Erster Rehbock 2020

Viel Zeit für die Jagd hatte ich heuer noch nicht. Nichts desto trotz, schaffte ich es auf ein paar Ansitze. Auch einen Bock hatte ich bestätigt, der meiner Meinung nach alt genug war und vor allem zwischen Reviergrenzen und einer viel befahrenen Straße hoch gefährdet war. Also ging es gezielt auf diesen Bock. Angesprochen als 6-er mit dickeren Stangen und doppelt Lauscher hohen Stangen hoffte ich auf eine passende Situation.

Wie so oft bei der Jagd, konnte ich den Bock zwar immer wieder sehen, aber wenn stand er zu weit weg, war vom Weizen verdeckt oder zog so schnell weiter, dass an einen Schuss nicht zu denken war. Beim dritten Ansitz auf den Bock ließ er sich schon früh blicken und zog wie auf Schienen in den Weizen, wenn er verhoffte, war das Blatt des Bockes nie frei. Dann verschwand er am Feldrand. Ich dachte meine Chance sei wieder vertan, als er auf 400 Meter Entfernung bei der Reviergrenze wieder auftauchte und dort einen Haselnussstrauch fegte. img_1830

Langes Warten

Das Licht wurde immer schlechter und vom Bock war nichts mehr zu sehen. Dann trat ein Reh aus und zog weg von mir. Als es auf 300 Meter verhoffte, konnte ich ein zweites Stück ausmachen und mit dem Fernglas als Bock bestätigen. Die beiden Stücke standen am Feldrand und machten sich schließlich wieder in meine Richtung auf. Auf gut 250 Meter stand der Bock frei, doch die Entfernung war mir zu hoch und ein Schuss zu unsicher. Der Bock näherte sich weiter spitz zu mir und verschwand wieder im Gehölz, auch das Schmalreh an seiner Seite war weg. Wieder eine Chance vertan.

Im wirklich letztem Licht zog das Schmalreh wieder aufs Feld. Ich machte meine Steyr Mannlicher in 308. bereit. Der Bock folgte und als er breit stand, drückte ich den Abzug. Ich sah den Bock hochgehen und dann verschwand er im Weizenfeld. Das Schmalreh sicherte noch einige Minuten und wartete auf den Bock, der verendet allerdings im Knall.img_1860

Schnell holte ich meinen Hund wir starteten die Nachsuche im teilweise hüfthohen Weizen. Nach kurzer Zeit hatten wir den Bock und mit meiner neuen Bergehilfe konnte ich den Bock schnell bergen. Ein perfektes Jagderlebnis. Geschossen habe ich auf etwa 120 Meter mit der Geco Teilmantel in 308., der Treffer ging genau aufs Blatt.5e92fdf6-0680-407f-9cec-40688ac36087

Der Bock war stark abgekommen, wie sich beim Auskochen des Hauptes herausstellte, hatte er zahlreiche Dasselfliegen im Rachen und dürfte schon länger keine Äsung zu sich genommen haben. Mit nur 12-13 Kilogramm schien der Wildkörper eher wie der eines Schmalrehs. 4-5 Jahre dürfte der Bock haben. Die Leber schmeckte ausgezeichnet und auch das Wildbret wird vorzüglich sein.

Waidmannsheil.

Einige Böcke aus dem Revier 2020

Die Bockjagd ist gestartet und ich war schon im Revier unterwegs, um die Böcke zu bestätigen. Einige alte Stücke sind dabei, auch viel Nachwuchs. Es gibt auf jeden Fall einiges zu sehen in Wald, Feld und Flur.

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Zwei relativ schwache Jährlingsböcke, die allerdings schon auf ein 6-er Geweih blenden, vielleicht  werden sie noch besser. Klassische Knopfböcke sind es jedenfalls nicht.

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Diese beiden Böcke lieferten sich im Weizen eine Verfolgungsjagd. Der untere auf den beiden Bildern trieb den oberen Bock. Der ältere dürfte ein ungerader 6-er sein, der obere ein 6er-Bock.

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Dieser Bock war im Raps unterwegs, ein braver 6-er auch hier dürfte das Alter passen. Und hier unten noch das Foto von meinem Rehbock, den ich bereits erlegt habe. Die Geschichte dazu gibt es in einem eigenen Blogbeitrag.

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Das Revier erwacht nach der Winterpause

Nach dem Winter ist es jagdlich ruhiger im Revier. Was sich auch in meinen Beiträgen niedergeschlagen hat. Das Wild braucht Ruhe und ich auch. Aber jetzt wird es hier wieder monatlich zumindest einen Beitrag auf meinem Jagd Blog geben. Hier ein kleiner  Bericht über einen Streifzug durchs Revier im Frühjahr.

Fasan, Hase und Rehwild lassen sich bei meinen abendlichen Rundgängen immer öfter blicken. Der Frühling zieht ein.  Die Wildschweine haben vor allem im jungen Weizen Schaden angerichtet, im Moment ist es schwierig richtig anzusprechen, um keine führende Bache zu erlegen. Trotzdem wird es jetzt bei dieser Mondphase notwendig sein, den Weizen zu beschützen und zur Not einen Warnschuss abgeben.IMAG1816

Die Böcke sind noch zum Großteil im Bast.  Passenden für heuer, habe ich noch keinen ausgemacht, aber es wird schon noch werden. Leider konnte ich einen starken Bock nicht gut ansprechen, aber er hatte schon ziemlich fertig verfegt, also kein Jüngling  mehr. Am 16. April geht es jedenfalls los mit der Bockjagd, auf Jahrlingsstücke.

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Leider wurde die Schnepfenjagd  im Frühjahr eingestellt, die immer besonders spannend war und eine wirklich schöne Jagd. Selbst die Krähenjagd ruht jetzt seit Mitte März. Im Feber konnten wir einige Krähen erlegen, die Lockjagd auf die Vögel ist immer ein Erlebnis.photo_2019-03-17_19-28-51

Also kann man nur auf die Bockjagd warten. Vorfreude ist die größte Freude, auch bei der Jagd. Aber es muss nicht immer Schusszeit sein, um eine angenehme Zeit im Revier zu verbringen.

 

Waidmannsheil!

Bockjagd 2018 Teil 2.

Der nächste Streich gelang mir im Juni, als ich zu Mittag auf einen Knopfbock ansaß. Wieder hatte ich meine Kombinierte dabei, um das nach den Jagdkollegen, schwache Böckchen zu strecken. Nach kurzer Zeit am Hochsitz zeigte sich der Knöpfler auch schon in der hohen Wiese. Er wechselte in meine Richtung, mit dem sechsfachen Glas auf meiner Kombinierten konnte ich ihn jedenfalls nicht ausmachen.

Nach gut einer Stunde kam er wieder in Anblick und ich konnte ihn auch ins Absehen bringen. Ich stach ein und drückte den Abzug und ließ die 5,6x52R (22. Savage) Der Bock flüchtete – Totflucht, dachte ich mir. Ich packte meine Sachen und wollte gerade den Hochsitz hinuntersteigen, da sah ich ein Stück Rehwild am Ende der Wiese, dort wo ich den Knöpfler beschossen hatte. Ein Blick durchs Fernglas – es war der Knöpfler – frisch und munter stand er da. Ich lud die Brünner nach und brachte ihn auf gut 180 Meter ins Absehen. Mit dem Stecher drückte ich ab und der Bock brach in der Sekunde  zusammen.

Ich habe den Bock etwas hoch getroffen und musste ihn leider noch abfangen. Aufgebrochen brachte der Jährling zehn Kilo auf die Waage.

Bockjagd neigt sich dem Ende zu / Teil 1.

Der September zieht bereits ins Land. Die Blätter färben sich, die Sonne geht früher unter und der Wind wird kälter. Zeit mein Bockjagdjahr Revue passieren zu lassen.  Obwohl noch bis 31. Oktober Jagdzeit ist, bin ich schon jetzt mit meinen Böcken recht zufrieden.

Begonnen hat alles im Mai mit meinem abnormen Bock im Mai, hier gehts zur Erlegungsgeschichte. Der Recke ist vier bis fünf Jahre alt und  die Trophäe macht mir noch immer Freude.

Der zweite Bock folgte kurz darauf. Ende Mai konnte ich diesen Sechser-Bock strecken. Er zog recht spät auf ein Sojabohnenfeld und erklärte den anderen Böckchen wer der Chef ist. Auf etwa 110 Meter brachte ich den Bock ins sechsfache Zielfernrohr meiner Brünner Bockbüchslflinte und ließ die 5,6x52R fliegen. Das RWS Teilmantelgeschoß ließ den Sechser nach rund 25 Metern zusammenbrechen. Die anderen Rehe ließen sich nicht beeindrucken, durch den relativ leisen Mündungsknall verhofften sie und nach kurzer Zeit ästen sie weiter.

Obwohl der Träger recht breit wirkte und auch das Haupt schon stark ergraut war. Dürfte der Bock nicht älter als drei Jahre alt sein.

Waidmannsheil!IMG_6782

 

 

 

Rehbock C:jagdblog.me

Der etwas abnorme Maibock

Ich hatte ihn einige Male auf der Wildkamera. Kein alltäglicher Bock, auf einer Seite eine hohe Gabel, auf der anderen drei Enden. Die Stangen eng beiinander, so machte er im Bast einen wirklich starken Eindruck, als er verfegt hatte, kam er mir dann wieder schwächer vor. Aber dann nahm die Kamera dieses Bild auf und ich war mir sicher, wenn ihn Diana meinen Weg kreuzen lässt, erlege ich den Bock.

Rehbock C:jagdblog.me

Rehbock

Das erste Mal sah ich ihn im April, wo er definitiv nicht als Jährling frei war.  Zahlreiche Ansitze später war es schon fast 21 Uhr, als er auf der Bühne erschien. Über ein Weizenfeld kam er auf eine Wiese. Es war schon fast dunkel, da wechselte er direkt unter meinem Hochsitz vorbei und auf unserer neuen Wildäsungsfläche konnte ich ihn zu hundert Prozent ansprechen. Da war er, der Abnorme. Plötzlich sprang er ab und ich dachte schon, zu spät, das wird nichts mehr, doch der Bock verhoffte im Weizenfeld und mit meinem Kahles 3-12×56 CBX brachte ich ihn ins Absehen und konnte einen Schuss antragen. Der Bock lag im Feuer und die Freude war groß.

Geschossen habe ich mit meinem Steyr Mannlicher Stutzen mit der  308 TM von Geco auf etwa 60 Meter.    Das Alter kann ich erst nach dem Auskochen genau sagen, aber er wird mindestens 4-5 Jahre alt sein und hatte 20 Kilogramm.

Ein tolles Erlebnis und eine wirklich außergewöhnliche Trophäe.

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Waidmannsheil!

Böcke im April

Im April geht es im Rehwildrevier rund, die Böcke suchen ihren Einstand und es ist wirklich viel Bewegung zu sehen. Hier ein paar Impressionen von den heurigen Böcken bei uns im Revier. Da ist die Vorfreude auf den 1. Mai gleich noch größer. Vom Jährling bis zum etwas abnormen ist alles dabei. Heuer sind die Böcke zum Großteil wirklich gut veranlagt, wie auch der Jährling im Bast gut zeigt.

Waidmannsheil zur Bockjagd 2018!

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Schmalreh C:jagdblog.me

Erster Jagderfolg im April

Der April ist ein besonderer Monat im Revier. Das Rehwild scheint ständig in Bewegung und bei mehreren Ansitzen konnte ich schon einige passende Böcke bestätigen. Mit meiner Wildkamera bei der Salzlecke, hatte ich schon einen guten Überblick über das Rehwild in meinem Teil des Reviers. Am 16. April ging dann der 2er Bock und das Schmalreh auf und am 17. April war ich am Abend draußen und konnte acht Böcke bestätigen. Darunter ein etwas abnormer und ein wirklich alter zurückgesetzter Bock. Die meisten Rehe aus diesem Revierteil, kannte ich eben schon, wie die schwache Schmalgeiß.

Schmalreh C:jagdblog.meDoch Knöpfler oder Schmalreh hatte ich zuerst keines im Anblick, bis kurz vor 20 Uhr ein Bock und drei Jährlingsstücke aus dem Wald kamen. Die schwache Schmalgeiß von der Wildkamera war dabei, also brachte ich mich mit meiner Brünner Bockbüchsflinte in Position. Die zwei Jährlingsböcke verdeckten das Schmalreh zuerst, als es frei stand, konnte ich eine Kugel antragen. Das Reh flüchtete vielleicht fünf Meter und verendete. Ich schoss mit der 5,6×52 R mit einem Teilmantelgeschoss und muss sagen, ich bin mit der Wirkung zufrieden, das Wildbret wurde nur wenig in Mitleidenschaft gezogen worden.

Mein erstes Stück Rehwild in diesem Jahr und es hat wirklich alles gepasst. 6,5 Kilo brachte die Schmale auf die Waage und das Wildbret ist bereits in der Gefriertruhe, so kann das Jagdjahr weitergehen.

Waidmannsheil!

Schmalreh c: jagdblog.me

Erfahrung: Mauser 66 – kein altes Eisen

Der Name Mauser ist wohl jedem ein Begriff. Jagdwaffen auf höchstem Niveau werden seit Jahrzehnten unter diesem Label gefertigt. Ein richtiger Klassiker ist die Mauser 66.

In den Mauserwerken Oberndorf wurden ab 1965 in Lizenzfertigung die erste Vorserie von 50 Jagdgewehren hergestellt. Die  Serienproduktion begann im Dezember 1965 mit der Modellbezeichnung „Mauser Modell 66“ in den Versionen „Europa; Export; und Sutzen“. Diese Modelle umfassten die Kaliber 5,6×61 vom Hofe; .243 Winchester; 6,5x57mm; 7x57mm; .270 Winchester; 7 mm vom Hofe; . 308; 30.06; 9,3×64 mm; 458 Winchester Magnum. Die Neuheit war das Teleskopsystem, das eine 90mm kürzere Bauweise ermöglicht hat. Eine einzigartige Idee, die sich bis heute durchsetzt. Mauser 66 (C)Jagdblog.me

Ich besitze die ursprüngliche Mauser 66 mit der Knopfsicherung im Kaliber .243 Winchester. Den klassischen Stil unterstreichen die Gravuren mit Gams und Wildschwein am System. Montiert ist darauf ein Swarovski Habicht 2,2-9x42mm Zielfernrohr. Die Waffe ist grundsolide, fasst im eingebauten Magazin drei Patronen und hat einen Deutschen Stecher. Der sollte auch benutzt werden, ist der Abzug ohne eingestochen zu sein, doch sehr schwergängig. Ist eine Kugel in der Kammer und die Waffe gespannt, steht am System der Schlagbolzen heraus.

Mauser 66 (C)Jagdblog.meMauser 66 (C)Jagdblog.me

 

Die Sicherung lässt sich nach etwas Übung, wenn man auf der anderen Seite dagegen drückt,  nahezu lautlos lösen. Die Präzision der Mauser 66 mit der .243 Win lässt keine Wünsche übrig. Ich verschieße die .243 Win Kegelspitz von RWS, näheres zur Wirkung gibt es in meinem Kaliber Artikel hier.

Die Waffe ist 102 cm lang und hat einen 56 cm langen Lauf verbaut. Das Gewicht mit rund 3,2 Kilogramm ohne Glas ist auf jeden Fall in Ordnung. Die 243. Win verschießt sich äußerst angenehm aus der Waffe und Rückstoß ist kaum zu spüren. Ich verwende die Mauser vor allem für Rehwild und Raubwild. Da es in Österreich erlaubt ist, hätte ich auch keinerlei Bedenken einen Frischling oder Überläufer damit zu erlegen.

Alles in allem gehört die Mauser 66 noch nicht zum alten Eisen und ist heute wie damals eine perfekte Jagdwaffe. Sie ist mit dem Deutschen Stecher zwar nur bedingt etwas für den flüchtigen Schuss bei der Drückjagd, aber mit dem Kaliber 243. Win ist sie bei Drückjagden für mich sowieso kein Thema.

Demnächst will ich meiner Mauser noch ein moderneres Zielfernrohr spendieren und irgendwann vielleicht einen neuen Abzug, aber mit Sicherheit wird sie in meinem Waffenschrank bleiben und mir noch das eine oder andere Waidmannsheil bescheren.

In diesem Sinne,

Waidmannsheil!



Ein Bock im goldenen Herbst

Wie schon geschrieben, war die Blattzeit eher mau im Revier. Kein Bock kam in Anblick. Kein Grund aufzugeben. Nach mehreren Ansitzen in Streuobstwiesen und an Begrünungen, ging es vor Kurzem Sonntagfrüh raus ins Revier. Eine frisch gehäckselte Begrünung zur Linken, ein Wintergetreideacker vor mir und rechts ein Maisfeld. Kurz nach sechs Uhr früh brach ich auf und habe mich auf dem offenen Sitz eingerichtet. Der Überblick war perfekt.

Nach kurzer Zeit wechselten eine Geiß und Kitz links von mir aufs Feld und ästen. Da es schon Oktober ist, wären die beiden grundsätzlich auch zu erlegen gewesen. Aber beide schienen mehr als gesund und stark zu sein, außerdem war noch die Hoffnung groß, dass es ihnen ein Bock gleich tun würde.

Nach etwa einer Stunde, als die Sonne schon aufging, wechselten zwei Stück Rehwild auf die Wintergerste. Eine schwache Schmalgeiß und ein Bock. Auf rund 100 Meter stand er vor mir, langsam zogen die beiden Richtung Begrünung. Ich war mir nicht sicher wegen dem Alter, der Träger war zwar nicht dünn, wie bei der Schmalgeiß, trotzdem hatte ich Zweifel. Er hatte einen noch im breiten Ansatz sehbaren Muffelfleck. Vom Habitus war er sicher älter. Doch dann hatte ich auch schon zu lange gewartet. Der Bock trieb die Schmalgeiß gute 200 Meter weg. Einen Schuss auf mehr als 200 Meter wollte ich nicht riskieren.

„180 Meter, 170 Meter, bei 150 wollte ich mein Gewehr richten, um einen Schuss abzugeben.“

Die beiden Rehe ästen gerade und direkt vor mir trat eine Geiß mit zwei Kitzen aus. Als sie den Bock wahrnahmen, drehten die Rehe um und der Bock kam wieder zurück in meine Richtung. Mit dem Entfernungsmesser behielt ich den Rehbock im Auge. 180 Meter, 170 Meter, bei 150 wollte ich mein Gewehr richten, um einen Schuss abzugeben. Plötzlich begann er die Schmalgeiß zu treiben und sprintete quer an mir vorbei. Ich pfiff, doch die beiden Rehe ließen sich nicht beirren. Auf etwa 160 Meter neben dem Maisacker verhoffte der Bock schließlich, die Schmalgeiß verschwand im Wald.

Es war meine letzte Chance. Ich legte meinen Steyr Mannlicher Stutzen an, führte das Fadenkreuz aufs Blatt des Bockes und drückte den Abzug. Als ihn das Geschoß meiner 308 Winchester traf, zeichnete der Bock und flüchtete noch etwa 30 Meter bis er liegen blieb. Ich machte mich auf, um meine Beute zu bergen. Dort lag er  nun – mein Bock – endlich. Zuerst gab es den letzten Bissen, aus Neugier prüfte ich den Zahnabschliff und der passte. Die vorderen Zähne waren komplett weggeschliffen –  sechs Jahre wird der Bock auf jeden Fall haben, wenn nicht mehr. Der Schuss traf ihn einige Zentimter hinters Blatt, beim Aufbrechen  zeigte sich, dass das Projektil genau ins Herz traf.

Von der Trophäe her ist er nicht überragend, aber nach so vielen erfolglosen Ansitzen einen wirklich alten Bock zur Strecke zu bringen, ist schon etwas Besonderes. Heute am 1. November ruht die Jagd und die Bockjagd ist bei uns zu Ende.

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Der Herbst hat natürlich genug andere jagdliche Möglichkeiten zu bieten, trotzdem steigt auch wieder die Vorfreude auf den Mai, wenn der Bock wieder aufgeht.

Waidmannsheil!