Als berufstätiger Jäger, ist der Morgenansitz nicht immer drin, im Moment ist auch jeder Abendansitz schwer umzusetzen. Seit der Zeitumstellung wird der Tag für die Jagd schon fast zu kurz. Nichts desto trotz ,war ich des öfteren am Hochsitz – Kitz und Geiß galt es.

Also rechtzeitig um 15:30 ins Revier gefahren. Im Revierteil wo ich waidwerken wollte, sah ich schon von weitem zwei Jogger mit roten Jacken den Feldweg entlang laufen. Na gut, dann eben wo anders hin. Doch auch dort, drei jugendliche Radler, die sich gegenseitig anschreien und den Feldweg auf und ab fahren. Schön langsam gehen in unserem eher kleinen Revier die Ecken aus. Aber letztendlich habe ich doch noch eine gefunden.

Kitz

Schon nach kurzer Zeit auf der Kanzel, kamen die ersten Stücke Rehwild in Anblick. Ein Bock und ein weibliches Stück ohne Kitz, also warte ich. Denn schon einige Tage zuvor sah ich eine Gais mit einem sehr schwachen Kitz, natürlich hoffte ich auf ein Wiedersehen, denn das letzte Mal war wegen des fehlenden Kugelfangs kein Schuss möglich. Zwei weitere Böcke betreten das Erbsenfeld, da keine Schusszeit mehr ist, bleibt es beim Beobachten der äsenden Herren. Im letzten Licht wechselt dann ein weibliches Stück an und kurz darauf tritt das dazugehörende Kitz aus. Nach einem Blick durchs Spektiv, ist es als das gesuchte Nachwuchsstück angesprochen. Es ist sehr schwach im Vergleich zur Mutter. Doch wie so oft bei der Jagd, will sich das Kitz nicht breit stellen. Im letzten Licht sehe ich es durchs Zielfernrohr noch schnell hinter der Geiß verschwinden. Die letzte Chance des Abends ist vorbei, Zeit zu gehen, obwohl es erst 17 Uhr ist.

Zweiter Versuch

Samstagfrüh machte ich mich wieder auf ins Revier und setze mich noch im stockdunkeln auf den Hochsitz. Im Erbesnfeld konnte ich bald Bewegung erkennen und mehrere Stücke Rehwild ausmachen. Ob das passende Kitz dabei war, konnte ich nicht erkennen. Als das Licht immer besser wurde, war ein ansprechen der Stücke möglich. Es waren drei junge Böcke mit einer Schmalgais. Kitz und Geiß waren nicht dabei. Also galt meine Aufmerksamkeit jetzt der Schmalen. Doch plötzlich werfen die Rehe auf, die ersten zwei Böcke flüchten in den Wald. Die Schmalgais verhofft noch und äugt in Richtung Feldweg. Ich entscheide mich gegen einen Schuss. Die Schmalgais ist weg. Eine Minute später ein Hund mit einer Warnweste und zwei Spaziergängern, die bereits aus dem Wald kommen um kurz nach 7 Uhr früh. Die Jagd ist wieder vorbei.

Aber es wird schon noch werden, bis 31. Dezember ist ja noch Zeit und die Kühltruhe will mit Rehfleisch gefüllt werden, also bleibe ich dran.

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