Rehböcke richtig ansprechen – Wie alt ist der Bock?

Rehwild ist in unseren Breiten allgegenwärtig. Das Ansprechen wird zwar in der Jagdausbildung vermittelt, sitzt man dann am Hochsitz – schaut die Sache ganz anders aus. Starker zweijähriger Bock, oder doch ein alter Durchschummler, der wieder zurückgesetzt hat? Wie alt ist der Bock, wie stark ist er. Fragt man drei Jäger wird es fast immer vier Meinungen geben. Richtig ansprechen ließe sich erst am erlegten Stück, ist da eine alte Weisheit, aber trotzdem schreibe ich hier meine Erfahrungen im Ansprechen von Rehböcken, die keinesfalls vollständig sind, sondern rein subjektiv, ich maße mir nicht an,  jeden Bock genau auf seinen Geburtstag zu schätzen.

Die wichtigsten Merkmale für die Ansprache sind:
der Körperbau
das Verhalten
das „Gesicht“
das Gehörn
und vor allem der Gesamteindruck aus allen Merkmalen!

 

Jährlinge richtig ansprechen 
Die Jugendklasse ist sicher am leichtesten anzusprechen. Die jungen Böcke verfärben als erste und brauchen am längsten bis sie ihr Gehörn verfegen. Klares Indiz sind die Knöpfler, jene Böcke die nur den Ansatz eines Gehörns entwickelt haben, oder kleine Spieße geschoben haben. Auch das Verhalten ist sehr jugendlich unsicher und oft auch sehr unbedarft. Der Träger ist dünn und sie sind oft auch vom Gewicht her eher schwach.  Am erlegten Stück erkennt man auch am Jugendgebiss, dass es sich um Jährlinge handelt, wenn der dritte Prämolar dreiteilig ist.

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Mittelalte Böcke richtig ansprechen
Die mittelalten Böcke ab drei Jahre bis fünf Jahre sind. Hier ist wirklich alles möglich. Der Klassiker für einen dreijährigen Bock, der Muffelfleck, ist für mich kein klares Indiz für einen mittelalten Bock. Ich verlasse mich ausschließlich auf das Verhalten der Böcke. Hier muss jeder seinen eigenen Weg finden, auf den Bildern sind meiner Meinung nach mittelalte Böcke. Vom Körperbau ist der Träger noch dünn und wir hoch gehalten, das Verhalten ist von übermütig bis etwas unsicher. Die Rosenstöcke sind noch hoch über dem Haupt und die Masse des Gehörns eher bei den Augsprossen, als oben.

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Alte Böcke richtig ansprechen
Jeder Jäger ist auf der Suche nach einem alten, starken Bock. Einfach ist, die Suche nicht, werden die starken Böcke doch meist schon im mittleren Alter erlegt. Doch wie kann man einen alten Bock ansprechen. Das Gehörn kann schon zurückgesetzt sein, Enden werden nur angedeutet. Das Haupt wird meist tief getragen, der Träger ist stark und das Haupt wirkt knochig, fast schon wieder jugendlich. Meinen sicher ältesten Bock habe ich von weitem als guten Bock angesprochen. Er kam mit tiefem Haupt, ziemlich spät aufs Feld, alle anderen männlichen Stücke ergriffen die Flucht. Als ich ihn am Anschuss vorfand, dachte ich, der ist maximal zwei Jahre alt. Schwaches Gehörn, schwach im Wildbret, alles deutete darauf hin. Doch das Gebiss belehrte mich eines besseren, einige Zähne fehlten schon, die verbliebenen waren stark abgeschliffen. Der Bock war anscheinend ein Durchschummler, ein ewiger Zweijähriger, der nicht erlegt wurde. Also sicher gehen kann man nie.

 

Fazit
Jeder Jäger muss selbst seinen Weg finden, den passenden Bock zu erlegen und vorher richtig anzusprechen. Wichtig ist, dass man selbst eine Freude mit dem erlegten Bock hat, dann kann man keine Fehler machen.

Waidmannsheil und guten Anblick bei der Bockjagd!

Erstes Waidmannsheil im neuen Jagdjahr

Die Bockjagd auf Jährlinge und Schmalgeissen ging bei uns am 16. April auf. Nach einigen erfolglosen Ansitzen, ging es am 30. April kurz vor 5 Uhr früh ins Revier. Aufgebaumt und eingerichtet, war es noch einige Minuten ruhig. Dann kam das erste Rehwild in Anblick, die Vögel starteten ihr Konzert und nach einer Weile wechselten zwei junge Böcke über die Wiese vor mir. Ein guter Jahrling, mit lauscherhohen Gehörn noch im Bast und ein schwacher Sechserbock, vielleicht zwei bis drei Jahre alt. Sie lieferten sich ein Rennen und die Zeit verflog. Einige weibliche Stücke kamen hochbeschlagen auf die Bühne und verschwanden wieder im Rapsfeld.

An der Reviergrenze erschien dann ein Bock, sicher vier oder fünf Jahre alt, kein besonderes Gehörn, aber stark im Widlpret. Er äste an einer Staude beim Bach, der auch die Grenze bildet. Eine Geiss kam ebenfalls dort hin und auf der anderen Seite des Bachs äste ein weiteres, schwaches Stück. Mit dem Spektiv konnte ich es als Knöpfler ansprechen. Das Gehörn kaum halb Lauscherhoch, äste er seelenruhig vor sich hin. „Der passt“, dachte ich mir. Also hieß es warten. Doch der Bock legte sich hin  und machte keine Anstalten wieder aufzustehen. Nach etwa einer Stunde und einiger anderer Rehe, die ich in Anblick hatte, wollte ich schon den Hut drauf werfen. Dachte aber, zehn Minuten bleib ich noch. Kurz darauf, der Knöpfler steht auf. Er verschwand im Bachbett und ich wusste, jetzt kommt er in unser Revier. Nach einigen Minuten stand er da, in 166 Meter Entfernung, wie ich mit meinem Entfernungsmesser feststellte.

Ich richtete mich mit meinem Steyr Mannlicher Stutzen ein und brachte das Absehen meines Kahles CBX auf das Blatt des Jahrlingbocks. Das erste Stück Rehwild im Jahr 2017 machte mich schon ein bisschen nervös. Ich atmete durch und drückte den Abzug. Der Bock fiel im Feuer um.  Das Warten hat sich ausgezahlt. Am Anschuss lag er dann, mein erster Knöpfler im heurigen Jagdjahr. Der Schuss saß nicht perfekt und war fast beim Träger. Doch der Bock musste nicht leiden und auch das Wildpret wurde nicht zerstört. Die Geco Teilmantel in 308 Winchester hat ganze Arbeit geleistet. IMG_4313

Nach dem aufbrechen und bergen des Bocks, gab es zum Frühstück die Rehleber mit Apfel und Zwiebel. Das Wildpret wird ebenfalls in nächster Zeit verkocht. Ein erfolgreicher Ansitz im April, ich hoffe, es folgen noch viele in diesem Jagdjahr.

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Rehleber mit Apfelstücken und Zwiebeln

Waidmannsheil!

Was ist los im Revier bei den Böcken?

Da bei uns die einjährigen Stücke bereits seit 16. April frei sind, war ich auch schon im Revier unterwegs. Leider war kein passender Knöpfler dabei, trotzdem war es schön wieder einmal die Zeit für einen Ansitz zu finden. Die Rehböcke sind damit beschäftigt ihren Einstand zu finden und es gibt den einen oder anderen Kampf. Die weiblichen Stücke sind zum Teil hoch beschlagen, einige Schmalgeissen und Jährlinge, die zu gut waren, um sie zu erlegen, konnte ich ebenfalls schon ausmachen.

Meine Wildkamera habe ich bei einer Salzlecke aufgehängt und nach einigen Wochen, glaube ich einen ganz guten Überblick über das Rehwild in diesem Gebiet zu haben. Doch wie es wirklich ausschaut, wird sich erst durch die Ansitze dort abzeichnen. Die Vorfreude auf den 1. Mai ist groß. Vielleicht kann ich schon vorher den einen oder anderen Knöpfler oder eine Schmalgeiß erlegen

 

Hier einige Impressionen von der Wildkamera, um die Zeit bis zur Bockjagd zu verkürzen.

 

Allen Waidmannsheil zur Bockjagd!

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Saumond lässt Jagdfieber steigen

Wenn der Vollmond aufgeht, kann es noch so kalt sein, als Jäger zieht es einen ins Revier. So ging es auch mir beim vergangenen „Saumond“. Also zusammegepackt und auf zum Hochsitz. Gegen 18 Uhr baumte ich auf einem Sitz am Wildacker mit Mais auf. Eine Schneise ist hineingehäckselt, der Mond steht hoch und das Licht ist mehr als ausreichend. Mitgenommen habe ich meine Steyr Mannlicher im Kaliber 308 Winchester mit dem Geco Teilmantel Geschoß. Eine Sau für die Küche war das Ziel, 40 bis 50 Kilogramm schwer. Nach der ersten Stunde zog das Rotwild auf den Wildacker. Mehrere Tiere und Kälber ästen seelenruhig. Ein paar Rehe machten sich auch bemerkbar. Von den Sauen keine Spur. Gegen 22.15 Uhr zog das Rotwild wieder in Richtung Wald.

Plötzlich Bewegung in der Schneise, der Wurf einer Sau war zu sehen. Nur keine falsche Bewegung, dachte ich und schon waren weitere Schweine auf der Schneise. Nach einiger Beobachtung, flüchteten plötzlich alle Wildschweine, bis auf eines, zurück in den Mais. Schnell machte ich mich schussbereit, denn die Chance wollte ich mir nicht entgehen lassen. Alle Sauen sahen in etwa gleich groß aus, also würde das Stück auf jeden Fall passen. Bis ich mein Gewehr im Anschlag hatte und mein Zielfernrohr einstellte, waren die anderen Schweine wieder auf der Schneise. Die auserwählte Sau wechselte auf die andere Seite des Feldes, drehte dann um und blieb komplett breit Mitten auf der Schneise  stehen. Meine Chance. Ich visierte das Blatt an, stach ein und drückte den Abzug.

Der Mündungsblitz blendete mich und ich hörte nur die Sauen durch den Mais flüchten. Zwei Stück konnte ich auf dem Feld noch ausmachen, bevor sie im Wald verschwanden. Ich war gut abgekommen und mir sicher, die Sau nur mehr bergen zu müssen. Also stieg ich vom Hochsitz und suchte nach dem Anschuss. Als ich in etwa auf der Höhe war, die ersten Zweifel, kein Schweiß. Nachdem ich meinen Jagdkollegen informierte, wollte ich meinen Hund holen, der diesen Abend  zu Hause blieb. Doch der Kollege kam und wir suchten das Feld gemeinsam ab. Kein Schweiß. Ich dachte schon ich habe gefehlt, oder das Gewehr hatte eine Fehlfunktion. Wir wollten gerade für den Abend abbrechen, nach einer Stunde ohne einen Tropfen Schweiß und den Hund in der Früh zur Suche mitnehmen. Da fand mein Jagdkollege, das beschossene Stück. Verendet nur 20 Meter neben der Schneise. Es lag kein 40 Kilo Überläufer für die Küche sondern ein Keiler. Deshalb gab es auch keinen Ausschuss. Der Blattschuss streckte das Schwein nach kurzer Flucht. Das Teilmantel richtete tödlichen Schaden an, doch es gab keinerlei Schweiß.

Wir bargen den Keiler, der aufgebrochen 75 Kilo auf die Waage brachte und mit Sicherheit fünf bis sechs Jahre alt war. Der abgerauschte Keiler stand noch bei der Rotte. Die Waffen haben 17 Zentimeter, es ist mein stärkster erlegter Keiler bisher.

Die Keilerwaffen werden einen Ehrenplatz bekommen. Einen solchen Keiler zu erlegen, ist schon etwas Besonders, überhaupt im eigenen Revier.

Waidmannsheil

Erstes Rotwild im neuen Revier

Seit heuer bin ich in einem Genossenschaftsrevier dabei, in dem auch Rotwild zum Standwild gehört. Nachdem ich meinen Bock erlegt hatte, ging es mit Beginn der Schusszeit am 1. Juni gleich mehrmals mit dem Jagdleiter auf den Hochsitz, um ein Schmaltier zu erlegen. Etwas spät aber doch, hier die Jagdgeschichte.

Rehwild war bei jedem Ansitz reichlich zu sehen, auch ein junger Hirsch, mit drei Mal Lauscher hohen Spießen kam in Anblick. Weitere Stücke traten nicht auf die Wiese. Nach einigen Wiederholungen, kam eines Abends wieder der Spießer in Anblick, als der Jagdkollege sagte, „vielleicht kommt noch ein Schmaltier nach“, war auch schon das Haupt eines zweiten Stücks aus dem Dickicht auf die Wiese gekommen. Schnell zogen die beiden zu einer kleinen Ablenkfütterung und ästen seelenruhig vor sich hin. Wir konnten sie beobachten und warteten, ob sie sich in unsere Richtung bewegen würden, um das Schmaltier zu 100 Prozent richtig ansprechen zu können. Doch das Rotwild äste gemütlich weiter, der Spießer kam genau vor unseren Hochsitz auf ein Sojafeld und äste dort weiter. Nach einigen Minuten kam ein drittes Stück Rotwild in Anblick. Ein Schmaltier, ohne Zweifel, noch etwas schwächer als das andere Stück. Es zog vertraut zum Spießer und äste dann die kleinen Sojapflanzen.

„Mach dich bereit“, die klare Anweisung von meinem Kollegen. Also brachte ich meinen Steyr Mannlicher Stutzen in 308 Win. in Position und stellte das Fadenkreuz auf das Schmaltier. Nach mehreren Richtungswechseln verhoffte das Tier in perfekter Position auf etwa 80 Meter, ich drückte den Abzug.  „Es hat perfekt gezeichnet“, hörte ich vom Jagdleiter. Nach einigen Schritten taumelte das Wild und ging schließlich zu Boden.

Mein erstes Stück Rotwild im neuen Revier war erlegt, die Freude natürlich groß. Wir bargen das Stück, das etwa 70 Kilo aufgebrochen auf die Waage brachte, gaben ihm den letzten Bissen und ich bekam meinen Erlegerbruch überreicht. Schließlich verstauten wir das Schmaltier in der Kühlkammer.

Zum Geschoß: Das 308 Win. Geco Teilmantel leistete ganze Arbeit, leider habe ich keine Fotos, aber die Wildbretentwertung beim Schuss direkt hinters Blatt, war zu vernachlässigen, auch die Wirkung auf das Schmaltier war sehr gut und es gab Ausschuss und genügend Schweiß.

MagazinSteyer Mannlicher

Waidmannsheil

Krähenjagd, Lockbild, Krähen

Lockjagd auf Krähen

Nach der Rehbrunft geht es im Revier wieder ruhiger zu. Um etwas fürs Niederwild zu tun, ging es vor Kurzem auf Krähenjagd. Lockkrähen, Tarnnetz und Flinte eingepackt, ging es noch im Dunkeln ins Revier. Das Lockbild baute ich auf einer Wiese neben einem abgeernteten Acker auf. Hinter meinem Schirm steht eine Hütte und ein Hochsitz, auf dem ich auch eine Wächterkrähe postierte, die anderen schwarzen Attrappen stellte ich rund um einen Baum auf. Die beflockten Lockkrähen habe ich bei alp-jagd.at bestellt und sie sind sehr robust und ziehen auch die Aufmerksamkeit der Krähen auf sich.

IMG_4597Mein Tarnnetz befestigte ich an meinen vier Metall-Teleskopstangen, was keine zwei Minuten dauerte. Klapphocker aufgestellt, den Hund abgelegt und die Flinte geladen.  Ich hatte meine Browning B725 mit zur Jagd und verlud Winchester Super Speed 3er Schrote. Die ich fast auf alles Niederwild verwende und bisher mehr als zufrieden bin. Tests zur Flinte und Munition folgen demnächst.

IMG_4596Labradordame Ronja wartete mit mir im Tarnzelt und es dauerte keine zehn Minuten bis die ersten Krähen über mein Lockbild strichen. Leider blieben die größeren Trupps unbeeindruckt und ich ließ sie vorbeistreifen, weil sie zu hoch für einen Schuss waren. 20 bis 30 Krähen ließ ich so ziehen, doch dann kamen zwei Vögel und ich wollte einen Schuss versuchen, ich stand auf, gab eine Doublette auf eine Krähe ab, die sofort zu Boden fiel. Ronja startete zum Apportieren und nach einigem Zureden, da die Krähe noch kurz lebte, brachte sie die Beute zurück ins Tarnzelt. Ich ärgerte mich, denn die anderen Krähen flogen kaum höher als diese beiden, also wär ein Schuss definitiv in Ordnung gewesen. Aus Erfahrung lernt man und das nächste Mal werde ich die Entfernungen besser einschätzen können.

IMG_4604Die Freude war groß, doch weitere Krähen ließen nach den Schüssen auf sich warten und die ersten Spaziergänger waren auf den Feldwegen gegen 7 Uhr unterwegs. Also ließ ich es gut sein für diesen Morgen und ließ Ronja, die doch etwas magere Ausbeute, ins Auto tragen.

Das nächste mal werde ich mein Lockbild etwas anders anlegen und auch einen Krähenlocker verwenden, der die Krähenattrappen interessanter macht. Alles in allem eine spannende Jagd, für Hund und Herrl. Ich werde meine Lockkrähenarmada noch etwas erweitern und eventuell noch an meiner Tarnung arbeiten. Weitere Tipps aus der Praxis, wie die Krähenjagd am besten funktioniert und was man beachten sollte, werden demnächst hier im Blog folgen, ich bin schon am recherchieren und probieren., wie die Krähenjagd am besten klappt. Krähenjagd, Lockbild, KrähenKrähenjagd, Lockbild, KrähenKrähenjagd, TarnzeltKrähenjagd, Apport, Labrador, Hund

Waidmannsheil

Test 243. Winchester RWS Kegelspitz

Test RWS KS in 243. Winchester

RWS KS in 243. Winchester

Die Bockjagd geht seit 1. Mai und im heurigen Jahr habe ich mir vor allem die Mauser 66 im Kaliber 243. Winchester mit auf den Hochsitz genommen. Bisher habe ich einen Bock und ein Schmalgeiss erlegen können. Einige Böcke habe ich in den vergangenen Jahren bereits mit der 243. Win. zur Strecke gebracht, ebenso wie einige Füchse.

Im Moment verwende ich das Kegelspitz (KS) Geschoss von RWS. Zum Kaliber 243. Winchester muss man nicht viel sagen, es ist ein beliebtes Rehwildkaliber und reicht auch noch wenn ein Überläufer oder ein Schmaltier vorbei kommt, wie mir viele Jagdkollegen bestätigt haben. Auch auf Gamswild tut die Weitschusspatrone gute Dienste. Mit 2100 Joule bei 100 Meter ist die Patrone für Hochwild zugelassen, zumindest in Österreich, in Deutschland ist sie mit ihren  6mm Geschossdurchmesser nur für Rehwild je nach Bundesland erlaubt. Das Geschoß hat 6,2 Gramm und soll beim Aufprall kontrolliert aufpilzen. Die GEE liegt bei 187 Meter, das Geschoß fällt bei 250 Meter 11,2 Zentimeter. Genaue Daten gibt es auf der Herstellerseite.

Meine Erfahrungen mit der 243. Winchester 
Zur RWS KS in 243. Win. kann ich nur sagen, die Präzision ist sehr gut, limitierender Faktor bin ziemlich sicher ich als Schütze. Zur Wirkung kann ich nur sagen, dass bis jetzt alles Rehwild, bei guten Treffern hinter dem Blatt noch eine etwa 40 bis 60 Meter weite Todflucht hatte. Bei einem zu hohen Treffer, lag der Bock an Ort und Stelle im Wundbett und war noch nicht verendet, was an dem schlechten Schuss lag. Bei den beschossenen Füchsen gab es auch bei guten Treffern Fluchten, hier war die Entfernung zum Ziel allerdings immer sehr gering. Schweiß und Ausschuss waren so gut wie immer vorhanden. Das Wildbret beim Rehwild war durchaus verwertbar, an den Rippen gab es Hämatome, aber die Rippen verwerte ich meist nicht mit. Die beliebte Rehwildpatrone ist in unseren Revieren sicher ausreichend, wenn nicht gerade der 150 Kilogramm Keiler vorbei spaziert.

IMG_4113Ich werde das RWS Kegelspitz Geschoß demnächst allerdings gegen ein Verbundgeschoß austauschen, auch wenn die Fluchten nicht sehr weit waren, ist es mir lieber, der Bock oder das Kitz sind an den Platz gebannt und es gibt keine Nachsuche.

Schmalgeiss
Eine meiner letzten Erfahrung mit der 243. Winchester RWS KS im heurigen Frühjahr. Diese Schmalgeiss, habe ich auf etwa 90 Meter mit der 243. Winchester RWS Kegelspitz beschossen. Der Schuss lag etwas hinter dem Blatt, da das Stück ein wenig schräg stand, war der Ausschuss weiter hinten am Wildkörper. Das Reh flüchtete noch etwa 60 bis 70 Meter in den Wald. So hatte mein Hund auch eine kleine Schweissübung. Das Wildbret war durchaus vewertbar, bis auf einige Rippenteile. Grundsätzlich ist das Geschoss von RWS in Ordnung, auf kurze Distanzen ist die 243. Winchester zu rasant und das Kegelspitz bei leichtem Wild etwas zu hart, wie ich finde. Jagdkollegen mit Teilmantel Geschossen haben bessere Erfahrungen. Ich will die 243 Win. auf jeden Fall weiter nutzen, weil der geringe Rückstoß und die gestreckte Flugbahn mir sehr zusagen. Auch die Mauser 66, die ich geerbt habe, tut gute Dienste, demnächst will ich den Abzug überarbeiten lassen. Es soll ein Flintenabzug eingebaut werden, statt dem Deutschen Stecher.

Waidmannsheil!

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Die Nebelsau

Der Winteransitz am Samstag begann auf einem Hochsitz in der Nähe vom Bach, als sich endlich etwas bewegte und eine Geiss samt Kitz aus dem Feld anwechselte, sah ich auch einen Jagdkollegen, samt Hocker und Gewehr herüberwechseln. Er setzte sich am Bach in den Waldgürtel und machte es sich bequem. Geiss und Kitz verabschiedeten sich und auch ich beschloss den Sitz zu wechseln.

Nach etwas Überlegung, setzte ich mich trotz sinkender Sonne auf eine Waldkanzel, da ich dort auf der Wildkamera Geiss und Kitz bestätigt hatte. Die waren auch schon auf dem Weg zur Kanzel zu sehen und verschwanden im Dickicht des Waldes. Na gut, auf der Kanzel angekommen, richtete ich mich ein und wollte warten bis die Sonne untergegangen ist. Was im Winter sowieso schon gegen 16 Uhr passiert. Kein Wild im Anblick, aber dann ein Grunzen.

In unserem Revier ist Schwarzwild nur gelegentlich zu Besuch. Deshalb blieb ich skeptisch, ob es wirklich ein Schwarzkittel war. Doch in regelmäßigen Abständen hörte ich wieder Grunzen. Es muss eine Sau sein,  sofort motiviert, blieb ich versteinert sitzen. Der Mond beleuchtete den Waldweg perfekt und ich glaste immer wieder auf und ab. Kurz vor halb sechs schaute ich wieder auf  den Weg, nachdem mehrere Äste geknackt hatten. Da stand die Sau. Etwa 50 Meter vom Hochsitz entfernt, sie verhoffte. Sofort nahm ich meinen Steyr Mannlicher Stutzen, brachte das Blatt des Wildschweins in das Absehen meines Kahles CBX 3-12x56mm und drückte ab.

Der Mündungsblitz blendete mich. Ich hörte ein quieken und dass die Sau umgefallen war. Schnell leuchtete ich mit meiner Taschenlampe zum Anschuss, das Wildschwein lag dort, wo es zuvor gestanden hatte. Ich konnte es noch gar nicht fassen. Da die Wildschweine eben nur seltene Besucher sind, war die Freude umso größer, dass ich eine zur Strecke bringen konnte. Die Jagdkollegen konnten es erst gar nicht glauben, als ich mit dem Schwein im Kofferraum aus dem Wald fuhr, verstand ich es. Dichtester Nebel war hereingezogen, eine halbe Stunde später, hätte ich das Keilerchen sicher nicht mehr gesehen.

Aufgebrochen hatte der Frischlings-Keiler 38 Kilogramm, mittlerweile ist er bereits portioniert in der Kühltruhe. Dieser kleine Keiler war der Höhepunkt in meinem Jagdjahr. Heuer konnten erst zwei Wildschweine bei uns  im Revier erlegt werden, normalerweise kommt ein Schwein im Jahr zur Strecke. Das erste Wildschweingulasch hat ebenfalls schon wunderbar geschmeckt.

Weidmannsheil!

Ansitz im Nebel

Da der Winter bei uns noch auf sich warten lässt, ist es auch im Dezember noch sehr herbstlich. Trotz Nebel setzte ich mich bei einem großen Rapsfeld an und hoffte auf einen Ansitz ohne Spaziergänger und Radfahrer, die mir die Rehe verscheuchen.

Das Nebelwetter leistete ganze Arbeit und Feld und Flur blieben leer, bis auf mich und die Rehe, die noch kommen sollten. Nach kurzer Zeit machte ich drei Stück Rehwild aus, die im Feld lagen. Einige Zeit später standen die drei jungen Böcke auf, die ich schon bei früheren Ansitzen dort in Anblick hatte. Da es schon Dezember ist, passen die Böcke natürlich nicht, also weiter abwarten.

Fünf Böcke und eine Geiss
Nach einer halben Stunde  bewegt sich auf dem Feld wieder was, ein Bock mit nicht ganz Lauscher hohen Stangen tritt aus dem Wald aus, zwei weitere junge Böcke folgen. Wäre es noch Oktober und Schusszeit, hätte ich einen dieser Einjährigen mit nach Hause genommen, aber jetzt heißt es weiter warten. Die drei neu ausgetretenen Böcke sichern in Richtung Wald, zaghaft wechselt ein weiteres Stück Rehwild an. Der Blick durchs Fernglas bestätigt, dass es sich um ein weibliches Stück handelt. Im Vergleich zu den Böcken ist das Stück sehr schwach, ich spreche es als Schmalgeiss an und die passt ganz gut. Die Nervosität steigt.

Also meinen Steyr Mannlicher Stutzen eingerichtet und das Fadenkreuz auf das Blatt der Geiss gestellt. Nach einiger Zeit blieb das Reh breit stehen, ich stach mein Gewehr ein, entsicherte und ließ die Kugel fliegen. Die drei Böcke flüchteten etwa 20 Meter und sicherten in alle Richtungen, ihre Freundin blieb im Knall liegen. Nach ein paar Minuten warten, baumte ich ab und ging meinen Hund holen.

Suche
Ungefähr wusste ich wo der Anschuss war, aber im Raps war kein Reh zu finden. Ich ließ meine Labrador Hündin frei verloren suchen und nach kurzer Zeit fädelte sie sich auf eine Fährte ein und stand nach wenigen Minuten vor dem Stück. Das Schmalreh ist nicht geflüchtet, die 308 Win. Geco Target hat ganze Arbeit geleistet, ich bin etwas hinter dem Blatt abgekommen, auf der Ausschussseite habe ich eine Feder getroffen, Wildbret wurde keines zerstört. Das Stück bekam den letzten Bissen und wurde noch an Ort und Stelle aufgebrochen. Mittlerweile ist das Wildbret bereits in der Gefriertruhe und wird am 24. Dezember als Rehragout zubereitet.

Es war ein gelungener Ansitz, wo wirklich alles gepasst hat und auch mein Hund hatte etwas zu tun und arbeitete wirklich super.  Waidmannsheil!

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Da das Reh etwas schräg gestanden ist, als ich schoss, ist der Ausschuss etwas weiter hinten, Wildbret wurde keines zerstört. Das Foto auf der richtigen Seite ist leider noch mehr verschwommen.

Im Herbst läuft die Jagdzeit davon

Als berufstätiger Jäger, ist der Morgenansitz nicht immer drin, im Moment ist auch jeder Abendansitz schwer umzusetzen. Seit der Zeitumstellung wird der Tag für die Jagd schon fast zu kurz. Nichts desto trotz ,war ich des öfteren am Hochsitz – Kitz und Geiß galt es.

Also rechtzeitig um 15:30 ins Revier gefahren. Im Revierteil wo ich waidwerken wollte, sah ich schon von weitem zwei Jogger mit roten Jacken den Feldweg entlang laufen. Na gut, dann eben wo anders hin. Doch auch dort, drei jugendliche Radler, die sich gegenseitig anschreien und den Feldweg auf und ab fahren. Schön langsam gehen in unserem eher kleinen Revier die Ecken aus. Aber letztendlich habe ich doch noch eine gefunden.

Kitz

Schon nach kurzer Zeit auf der Kanzel, kamen die ersten Stücke Rehwild in Anblick. Ein Bock und ein weibliches Stück ohne Kitz, also warte ich. Denn schon einige Tage zuvor sah ich eine Gais mit einem sehr schwachen Kitz, natürlich hoffte ich auf ein Wiedersehen, denn das letzte Mal war wegen des fehlenden Kugelfangs kein Schuss möglich. Zwei weitere Böcke betreten das Erbsenfeld, da keine Schusszeit mehr ist, bleibt es beim Beobachten der äsenden Herren. Im letzten Licht wechselt dann ein weibliches Stück an und kurz darauf tritt das dazugehörende Kitz aus. Nach einem Blick durchs Spektiv, ist es als das gesuchte Nachwuchsstück angesprochen. Es ist sehr schwach im Vergleich zur Mutter. Doch wie so oft bei der Jagd, will sich das Kitz nicht breit stellen. Im letzten Licht sehe ich es durchs Zielfernrohr noch schnell hinter der Geiß verschwinden. Die letzte Chance des Abends ist vorbei, Zeit zu gehen, obwohl es erst 17 Uhr ist.

Zweiter Versuch

Samstagfrüh machte ich mich wieder auf ins Revier und setze mich noch im stockdunkeln auf den Hochsitz. Im Erbesnfeld konnte ich bald Bewegung erkennen und mehrere Stücke Rehwild ausmachen. Ob das passende Kitz dabei war, konnte ich nicht erkennen. Als das Licht immer besser wurde, war ein ansprechen der Stücke möglich. Es waren drei junge Böcke mit einer Schmalgais. Kitz und Geiß waren nicht dabei. Also galt meine Aufmerksamkeit jetzt der Schmalen. Doch plötzlich werfen die Rehe auf, die ersten zwei Böcke flüchten in den Wald. Die Schmalgais verhofft noch und äugt in Richtung Feldweg. Ich entscheide mich gegen einen Schuss. Die Schmalgais ist weg. Eine Minute später ein Hund mit einer Warnweste und zwei Spaziergängern, die bereits aus dem Wald kommen um kurz nach 7 Uhr früh. Die Jagd ist wieder vorbei.

Aber es wird schon noch werden, bis 31. Dezember ist ja noch Zeit und die Kühltruhe will mit Rehfleisch gefüllt werden, also bleibe ich dran.