Wie gestaltet man die perfekte Kirrung?

Wie lockt man Schwarzwild an die Kirrung? Was hilft, um die Sauen an einen Platz zu binden? Viele offene Fragen, bevor es los geht mit der eigenen Kirrung im Wald.

Hier ein paar Erfahrungen aus den vergangenen Jahren.

Regelmäßigkeit, Fleiß und Mais!

Diese drei Punkte binden die Sauen an einen Platz. Nur wer regelmäßig die Kirrungen beschickt, hat auch die Schweine vor Ort. Egal ob mit einer Kirrtonne, einem Kirrrohr oder einem Futterautomaten, wichtig ist, dass immer Mais vor Ort ist. Nur so holt man das schlaue Schwarzwild immer wieder an die Kirrung.

Salzlecken locken!

Ich verwende vorwiegend Minerallecksteine für Pferde an den Kirrungen. Sie halten lange und dem Wild schmeckts. Durch das Loch in der Mitte können sie leicht mit einem Nagel an einem Pflock oder Baumstumpf befestigt werden. Salzlecken gehören zu jeder Kirrung dazu. Denn auch Reh und Rotwild nehmen sie gerne an und so hat man schon neue  Stammgäste bei den Kirrungen. Egal ob gespaltene Bäume mit Salzsteinen oder Viehsalz in Blumentöpfen, Hauptsache es gibt Salz fürs Wild.

IMAG1513

Durch die Trockenheit ist diese Suhle leider nicht mehr ganz so schlammig. Am Baumstumpf ist der Mineralleckstein befestigt

Suhlen der Wellnessbereich fürs Schwarzwild!

Was schon der nächste Punkt ist, eine Suhle sorgt für Erfrischung und das Schlammbad nehmen vor allem die Schwarzkittel gerne in Anspruch. Ein wenig Salz in die Suhle und sie wird noch besser angenommen.

IMAG0305

Suhlen oder schlammige Stellen werden gern vom Schwarzwild angenommen

Mit der Wildkamera immer im Bild

Wichtig ist meiner Meinung nach auch die Wildkamera an der Kirrung, so weiß man genau wann welches Wild vor Ort ist. Was natürlich auch die Bejagung einfacher macht. Der Hochsitz sollte je nach Gelände nicht zu weit vom Futterplatz entfernt sein, immer die Hauptwindrichtung beachten.  Hier noch ein paar Impressionen von der Wildkamera:

(C) jagdblog.me

Kirrungen – ein Spaß für Groß und Klein

 

IMAG1007

Auch die Hasen sind ab und zu bei den Kirrungen zu Gast

Rehbock C:jagdblog.me

Auch um Rehböcke zu bestätigen funktionieren Salzlecken ausgezeichnet

Wie schlägt sich der Ansistzstuhl Dachs im Revier?

Mobile Sitze sind praktisch. Nach einiger Recherche entschied ich mich für die Ansitzleiter Dachs von Askari. (Keine Werbung, normal bezahlt und in Verwendung Anm.) Die Leiter wurde geliefert und sie ist wirklich schnell aufgestellt und leicht zu tragen mit seinen 11 Kilogramm. So weit so gut. Ich schätze, es dauert etwa drei Minuten, der Ansitzstuhl Dachs aufzustellen. Mit den Verlängerungen ist die Höhe auf etwa 130 Zentimeter wirklich in Ordnung.

Die Ansitzleiter zu besteigen mit Rucksack und Gewehr ist schon eine kleine Herausforderung. Zu sehr sollte man sich auf den Rahmen auch nicht aufstützen, der mit Plastikschraubverschlüssen fixiert ist, wie man am Foto sieht.

Ich habe meistens noch ein Tarnnetz im Einsatz, um den Sitz besser zu verblenden. Der Sitz ist leicht, stabil und mobil  – aber gemütlich ist er wirklich nicht. Mit dem mitgelieferten Sitzkissen, fühlt sich die Sitzfläche aus Metall nicht besonders gut an. Ich habe meist noch eine Styropor Dämmplatte verwendet, wenn ich auf diesen Ansitzstuhl Dachs aufgebaumt bin. Dann lässt es sich auch mehrere Stunden aushalten.

Schießen ist kein Problem, so lange man sich nicht mit vollem Gewicht auf die Schießauflage lehnt, der ich bis heute nicht zu 100 Prozent vertraue. Für einen Preis von 179,99 inklusive Lieferung ist der Ansitzstuhl mit der Verlängerung auf jeden Fall in Ordnung und für den schnellen Ansitz auf Schadflächen absolut praktikabel. Es gibt gemütlichere Hochsitze, aber kaum welche die man in fünf Minuten im Kofferraum verstaut und genauso schnell wieder an einem anderen Platz im Revier aufstellt.

Erster Rehbock 2020

Viel Zeit für die Jagd hatte ich heuer noch nicht. Nichts desto trotz, schaffte ich es auf ein paar Ansitze. Auch einen Bock hatte ich bestätigt, der meiner Meinung nach alt genug war und vor allem zwischen Reviergrenzen und einer viel befahrenen Straße hoch gefährdet war. Also ging es gezielt auf diesen Bock. Angesprochen als 6-er mit dickeren Stangen und doppelt Lauscher hohen Stangen hoffte ich auf eine passende Situation.

Wie so oft bei der Jagd, konnte ich den Bock zwar immer wieder sehen, aber wenn stand er zu weit weg, war vom Weizen verdeckt oder zog so schnell weiter, dass an einen Schuss nicht zu denken war. Beim dritten Ansitz auf den Bock ließ er sich schon früh blicken und zog wie auf Schienen in den Weizen, wenn er verhoffte, war das Blatt des Bockes nie frei. Dann verschwand er am Feldrand. Ich dachte meine Chance sei wieder vertan, als er auf 400 Meter Entfernung bei der Reviergrenze wieder auftauchte und dort einen Haselnussstrauch fegte. img_1830

Langes Warten

Das Licht wurde immer schlechter und vom Bock war nichts mehr zu sehen. Dann trat ein Reh aus und zog weg von mir. Als es auf 300 Meter verhoffte, konnte ich ein zweites Stück ausmachen und mit dem Fernglas als Bock bestätigen. Die beiden Stücke standen am Feldrand und machten sich schließlich wieder in meine Richtung auf. Auf gut 250 Meter stand der Bock frei, doch die Entfernung war mir zu hoch und ein Schuss zu unsicher. Der Bock näherte sich weiter spitz zu mir und verschwand wieder im Gehölz, auch das Schmalreh an seiner Seite war weg. Wieder eine Chance vertan.

Im wirklich letztem Licht zog das Schmalreh wieder aufs Feld. Ich machte meine Steyr Mannlicher in 308. bereit. Der Bock folgte und als er breit stand, drückte ich den Abzug. Ich sah den Bock hochgehen und dann verschwand er im Weizenfeld. Das Schmalreh sicherte noch einige Minuten und wartete auf den Bock, der verendet allerdings im Knall.img_1860

Schnell holte ich meinen Hund wir starteten die Nachsuche im teilweise hüfthohen Weizen. Nach kurzer Zeit hatten wir den Bock und mit meiner neuen Bergehilfe konnte ich den Bock schnell bergen. Ein perfektes Jagderlebnis. Geschossen habe ich auf etwa 120 Meter mit der Geco Teilmantel in 308., der Treffer ging genau aufs Blatt.5e92fdf6-0680-407f-9cec-40688ac36087

Der Bock war stark abgekommen, wie sich beim Auskochen des Hauptes herausstellte, hatte er zahlreiche Dasselfliegen im Rachen und dürfte schon länger keine Äsung zu sich genommen haben. Mit nur 12-13 Kilogramm schien der Wildkörper eher wie der eines Schmalrehs. 4-5 Jahre dürfte der Bock haben. Die Leber schmeckte ausgezeichnet und auch das Wildbret wird vorzüglich sein.

Waidmannsheil.

Einige Böcke aus dem Revier 2020

Die Bockjagd ist gestartet und ich war schon im Revier unterwegs, um die Böcke zu bestätigen. Einige alte Stücke sind dabei, auch viel Nachwuchs. Es gibt auf jeden Fall einiges zu sehen in Wald, Feld und Flur.

_DSC5373

Zwei relativ schwache Jährlingsböcke, die allerdings schon auf ein 6-er Geweih blenden, vielleicht  werden sie noch besser. Klassische Knopfböcke sind es jedenfalls nicht.

_DSC5367

_DSC5368

Diese beiden Böcke lieferten sich im Weizen eine Verfolgungsjagd. Der untere auf den beiden Bildern trieb den oberen Bock. Der ältere dürfte ein ungerader 6-er sein, der obere ein 6er-Bock.

cropped-dsc5277.jpeg

Dieser Bock war im Raps unterwegs, ein braver 6-er auch hier dürfte das Alter passen. Und hier unten noch das Foto von meinem Rehbock, den ich bereits erlegt habe. Die Geschichte dazu gibt es in einem eigenen Blogbeitrag.

Waidmannsheilimg_1861

Schwein gehabt im Randrevier

Eigentlich lassen sich in unserem Revier die Sauen nur sporadisch blicken. Als meine Fasanschütte verschwunden war und drei tiefe Krater an ihrer Stelle war, war klar, dass die Rüsseltiere in der Nähe waren. Durchschnittlich fielen in unserem Revier zwei bis drei Sauen pro Jahr, manchmal keine. Im Vorjahr waren es sechs, heuer sind es bereits fünf.

Einmal wechselten mich die Sauen beim Bockansitz an. Um 20.15 Uhr bei bestem Büchsenlicht, schaute immer wieder ein Schwarzkittel aus der Dickung auf die freie Fläche, nach etwa zehn Minuten waren es vier größere Schweine und Frischlinge in allen Größen. Vom gestreiften bis hin zu komplett schwarzen Frischling, war dabei. Ich glaste länger eine Bache ab, ob sie noch ein Gesäuge hat. Als ich das Fernglas weglegte, sah ich gut zehn neue Sauen auf der Bildfläche, größere Frischlinge, die schon komplett verfärbt waren und die ich auf 20 Kilogramm schätzte. Ich richtete mich mit meiner Browning X-Bolt ein und nahm eine Sau ins Visier, mehrmals hatten die Bachen diese vertrieben, als sie breit stand, drückte ich den Abzug und das Schwein machte noch vier Schritte und fiel um. Nach drei Schlägen mit dem Hinterlauf war es verendet. Die 30/06 RWS Uni Classic leistete ganze Arbeit, auf gemessenen 180 Metern.

Da ich mit meinen neuen Schalldämpfer geschossen habe, überlegten die anderen Schweine eine Weile, bis sie die Flucht antraten. Mein erster Frischling lag da auf der Wiese. Nach dem ich ihn aufgebrochen hatte, wurde er gewogen. 22,5 Kilogramm brachte das Jungschwein auf die Waage.

Drei Tage danach ging es ans Zerwirken und das Wildbret kam in die Gefriertruhe, ein erfolgreicher Ansitz, da es hier im Revier immer noch was besonderes ist, ein Schwein zu erlegen.

Waidmannsheil!
Teil 2 folgt…

Der abnorme Bock zur Mittagszeit

Zu Mittag ist eigentlich nicht die klassische Zeit für den Ansitz. Aber ein bestätigter abnormer Bock mit einer hinunterstehenden Stange war an einer Saukirrung im Wald bestätigt. Manchmal zur Mittagszeit lässt er sich dort blicken, also packte ich mein Gewehr und ging bei gut über 33 Grad in Richtung Kirrung.

Eine Schmalgeiß kam kurz nach meinem Aufbaumen an die Kirrung, verschwand aber schnell wieder im Dickicht rund um die Kirrung. Nach gut einer halben Stunde, dachte ich schon ans nach Hause gehen, wie hoch mag die Wahrscheinlichkeit sein, dass der Abnorme genau heute, hier aufschlägt. Als ich mit dem Fernglas die Hecke hinter dem Kirrplatz abglaste, fielen mir sofort die Lauscher auf, die sich dort bewegten. Schnell griff ich zu meinem Spektiv und konnte den Bock ausmachen. Es war ein jüngerer Bock mit kurzen Enden und eine Stange hing komplett von den Rosenstöcken weg nach unten.

Ich nahm meinen Steyr Mannlicher Stutzen in Anschlag und beobachtete durch mein Kahles CBSX 3-12 x 56 mm jeden Gang des Bockes. Als er breit stand, drückte ich den Abzug und die Geco 308 TM traf ihn hinters Blatt. Der Bock sprang in die Luft und wechselte noch ins Gebüsch. Nach ein paar Minuten packte ich meine Sachen und stieg nach unten. Da ich keinen Hund dabei hatte, musste ich selbst den Bock suchen und konnte ihn etwa 30 Meter vom Anschuss weg finden.

Ein etwas anderer Bock lag da und ich brach ihn sofort auf, um keine Zeit zu verlieren, das Wildbret musste in die Kühlkammer. Es reichte nur für ein Foto und dann ging es schon ins Kühlhaus. Mittags zur Jagd zu gehen, hat seine eigenen Reize, beim Nachsuchen kann es nicht so schnell finster werden und das Ansprechen ist einfach. Nachteil ist im Sommer aber auf jeden Fall die Hitze.

Waidmannsheil!

Das Revier erwacht nach der Winterpause

Nach dem Winter ist es jagdlich ruhiger im Revier. Was sich auch in meinen Beiträgen niedergeschlagen hat. Das Wild braucht Ruhe und ich auch. Aber jetzt wird es hier wieder monatlich zumindest einen Beitrag auf meinem Jagd Blog geben. Hier ein kleiner  Bericht über einen Streifzug durchs Revier im Frühjahr.

Fasan, Hase und Rehwild lassen sich bei meinen abendlichen Rundgängen immer öfter blicken. Der Frühling zieht ein.  Die Wildschweine haben vor allem im jungen Weizen Schaden angerichtet, im Moment ist es schwierig richtig anzusprechen, um keine führende Bache zu erlegen. Trotzdem wird es jetzt bei dieser Mondphase notwendig sein, den Weizen zu beschützen und zur Not einen Warnschuss abgeben.IMAG1816

Die Böcke sind noch zum Großteil im Bast.  Passenden für heuer, habe ich noch keinen ausgemacht, aber es wird schon noch werden. Leider konnte ich einen starken Bock nicht gut ansprechen, aber er hatte schon ziemlich fertig verfegt, also kein Jüngling  mehr. Am 16. April geht es jedenfalls los mit der Bockjagd, auf Jahrlingsstücke.

IMAG1880

Leider wurde die Schnepfenjagd  im Frühjahr eingestellt, die immer besonders spannend war und eine wirklich schöne Jagd. Selbst die Krähenjagd ruht jetzt seit Mitte März. Im Feber konnten wir einige Krähen erlegen, die Lockjagd auf die Vögel ist immer ein Erlebnis.photo_2019-03-17_19-28-51

Also kann man nur auf die Bockjagd warten. Vorfreude ist die größte Freude, auch bei der Jagd. Aber es muss nicht immer Schusszeit sein, um eine angenehme Zeit im Revier zu verbringen.

 

Waidmannsheil!

Bockjagd 2018 Teil 2.

Der nächste Streich gelang mir im Juni, als ich zu Mittag auf einen Knopfbock ansaß. Wieder hatte ich meine Kombinierte dabei, um das nach den Jagdkollegen, schwache Böckchen zu strecken. Nach kurzer Zeit am Hochsitz zeigte sich der Knöpfler auch schon in der hohen Wiese. Er wechselte in meine Richtung, mit dem sechsfachen Glas auf meiner Kombinierten konnte ich ihn jedenfalls nicht ausmachen.

Nach gut einer Stunde kam er wieder in Anblick und ich konnte ihn auch ins Absehen bringen. Ich stach ein und drückte den Abzug und ließ die 5,6x52R (22. Savage) Der Bock flüchtete – Totflucht, dachte ich mir. Ich packte meine Sachen und wollte gerade den Hochsitz hinuntersteigen, da sah ich ein Stück Rehwild am Ende der Wiese, dort wo ich den Knöpfler beschossen hatte. Ein Blick durchs Fernglas – es war der Knöpfler – frisch und munter stand er da. Ich lud die Brünner nach und brachte ihn auf gut 180 Meter ins Absehen. Mit dem Stecher drückte ich ab und der Bock brach in der Sekunde  zusammen.

Ich habe den Bock etwas hoch getroffen und musste ihn leider noch abfangen. Aufgebrochen brachte der Jährling zehn Kilo auf die Waage.

Bockjagd neigt sich dem Ende zu / Teil 1.

Der September zieht bereits ins Land. Die Blätter färben sich, die Sonne geht früher unter und der Wind wird kälter. Zeit mein Bockjagdjahr Revue passieren zu lassen.  Obwohl noch bis 31. Oktober Jagdzeit ist, bin ich schon jetzt mit meinen Böcken recht zufrieden.

Begonnen hat alles im Mai mit meinem abnormen Bock im Mai, hier gehts zur Erlegungsgeschichte. Der Recke ist vier bis fünf Jahre alt und  die Trophäe macht mir noch immer Freude.

Der zweite Bock folgte kurz darauf. Ende Mai konnte ich diesen Sechser-Bock strecken. Er zog recht spät auf ein Sojabohnenfeld und erklärte den anderen Böckchen wer der Chef ist. Auf etwa 110 Meter brachte ich den Bock ins sechsfache Zielfernrohr meiner Brünner Bockbüchslflinte und ließ die 5,6x52R fliegen. Das RWS Teilmantelgeschoß ließ den Sechser nach rund 25 Metern zusammenbrechen. Die anderen Rehe ließen sich nicht beeindrucken, durch den relativ leisen Mündungsknall verhofften sie und nach kurzer Zeit ästen sie weiter.

Obwohl der Träger recht breit wirkte und auch das Haupt schon stark ergraut war. Dürfte der Bock nicht älter als drei Jahre alt sein.

Waidmannsheil!IMG_6782

 

 

 

Was es für die Jagd braucht

Jagdblogger und Influencer schießen wie die Pilze aus dem Boden. Jeder neue Jagdscheininhaber will sich mitteilen. Ich nehme mich da nicht aus, aber einige Jahre gehe ich jetzt schon zur Jagd und für  viele Jungjäger kann das dauernde Gerede über die neueste Ausrüstung und den ständigen Jagderfolg irritierend sein. Denn glaubt man den Influencern, Bloggern und Jagdmagazinen, kann gar nicht gejagt werden- ohne Schalldämpfer, einem neuen Repetierer von  Sauer oder Blaser sowie dem High-End-Glas von Zeiss oder Swarovski. Die Ausrüstung muss auf dem neuesten Stand sein. Die Markenjacke um 500 Euro ist gerade gut genug, um im harten mitteleuropäischen Winter in der beheizten Kanzel zu überleben.

IMG_3383Was es wirklich braucht für die Jagd
Passion, Verständnis für die Natur und Respekt vor der Kreatur. Top ausgerüstet mit 5000 Euro Gewehr plus neuester Premiumoptik und in Markenkleidung auf dem Hochstand sitzen, macht noch keinen Jäger.   Ich kann jedem Jungjäger mit kleiner Geldbörse versichern, es kann auch die alte Kombinierte sein, mit der man die ersten Reviererfahrungen macht. Diese Gewehre können auf jeden Fall mehr Geschichten erzählen, als alle neuen Blaser aus dem Fachmarkt zusammen.

Es gibt natürlich auch genügend Ausnahmen, wo Blogger oder Influencer auf Waidgerechtigkeit achten und wirklich sehenswerte Bilder liefern. Öffentlichkeitsarbeit für die Jagd, wird aber sicher nicht von jedem betrieben, wenn die Erlegerbilder im Kühlhaus gemacht und dann auf Facebook gepostet werden. Ein positives Auftreten der Jagd in der Öffentlichkeit ist auf jeden Fall wichtig.

Hilfe
Was für jeden Jäger eine Bereicherung ist, ist die Hilfe von den „alten“ Jägern. Viel zu oft höre ich in den Revieren, es darf kein „Junger“ rausgehen, die kennen sich nicht aus. Dann sollte man es den Jungen eben erklären, mir hat auch mein Vater die Grundlagen der Jagd beigebracht. In punkto Rotwild, bin ich immer noch kein Experte, beim Rehwild nach einigen Böcken, traue ich mir schon mehr zu – aber vom Expertenstatus bin ich auch hier weit entfernt.

Die Jagd ist eben ein Prozess, etwas Lebendiges, das sich immer weiterentwickelt. Als Jäger trifft man endgültige Entscheidungen und ist aktiver Teil der Natur.  Das intensive Erlebnis der Jagd, ist es was uns Jäger um drei Uhr in der Früh aus dem Bett holt, uns die ganze Nacht bei Vollmond auf der Kanzel verharren lässt und  viel Mühe und Arbeit in Kauf nehmen lässt, um das Wild zu hegen und ihm nachzustellen. Das Beute machen ist ein Teil des Waidwerks, ebenso wie das Zerwirken und zubereiten von Wildbret.

Es braucht viel für die Jagd. Aber als Jäger sollte man sich nicht abschrecken lassen. Den Jagdschein kann jeder machen, den Abzug kann auch jeder drücken, aber zum Jäger muss man sich entwickeln. Der Weg ist das Ziel…

 

Waidmannsheil