Viel Zeit für die Jagd hatte ich heuer noch nicht. Nichts desto trotz, schaffte ich es auf ein paar Ansitze. Auch einen Bock hatte ich bestätigt, der meiner Meinung nach alt genug war und vor allem zwischen Reviergrenzen und einer viel befahrenen Straße hoch gefährdet war. Also ging es gezielt auf diesen Bock. Angesprochen als 6-er mit dickeren Stangen und doppelt Lauscher hohen Stangen hoffte ich auf eine passende Situation.

Wie so oft bei der Jagd, konnte ich den Bock zwar immer wieder sehen, aber wenn stand er zu weit weg, war vom Weizen verdeckt oder zog so schnell weiter, dass an einen Schuss nicht zu denken war. Beim dritten Ansitz auf den Bock ließ er sich schon früh blicken und zog wie auf Schienen in den Weizen, wenn er verhoffte, war das Blatt des Bockes nie frei. Dann verschwand er am Feldrand. Ich dachte meine Chance sei wieder vertan, als er auf 400 Meter Entfernung bei der Reviergrenze wieder auftauchte und dort einen Haselnussstrauch fegte. img_1830

Langes Warten

Das Licht wurde immer schlechter und vom Bock war nichts mehr zu sehen. Dann trat ein Reh aus und zog weg von mir. Als es auf 300 Meter verhoffte, konnte ich ein zweites Stück ausmachen und mit dem Fernglas als Bock bestätigen. Die beiden Stücke standen am Feldrand und machten sich schließlich wieder in meine Richtung auf. Auf gut 250 Meter stand der Bock frei, doch die Entfernung war mir zu hoch und ein Schuss zu unsicher. Der Bock näherte sich weiter spitz zu mir und verschwand wieder im Gehölz, auch das Schmalreh an seiner Seite war weg. Wieder eine Chance vertan.

Im wirklich letztem Licht zog das Schmalreh wieder aufs Feld. Ich machte meine Steyr Mannlicher in 308. bereit. Der Bock folgte und als er breit stand, drückte ich den Abzug. Ich sah den Bock hochgehen und dann verschwand er im Weizenfeld. Das Schmalreh sicherte noch einige Minuten und wartete auf den Bock, der verendet allerdings im Knall.img_1860

Schnell holte ich meinen Hund wir starteten die Nachsuche im teilweise hüfthohen Weizen. Nach kurzer Zeit hatten wir den Bock und mit meiner neuen Bergehilfe konnte ich den Bock schnell bergen. Ein perfektes Jagderlebnis. Geschossen habe ich auf etwa 120 Meter mit der Geco Teilmantel in 308., der Treffer ging genau aufs Blatt.5e92fdf6-0680-407f-9cec-40688ac36087

Der Bock war stark abgekommen, wie sich beim Auskochen des Hauptes herausstellte, hatte er zahlreiche Dasselfliegen im Rachen und dürfte schon länger keine Äsung zu sich genommen haben. Mit nur 12-13 Kilogramm schien der Wildkörper eher wie der eines Schmalrehs. 4-5 Jahre dürfte der Bock haben. Die Leber schmeckte ausgezeichnet und auch das Wildbret wird vorzüglich sein.

Waidmannsheil.

Ein Gedanke zu “Erster Rehbock 2020

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