Test: Ruger Gunsite Scout

Ein Mann – ein Gewehr. Die Ruger Gunsite Scout ist als Allroundgewehr für alle Eventualitäten konzipiert. Robust, einfach und mit 308. Winchester in einem Kaliber für alles europäische Wild geeignet. Seit mehr als zwei Jahren habe ich den Ruger Scout Repetierer im Einsatz, zwar nicht wie gedacht als einziges Gewehr, aber als Waffe für Bewegungsjagden und zum Durchgehen. Montiert habe ich ein Aimpoint 9000 auf dem Repetierer und ich verschieße die Geco Teilmantel

Das Gewehr ist mit 940 mm sehr kurz und führig. Der Lauf ist 460 mm lang und das Gesamtgewicht ohne Optik ist mit 3,2 Kilogramm angegeben.   Durch die Montageschienen sitzt das Zielfernrohr nach der Patronenkammer und ermöglicht ein schnelles Erfassen des Ziels. Das 10-Schuss Magazin  ist von der Kapazität auf jeden Fall ausreichend, bei meinem 3-Schuss-Magazin, halten die Patronen leider nicht mehr besonders gut, deshalb kommt dieses nicht zum Einsatz.

Die Sicherung bietet drei Stellungen und kann mit dem Daumen bedient werden. Will man komplett lautlos entsichern, braucht es zwei Finger, um den Schieber langsam in die Entsichert-Position zu bringen. Der Abzug bricht klar und auch das Repetieren funktioniert ganz gut, wobei der Repetierhebel meiner Meinung nach etwas klein geraten ist, dafür bleibt man damit aber nicht hängen.

Statt dem Aimpoint gibt es auch noch ein Ghostring Visier, das zum Einsatz kommen kann, falls das Aimpoint nicht mehr funktionieren sollte. Mit diesem Gewehr ist man eben für alle Fälle einsatzbereit.  

Verwendungszweck

Bei Bewegungsjagden oder beim Durchgehen kann die Ruger Gunsite Scout ihre Vorzüge ausspielen. Durch die kompakte Größe kommt man auch durch Dickungen durch. Auch bei Wildunfällen oder Nachsuchen kommt die Ruger zum Einsatz.  

Durch die Mündungsbremse merkt man fast keinen Rückstoß, eventuell werde ich noch einen Schalldämpfer nachrüsten. Die 308 Winchester ist meiner Meinung nach ausreichend. Ich habe vom 180 Kilo Hirsch bis zum 95 Kilo Keiler schon mit der 308 Erfolg. Einschränken muss man sich bei der Entfernung und ich schieße auch nicht auf hochflüchtiges Wild, da mir hier einfach die Übung fehlt. Durch die Pandemie hatten die Schießkinos nur eingeschränkt geöffnet, aber dorthin will ich die Ruger Gunsite Scout auf jeden Fall in nächster Zeit ausführen.

Preis/Leistung

Mittlerweile gibt es neben de 308 Winchester, die Gunsite Scout auch in 450 Bushmaster, 223 Rem. und in 350 Legend. Vom Preis-Leistungs-Verhältnis mit einem Neupreis von rund 1.600 Euro ist das Gewehr wirklich in Ordnung und wirkt fast wertiger. Ich bin wirklich zufrieden mit der Ruger Gunsite Scout und kann sie allen empfehlen, die eine robuste Revierbegleiterin suchen.

Den Sicherungshebel kann man in drei Positionen bringen.

Erfahrung: Mauser 66 – kein altes Eisen

Der Name Mauser ist wohl jedem ein Begriff. Jagdwaffen auf höchstem Niveau werden seit Jahrzehnten unter diesem Label gefertigt. Ein richtiger Klassiker ist die Mauser 66.

In den Mauserwerken Oberndorf wurden ab 1965 in Lizenzfertigung die erste Vorserie von 50 Jagdgewehren hergestellt. Die  Serienproduktion begann im Dezember 1965 mit der Modellbezeichnung „Mauser Modell 66“ in den Versionen „Europa; Export; und Sutzen“. Diese Modelle umfassten die Kaliber 5,6×61 vom Hofe; .243 Winchester; 6,5x57mm; 7x57mm; .270 Winchester; 7 mm vom Hofe; . 308; 30.06; 9,3×64 mm; 458 Winchester Magnum. Die Neuheit war das Teleskopsystem, das eine 90mm kürzere Bauweise ermöglicht hat. Eine einzigartige Idee, die sich bis heute durchsetzt. Mauser 66 (C)Jagdblog.me

Ich besitze die ursprüngliche Mauser 66 mit der Knopfsicherung im Kaliber .243 Winchester. Den klassischen Stil unterstreichen die Gravuren mit Gams und Wildschwein am System. Montiert ist darauf ein Swarovski Habicht 2,2-9x42mm Zielfernrohr. Die Waffe ist grundsolide, fasst im eingebauten Magazin drei Patronen und hat einen Deutschen Stecher. Der sollte auch benutzt werden, ist der Abzug ohne eingestochen zu sein, doch sehr schwergängig. Ist eine Kugel in der Kammer und die Waffe gespannt, steht am System der Schlagbolzen heraus.

Mauser 66 (C)Jagdblog.meMauser 66 (C)Jagdblog.me

 

Die Sicherung lässt sich nach etwas Übung, wenn man auf der anderen Seite dagegen drückt,  nahezu lautlos lösen. Die Präzision der Mauser 66 mit der .243 Win lässt keine Wünsche übrig. Ich verschieße die .243 Win Kegelspitz von RWS, näheres zur Wirkung gibt es in meinem Kaliber Artikel hier.

Die Waffe ist 102 cm lang und hat einen 56 cm langen Lauf verbaut. Das Gewicht mit rund 3,2 Kilogramm ohne Glas ist auf jeden Fall in Ordnung. Die 243. Win verschießt sich äußerst angenehm aus der Waffe und Rückstoß ist kaum zu spüren. Ich verwende die Mauser vor allem für Rehwild und Raubwild. Da es in Österreich erlaubt ist, hätte ich auch keinerlei Bedenken einen Frischling oder Überläufer damit zu erlegen.

Alles in allem gehört die Mauser 66 noch nicht zum alten Eisen und ist heute wie damals eine perfekte Jagdwaffe. Sie ist mit dem Deutschen Stecher zwar nur bedingt etwas für den flüchtigen Schuss bei der Drückjagd, aber mit dem Kaliber 243. Win ist sie bei Drückjagden für mich sowieso kein Thema.

Demnächst will ich meiner Mauser noch ein moderneres Zielfernrohr spendieren und irgendwann vielleicht einen neuen Abzug, aber mit Sicherheit wird sie in meinem Waffenschrank bleiben und mir noch das eine oder andere Waidmannsheil bescheren.

In diesem Sinne,

Waidmannsheil!



Günstige Repetierer für die Jagd

Was gut schießt, muss nicht immer teuer sein. Hier gebe ich einen kleinen Überblick über günstige Repetierer am Markt. Richtige Schnäppchen macht man mit einigen US-Herstellern, die ob der hohen Stückzahlen und der maschinellen Verarbeitung für die Jagd mehr als brauchbare Waffen bauen.

Hier ein paar günstige Repetierer, ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

 

Ruger American Rifle

ruger

Hier eine Ruger American Rifle Magnum mit Stainless Lauf, die es in 7mm Rem. Mag, 300 Win. Mag und 338 Win. Mag angeboten wird.

Die Ruger American Rifle ist, wie der Name schon sagt, der Inbegriff des amerikanischen Gewehrs. Die American Rifle ist gut verarbeitet, kann in allen gängigen Kalibern geordert werden und kostet etwas mehr als 600 Euro zum Beispiel in 30/06 Springfield in Österreich, in Deutschland liegt der Einstiegspreis bei 499 Euro. Es sind alle anderen gängigen Kaliber im Angebot, ebenso wie Kunststoff- und Holzschäfte sowie Läufe in Stainlessausführung.

Ruger hat einen Dreiwarzenverschluss  entwickelt, der günstig produziert werden kann. Das System und Lauf sind im Einstiegsmodell in einem Kunststoffschaft gebettet. In Sachen Schussleistung ist die Ruger sehr präzise. Der Abzug ist für den Preis in Ordnung.  Die Handhabung ist unkompliziert, die Sicherung befindet sich auf dem Kolbenhals. Im Lieferumfang ist eine Weaver-Montageschiene dabei. Das Trommelmagazin fasst vier Patronen.

remington783

Remington 783

Remingtons Antwort auf die Nachfrage nach einem günstigen Einstiegsrepetierer ist die 783. Es ist nicht nur eine abgespeckte Version der Remington 700, die es in zahlreichen Variationen und Preisklassen gibt. Die Remington 783 ist neu entwickelt worden. Doch genau wie bei anderen Waffen von Remington ist ein freischwingender Lauf aus Carbonstahl eingebaut. Das herausnehmbare Stahlmagazin fasst in den Standardkalibern vier, in Magnumkalibern nur drei Patronen.

Der Crossfire Abzug der Remington lässt sich  von etwas mehr als einem Kilo bis 2,5 Kilogramm einstellen. Er hat einen Züngel im Züngel, vergleichbar wie bei Glock Pistolen, um einen Schuss abzugeben, müssen beide gedrückt werden, damit sich ein Schuss löst. Die Waffe hat eine seitliche Schiebe-Sicherung.  Der Preis beginnt bei etwa 649 Euro.

 

img_4933Weiter in diese Kategorie fallen die Marlin X7 oder die Savage Axis. Die deutschen Premiumhersteller haben mit der Sauer 100, ab 1190 Euro oder der Mauser M12 ebenfalls relativ günstige Repetierer im Sortiment. Ob einen der Markennahme den Mehrpreis zu einer Ruger American Rifle den Aufpreis Wert ist, muss jeder für sich selber entscheiden.