Niederwild haben wir nicht mehr. Diesen Satz hört man immer wieder von Jägern in ganz Österreich. Doch die Erhaltung und Förderung der Niederwildbeständen ist möglich, nur bedeutet sie einiges an Arbeit. Damit Hase, Fasan und Rebhuhn sich im Revier wieder etablieren können, sind einige Faktoren wichtig. Denn auf unstrukturierten Äckern hat es das Niederwild schwer. Vor etwaigen Aktionen, sollte der aktuelle Wildbestand gezählt werden. In den Ecken des Reviers wo sich Fasan, Hase und Co. schon wohl fühlen, sollten die Lebensbedingungen zuerst verbessert werden. Hier einige Punkte, auf die es zu achten gilt.

  1. Landschaftsgestaltung und Biotopverbesserung
    Die Lebensraumgestaltung für Niederwild beginnt mit einer sorgfältigen Landschaftsplanung. Durch die Anlage von Strukturelementen wie Hecken, Feldgehölzen und Feldrainen können natürliche Lebensräume geschaffen werden, die Deckung, Nahrung und Schutz bieten. Diese Strukturen dienen dem Niederwild als Rückzugsgebiete und fördern die Artenvielfalt. Hier ist es wichtig mehrere Elemente anzulegen.
  2. Anlage von Wildäckern und Blühstreifen
    Die Anlage von Wildäckern und Blühstreifen ist eine effektive Methode, um das Nahrungsangebot für das Niederwild zu verbessern. Die Aussaat spezieller Wildpflanzenmischungen, die reich an Sämereien und Insekten sind, bietet Hasen, Fasanen und Rebhühnern eine natürliche Nahrungsquelle. Diese Flächen sollten idealerweise in der Nähe von Deckungsmöglichkeiten wie Hecken oder Waldstücken angelegt werden
  3. Lebensraummanagement
    Das Management von Niederwildlebensräumen erfordert eine angepasste Landnutzung. Durch eine extensive Bewirtschaftung von Wiesen und Äckern können Lebensräume geschaffen werden, die den Ansprüchen des Niederwildes gerecht werden. Dies kann durch einen reduzierten Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln sowie durch eine angepasste Beweidung oder Mahdintervalle erreicht werden. Die Umsetzung ist allerdings schwer, ohne die Unterstützung der Landwirte.
  4. Fütterung und Wasser
    Natürlich können auch bei den Hecken, Feldgehölzen oder Rainen Niederwildfütterungen beschickt werden. Hier eignet sich Weizen, Maisbruch oder anderes Getreide besonders. Oft kann auch günstiges Ausfallgetreide von Putzereien bei Landwirten bezogen werden. Gibt es im Revier keine Bäche oder Teiche, sollte auch Wasser ausgebracht werden. Vor allem im Sommer und bei langen Trockenperioden.
  5. Schutz vor Raubwild
    Zum Schutz der Niederwildbestände sind Maßnahmen gegen Fuchs, Marder oder Dachs wichtig. Wo erlaubt, kann auch die Bejagung von Krähen hilfreich sein. Neben dem Ansitz, setzen viele gute Niederwildreviere auch auf die Fallenjagd.

Fazit:
Die Schaffung eines Niederwildlebensraumes braucht einen ganzheitlichen und angepassten Ansatz in der Landschaftsgestaltung und Landnutzung. Durch die Anlage von Strauchinseln, Altgrasstreifen, Lebensraummanagement und Schutz vor Raubwild und Raubzeug können die Lebensräume von Hase, Fasan und Rebhuhn verbessert und deren Bestände nachhaltig gefördert werden.

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