, ich konnte ihn nicht genau ansprechen und wegen seiner Unbedarftheit, glaube ich es ist ein Jährling. Ich ließ ihn mehrere Male ziehen. Bei einem Morgenansitz trat ein passender Sechser aus, der mir nach genauerem Ansprechen zu jung erschien und auf jeden Fall noch Potential hat, auch ihn ließ ich in den Mais ziehen. Sonst hörte ich immer wieder Geißen fiepen und Böcke treiben, jedoch im Wald oder Maisfeld. Ein Fuchs schaute fast bei jedem Ansitz auf der Wiese vorbei, sonst tat sich meist nicht viel.

Zurück zum Sonntagmorgen, wir pirschten zum Hochsitz, es war noch alles ruhig, also baumten wir auf. Wir warteten etwa 40 Minuten, zwischendurch blattete ich ein paar Mal. Kurz vor 6 Uhr betrat ein Sechserbock die Wiese, schnell angesprochen, der Träger war stark, die Stangen sehr dunkel und auch das Haupt deutete auf einen älteren Bock hin. „Den schießen wir“, sagte ich und legte meinen Steyr Mannlicher Repetierer an und brachte das Fadenkreuz meines Zielfernrohrs etwas hinters Blatt, als er kurz verhoffte, stach ich ein und drückte ab. Ich sah den Bock deutlich Zeichnen, er war mit allen vier Läufen in der Luft, spannte ein und verschwand hinter der Baumkante.

Wir schnauften kurz durch und gaben dem Bock noch ein paar Minuten, bevor wir zum Anschuss gingen. Schweiß konnten wir genügend finden, dann folgte ich der Fährte und gleich hinter der Wiesenkante etwa zwei Meter im Wald lag der Bock. Die Freude war groß, ich traf ihn etwas hinterm Blatt, die 308 Win. Geco Teilmantel durchbohrte die Lunge und ließ den Bock noch etwa 30 Meter flüchten, bevor er verendete. Es ist ein passender Sechser Abschussbock, mit dunklen Stangen.

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Schnell war der letzte Bissen im Äser und wir versorgten das Wild gemeinsam. Den Aufbruch ließen wir für den dort streifenden Fuchs im Wald zurück. Etwa 40 Minuten nach dem Schuss, war der 15 Kilogramm schwere Bock im Kühlhaus verstaut. Das Alter schätze ich auf  vier bis fünf Jahre, genau werden wir es erst wissen, wenn das Kiefer fertig ausgekocht ist.

Nach so vielen Ansitzen Waidmannsheil haben, ist unbeschreiblich. Ein guter Morgenansitz der uns beiden noch lange in Erinnerung bleiben wird.

 

Waidmannsheil!

Hatchbag Kofferraumschutz

Test: Hatchbag Kofferraumschutz

Der englische Maßanzug ist ein Klassiker. Beim Kofferraumschutz lässt das Angebot von maßgeschneiderten Lösungen zu Wünschen übrig. Die Firma Hatchbag aus England bietet genau dieses Produkt an. In Handarbeit werden die Hatchbags für mehr als 150 Pkw Modelle in Handarbeit angefertigt.Hatchbag Kofferraumschutz

In meinen VW Touareg benutzte ich bisher die original Schutzmatte aus Plastik, die aber immer wieder ins Schloss rutschte und dementsprechend löchrig war. Seit einiger Zeit verwende ich nun den Kofferraumschutz der Firma Hatchbag und muss sagen, er funktioniert.

Robust
Das Material des Kofferraumschutzes besteht aus robustem braunen PVC, es stehen aber auch weitere Farben zur Wahl. Mehrere Optionen bietet das Unternehmen ebenfalls an, in meinem Fall habe ich eine geteilte Rückbank, somit kann ich einen Sitz umlegen und trotzdem sind beide Sitzbankseiten geschützt. Zusätzlich kann man noch Matten, Heckklappenschutz und viele andere aufpreispflichtige Details bestellen. Für einen VW Touareg kostet der Hatchbag 145,24 Euro in der Standardausführung, bestellt man einen Stoßstangenschutz dazu schlägt sich das mit etwa 17 Euro zu Buche, bei einer Heckklappenabdeckung sind es schon rund 43 Euro.

Kofferraumschutz für die Jagd
Als Jäger ist ein Kofferraumschutz eine gute Investition. Egal ob mit dem Jagdhund ins Revier oder dem erlegten Rehbock nach Hause, der Kofferraum ist schnell verschmutzt. Den Hatchbag Kofferraumschutz konnte ich schnell montieren und er hält den Dreck von meinem Auto fern. Mit den Klettflächen hält die PVC Folie an den Seiten des Kofferraums, an den Plastikflächen müssen Klettsticker angebracht werden und mit Haltelaschen wird der Kofferraumschutz an den Nackenstützen der Hinterbank befestigt. Schon ist die Plane montiert und der Kofferraum kann eingeladen werden.

Nach einem Schlammbad, kann ich meine Labradorhündin nun getrost in den Kofferraum lassen, denn die PVC-Folie ist leicht zu reinigen. Feucht wischen und der Kofferraum schaut aus wie neu. Auch der erlegte Rehbock kann gleich eingeladen oder Motorsäge und Co. verstaut werden, selbst Ölflecken lassen sich leicht entfernen.

Fazit
Der Hatchbag Kofferraumschutz ist für Jäger, Landwirte, Forstarbeiter und Handwerker sicher eine gute Investition. Ich möchte meinen Hatchbag nicht mehr missen. Bis jetzt hat er den alltäglichen Einsatz bei der Jagd mit Hund und andere Transportaufgaben perfekt gemeistert. Ich konnte noch keine Schwachstelle finden, genauso wenig wie meine Labradorhündin. _DSC9100

Erfolgreiche Bockjagd 2016 Teil I

Seit Mai war ich im Revier unterwegs, um den richtigen Bock zur Strecke zu bringen. Ich hatte viel Anblick, ließ einige brave Böcke ziehen und wartete auf den richtigen.  Dieser Bock am Bild sollte es werden, hohe weiße Stangen, die bis zu den Rosen dünn waren, ein starker Träger und vom Verhalten her  mindestens vier Jahre oder älter. Da er auf der Reviergrenze seine Fährte zog, war er auf jeden Fall passend.IMG_4066

Zig Ansitze nach diesem Foto, ließ sich der Bock nicht blicken, ein Mal war er kurz zu sehen, doch es war schon sehr finster und Kugelfang war keiner gegeben.  Ende Mai saß ich wieder mit meiner Mauser 66 in 243. Winchester auf dem Hochsitz. Einige gut veranlagte Jährlinge traten aus, hochbeschlagene Geißen und Schmalgeißen ästen vertraut am Kleeacker. Gegen 21 Uhr wurde es schnell finster, ich konnte einen Bock ausmachen, er trieb die Schmalgeißen und auch die beschlagenen älteren Tiere flüchteten. Plötzlich waren die Jährlinge von der Bühne verschwunden.

Mit dem Spektiv konnte ich den Bock als Alten ansprechen, er hatte dünne Stangen und ob er weiße Enden hatte, konnte ich nicht mehr ausmachen, ich ging aber davon aus. Mit tiefem Träger wechselte er immer näher heran. Der passt, dachte ich mir, richtete meine Mauser ein und ließ auf etwa 140 Meter die Kugel fliegen. Geblendet durch den Mündungsblitz, sah ich als der Schuss verhallt war einige Stücke in den Wald flüchten.

Mit dem Fernglas war nichts zu sehen. Also stieg ich vom Hochsitz, holte mein Auto samt Hund und machte mich auf die Suche nach dem Bock im Kleeacker. Als ich in der Nähe des Anschusses war, sah ich schon die Lichter des Bocks. Schnell erlöste ich ihn von seinem Leiden, da ich mit der 243. Winchester zu hoch abgekommen war. Da lag er nun. Der nächste Schock, „der ist zwei Jahre“, dachte ich mir.

Die Trophäe ein schwacher ungerader Sechser mit dünnen niedrigen Stangen, die vermeintlichen weißen Enden, die ich nicht mehr gut gesehen habe, waren nicht vorhanden. Der Bock hatte 13 Kilogramm, ein komplett graues Haupt und fast keine Rosen. Es sprach einiges dagegen, dass es sich um einen zweijährigen handelt, aber man weiß ja nie.

Nach dem ich den Bock aufgebrochen hatte und auch der Jagdleiter, das „Böcklein“ gesehen hatte, wollten wir uns das Kiefer anschauen, ob es nicht ein guter Jahrling war, den ich da gestreckt hatte. Es sprach aber zu viel dagegen und das Kiefer brachte uns Aufschluss über den Bock. Der zierliche ungerade Sechser mit seinen dünnen Stangen war ein richtiger Methusalem. Das Gebiss war komplett abgeschliffen, einige Zähne fehlten dem Bock bereits. So einen Abschliff sieht man nicht alle Tage. Die Trophäe wird sicher einen Ehrenplatz bekommen, so einen Bock erlegt man nicht alle Tage.

Waidmannsheil!