Einige Böcke aus dem Revier 2020

Die Bockjagd ist gestartet und ich war schon im Revier unterwegs, um die Böcke zu bestätigen. Einige alte Stücke sind dabei, auch viel Nachwuchs. Es gibt auf jeden Fall einiges zu sehen in Wald, Feld und Flur.

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Zwei relativ schwache Jährlingsböcke, die allerdings schon auf ein 6-er Geweih blenden, vielleicht  werden sie noch besser. Klassische Knopfböcke sind es jedenfalls nicht.

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Diese beiden Böcke lieferten sich im Weizen eine Verfolgungsjagd. Der untere auf den beiden Bildern trieb den oberen Bock. Der ältere dürfte ein ungerader 6-er sein, der obere ein 6er-Bock.

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Dieser Bock war im Raps unterwegs, ein braver 6-er auch hier dürfte das Alter passen. Und hier unten noch das Foto von meinem Rehbock, den ich bereits erlegt habe. Die Geschichte dazu gibt es in einem eigenen Blogbeitrag.

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Rehböcke richtig ansprechen – Wie alt ist der Bock?

Rehwild ist in unseren Breiten allgegenwärtig. Das Ansprechen wird zwar in der Jagdausbildung vermittelt, sitzt man dann am Hochsitz – schaut die Sache ganz anders aus. Starker zweijähriger Bock, oder doch ein alter Durchschummler, der wieder zurückgesetzt hat? Wie alt ist der Bock, wie stark ist er. Fragt man drei Jäger wird es fast immer vier Meinungen geben. Richtig ansprechen ließe sich erst am erlegten Stück, ist da eine alte Weisheit, aber trotzdem schreibe ich hier meine Erfahrungen im Ansprechen von Rehböcken, die keinesfalls vollständig sind, sondern rein subjektiv, ich maße mir nicht an,  jeden Bock genau auf seinen Geburtstag zu schätzen.

Die wichtigsten Merkmale für die Ansprache sind:
der Körperbau
das Verhalten
das „Gesicht“
das Gehörn
und vor allem der Gesamteindruck aus allen Merkmalen!

 

Jährlinge richtig ansprechen 
Die Jugendklasse ist sicher am leichtesten anzusprechen. Die jungen Böcke verfärben als erste und brauchen am längsten bis sie ihr Gehörn verfegen. Klares Indiz sind die Knöpfler, jene Böcke die nur den Ansatz eines Gehörns entwickelt haben, oder kleine Spieße geschoben haben. Auch das Verhalten ist sehr jugendlich unsicher und oft auch sehr unbedarft. Der Träger ist dünn und sie sind oft auch vom Gewicht her eher schwach.  Am erlegten Stück erkennt man auch am Jugendgebiss, dass es sich um Jährlinge handelt, wenn der dritte Prämolar dreiteilig ist.

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Mittelalte Böcke richtig ansprechen
Die mittelalten Böcke ab drei Jahre bis fünf Jahre sind. Hier ist wirklich alles möglich. Der Klassiker für einen dreijährigen Bock, der Muffelfleck, ist für mich kein klares Indiz für einen mittelalten Bock. Ich verlasse mich ausschließlich auf das Verhalten der Böcke. Hier muss jeder seinen eigenen Weg finden, auf den Bildern sind meiner Meinung nach mittelalte Böcke. Vom Körperbau ist der Träger noch dünn und wir hoch gehalten, das Verhalten ist von übermütig bis etwas unsicher. Die Rosenstöcke sind noch hoch über dem Haupt und die Masse des Gehörns eher bei den Augsprossen, als oben.

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Alte Böcke richtig ansprechen
Jeder Jäger ist auf der Suche nach einem alten, starken Bock. Einfach ist, die Suche nicht, werden die starken Böcke doch meist schon im mittleren Alter erlegt. Doch wie kann man einen alten Bock ansprechen. Das Gehörn kann schon zurückgesetzt sein, Enden werden nur angedeutet. Das Haupt wird meist tief getragen, der Träger ist stark und das Haupt wirkt knochig, fast schon wieder jugendlich. Meinen sicher ältesten Bock habe ich von weitem als guten Bock angesprochen. Er kam mit tiefem Haupt, ziemlich spät aufs Feld, alle anderen männlichen Stücke ergriffen die Flucht. Als ich ihn am Anschuss vorfand, dachte ich, der ist maximal zwei Jahre alt. Schwaches Gehörn, schwach im Wildbret, alles deutete darauf hin. Doch das Gebiss belehrte mich eines besseren, einige Zähne fehlten schon, die verbliebenen waren stark abgeschliffen. Der Bock war anscheinend ein Durchschummler, ein ewiger Zweijähriger, der nicht erlegt wurde. Also sicher gehen kann man nie.

 

Fazit
Jeder Jäger muss selbst seinen Weg finden, den passenden Bock zu erlegen und vorher richtig anzusprechen. Wichtig ist, dass man selbst eine Freude mit dem erlegten Bock hat, dann kann man keine Fehler machen.

Waidmannsheil und guten Anblick bei der Bockjagd!

Was ist los im Revier bei den Böcken?

Da bei uns die einjährigen Stücke bereits seit 16. April frei sind, war ich auch schon im Revier unterwegs. Leider war kein passender Knöpfler dabei, trotzdem war es schön wieder einmal die Zeit für einen Ansitz zu finden. Die Rehböcke sind damit beschäftigt ihren Einstand zu finden und es gibt den einen oder anderen Kampf. Die weiblichen Stücke sind zum Teil hoch beschlagen, einige Schmalgeissen und Jährlinge, die zu gut waren, um sie zu erlegen, konnte ich ebenfalls schon ausmachen.

Meine Wildkamera habe ich bei einer Salzlecke aufgehängt und nach einigen Wochen, glaube ich einen ganz guten Überblick über das Rehwild in diesem Gebiet zu haben. Doch wie es wirklich ausschaut, wird sich erst durch die Ansitze dort abzeichnen. Die Vorfreude auf den 1. Mai ist groß. Vielleicht kann ich schon vorher den einen oder anderen Knöpfler oder eine Schmalgeiß erlegen

 

Hier einige Impressionen von der Wildkamera, um die Zeit bis zur Bockjagd zu verkürzen.

 

Allen Waidmannsheil zur Bockjagd!

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