Wolf

Angst vorm bösen Wolf?

Der Wolf geht um. Im Waldviertel, in der Südoststeiermark und im Burgenland wurde Isegrim schon mehrmals gesichtet. Wie viele Wölfe ihre Spuren in Österreich ziehen, ist nicht klar. Es dürften aber schon einige sein.  In Deutschland zeichnet sich ein ähnliches Bild. Mit dem Wolf kommen auch die Probleme für die Viehwirtschaft und mit Sicherheit auch für die Freizeitwirtschaft.

Wölfe sind faszinierende Tiere. Ihre sozialen Strukturen und ihre Art zu jagen, ist hoch interessant. Weiß man um die Klugheit der Raubtiere, ist es nur logisch, dass sie in unserer Kulturlandschaft immense Schäden anrichten können. Die Ur-Angst vom Wolf kommt nicht von irgendwo. Als die Rudel noch hier heimisch waren, war die Konkurrenz zwischen Mensch und Tier noch Alltag. Ein Spaziergang im Wald konnte böse enden.

In den Städten, in denen die „Naturschützer“, am lautesten schreien, dass die Wölfe Schutz brauchen, hat man leider am wenigsten Ahnung und ist am weitesten Weg von der Natur und der Realität. Als Jäger wird man schnell beschuldigt, den Konkurrenten ausschalten zu wollen. Ja, der Wolf ist ein Konkurrent. Er ist aber auch ein Opportunist und wird immer die am leichtesten greifbaren Beute holen. Das wird nicht der starke Rehbock oder Keiler sein. Das Kalb auf der Weide und vielleicht ein paar Kühe dazu, der freilaufende Hund beim Spaziergang oder aber die zwei Kinder, die im Wald hinterm Haus spielen, können zur Beute werden. Ein hungriges Raubtier, wird in unserer Kulturlandschaft immer auf Menschen treffen und so  irgendwann die Scheu verlieren. Was in zahlreichen Bildern und Videos bereits belegt ist.

Die großen Waldgebiete gibt es nicht mehr.  Auf den Bergen sind Wanderer und Tourengeher das ganze Jahr über unterwegs. Spaziergänger, Jogger, Geochacher und viele andere nutzen täglich die Natur. Wie die meisten Jäger wissen, herrscht in den Revieren schon kaum Ruhe für das jetzt heimische Wild. 

Die Tierschützer werden sagen, die Wölfe sind scheu. Ja, sind sie, wenn sie vom Menschen gejagt werden. Doch passiert ihnen nichts in der Gegenwart von Menschen, werden sie immer neugieriger werden. Bis einmal ein Wolf einen gestürzten Mountainbiker im Wald verkostet. Alle fordern offene Wälder und immer und überall Zugang. Ist der Wolf im Wald, wird sich auch das schlagartig ändern.  Hirsch, Wildschwein und Co. haben bis auf die Jägerschaft keine Lobby, im Gegensatz zum Wolf. Hinter ihm stehen alle Naturschutzorganisationen, denn der liebe Wolf, schaut ja wie das Hundi daheim aus, da wird gern gespendet.

In der Stadt muss niemand Angst vorm Wolf haben, dort verirrt er sich nicht hin. Am Land wird die Sache anders aussehen, es wird eine Lösung geben müssen. Vom Aussterben ist der Wolf ja nicht gerade bedroht, ohne eine Bejagung wird das Zusammenleben mit den Grauhunden in unseren Wäldern allerdings nicht lange gut gehen.

 

IWA Outdoor Classic 2018 startet am 9. März

Von 9. bis 12. März dreht sich auf der IWA in Nürnberg wieder alles um die Jagd, Sportschießen und Outdoorsport. Die größte europäische Messe in diesem Bereich öffnet ihre Pforten. 1500 Austeller und rund 50.000 Fachbesucher aus aller Welt werden in Nürnberg zusammenkommen und ihre Neuheiten präsentieren.  Heuer feiert die IWA ihr 45. Jubiläum. „Die Fachmesse in hat sich den vergangenen viereinhalb Jahrzehnten zum weltweiten Branchen-Magneten entwickelt“, sagt Thomas Preutenborbeck, Abteilungsleiter Veranstaltungen IWA OutdoorClassics.

Auch jagdblog.me wird wieder vor Ort sein und über die Branchen Neuigkeiten in Sachen Jagd und Outdoor zu berichten. Ich freue mich schon auf meinen Ausflug nach Nürnberg. Hier ein kleiner Rückblick auf die Messe 2017.

Erfahrung: Mauser 66 – kein altes Eisen

Der Name Mauser ist wohl jedem ein Begriff. Jagdwaffen auf höchstem Niveau werden seit Jahrzehnten unter diesem Label gefertigt. Ein richtiger Klassiker ist die Mauser 66.

In den Mauserwerken Oberndorf wurden ab 1965 in Lizenzfertigung die erste Vorserie von 50 Jagdgewehren hergestellt. Die  Serienproduktion begann im Dezember 1965 mit der Modellbezeichnung „Mauser Modell 66“ in den Versionen „Europa; Export; und Sutzen“. Diese Modelle umfassten die Kaliber 5,6×61 vom Hofe; .243 Winchester; 6,5x57mm; 7x57mm; .270 Winchester; 7 mm vom Hofe; . 308; 30.06; 9,3×64 mm; 458 Winchester Magnum. Die Neuheit war das Teleskopsystem, das eine 90mm kürzere Bauweise ermöglicht hat. Eine einzigartige Idee, die sich bis heute durchsetzt. Mauser 66 (C)Jagdblog.me

Ich besitze die ursprüngliche Mauser 66 mit der Knopfsicherung im Kaliber .243 Winchester. Den klassischen Stil unterstreichen die Gravuren mit Gams und Wildschwein am System. Montiert ist darauf ein Swarovski Habicht 2,2-9x42mm Zielfernrohr. Die Waffe ist grundsolide, fasst im eingebauten Magazin drei Patronen und hat einen Deutschen Stecher. Der sollte auch benutzt werden, ist der Abzug ohne eingestochen zu sein, doch sehr schwergängig. Ist eine Kugel in der Kammer und die Waffe gespannt, steht am System der Schlagbolzen heraus.

Mauser 66 (C)Jagdblog.meMauser 66 (C)Jagdblog.me

 

Die Sicherung lässt sich nach etwas Übung, wenn man auf der anderen Seite dagegen drückt,  nahezu lautlos lösen. Die Präzision der Mauser 66 mit der .243 Win lässt keine Wünsche übrig. Ich verschieße die .243 Win Kegelspitz von RWS, näheres zur Wirkung gibt es in meinem Kaliber Artikel hier.

Die Waffe ist 102 cm lang und hat einen 56 cm langen Lauf verbaut. Das Gewicht mit rund 3,2 Kilogramm ohne Glas ist auf jeden Fall in Ordnung. Die 243. Win verschießt sich äußerst angenehm aus der Waffe und Rückstoß ist kaum zu spüren. Ich verwende die Mauser vor allem für Rehwild und Raubwild. Da es in Österreich erlaubt ist, hätte ich auch keinerlei Bedenken einen Frischling oder Überläufer damit zu erlegen.

Alles in allem gehört die Mauser 66 noch nicht zum alten Eisen und ist heute wie damals eine perfekte Jagdwaffe. Sie ist mit dem Deutschen Stecher zwar nur bedingt etwas für den flüchtigen Schuss bei der Drückjagd, aber mit dem Kaliber 243. Win ist sie bei Drückjagden für mich sowieso kein Thema.

Demnächst will ich meiner Mauser noch ein moderneres Zielfernrohr spendieren und irgendwann vielleicht einen neuen Abzug, aber mit Sicherheit wird sie in meinem Waffenschrank bleiben und mir noch das eine oder andere Waidmannsheil bescheren.

In diesem Sinne,

Waidmannsheil!



Doch noch eine Wintersau

Die vergangenen Wochen waren nicht gerade vom jagdlichen Erfolg gekrönt. Bei den Treibjagden im Revier war ich vor allem als Durchgeher unterwegs. Meine Hündin arbeitete brav und wir konnten auch die eine oder andere Sau locker machen, an einen Schuss war für mich allerdings nicht zu denken. Meine Mit-Treiber sahen das allerdings anders und ließen insgesamt vier Flintenlaufgeschosse auf hochflüchtiges Rotwild fliegen. Zum Glück ist niemand von den abgestellten Jägern getroffen worden. Kugelfang war keiner gegeben und ihr Ziel haben die Schnellschützen auch verfehlt. Zum Schluss lagen auch einige Stück Rotwild auf der Strecke. Bei einer Nachsuche konnten wir auch ein angeschweißtes Stück Rotwild erlösen. IMG_5757

Die folgenden Ansitze blieben auch erfolglos, trotz bester Bedingungen und Schnee, wollten sich die Sauen im Jänner nicht so richtig blicken lassen. Beim Ansitz auf den Fuchs, kam  der Rotrock so schnell vorbei, dass er weiter schnüren durfte, weil ich zu langsam war.

Beim letzten Ansitz war dann aber alles anders. 

Mein Jagdkollege war bis halb neun am Abend an der Kirrung, als er nach Hause fuhr, baumte ich mit einer Freundin auf. Es galt wieder einmal den Schwarzkitteln und die Sicht war nicht schlecht. Nach etwa 20 Minuten am Sitz, das erste Knacken im Gebüsch. Die Geräusche wurden lauter und lauter, bis ich am Waldrand den ersten Wurf sah. Nach wenigen Minuten traute sich die Rotte auf den Kirrplatz und begann zu brechen. Acht Stück zählte ich, alle zwischen 50 und 70 Kilogramm schwer.

Ich visierte durch mein Kahles CBX ein Schwein an, schnell war klar, sie stehen zu nah beisammen. Nach mehreren Minuten und Versuchen, konnte ich ein Stück ausmachen, das gerade über den Schnee von einem zum anderen Fressplatz wechselte. Dann stand der schwarze Schatten auch kurz still, ich drehte den Leuchtpunkt auf, die Vergrößerung auf sechsfach  und löste die Sicherung. Als das Wildschwein einen Schritt machte und wieder verhoffte, drückte ich den Abzug. Sofort flüchtete die gesamte Rotte, doch ein wildes Schwein blieb liegen. Perfekt.

Wir warteten einige Minuten und gingen dann zum Stück. Ein etwa 50 Kilogramm schwerer männlicher Überläufer lag vor uns, die Freude war groß. Schnell war das Keilerchen geborgen. Meine Geco Teilmantel in 308. Winchester traf das Tier Hochblatt und ließ das Wildschwein schnell verenden.

Ein gelungener Abend mit viel Spannung ging zu Ende. So kann das Jahr weitergehen, vielleicht kommen beim Mond noch ein paar Schweine zur Strecke. Wobei auch schon wieder Vorsicht geboten ist, auf einer Kamera waren jetzt im Jänner schon die ersten gestreiften Frischlinge zu sehen.

Waidmannsheil!

Treibjagd im Niederwild-Paradies

Vor Kurzem ging es nach Niederösterreich. Meine erste große Niederwildjagd stand an, in einem Revier in dem es vor Hasen nur so wimmelt. Hund und Flinte eingepackt und in der Früh ging es am Traktoranhänger zum ersten Trieb. Angestellt warteten wir auf die Hasen und sie kamen vorbei. Leider schoss ich auch vorbei und sie zogen weiter. Ohne Waidmannsheil ging es zum Mittagessen. Der Anblick war die Kälte aber Wert.

Am Nachmittag ging es in einen Windschutzgürtel. Zig Hasen flüchteten schon, als wir uns noch anstellten. Dann zogen wir mit den Hunden durch. In dem Dickicht waren zahlreiche Hasen  und Fasane eingeschoben. Dort konnte ich ebenfalls einen Hasen erlegen. Die Hunde arbeiteten sich brav durch und es kam einiges Wild zur Strecke. Danach wurden ein zweiter Windschutzgürtel durchstreift. Auch hier wieder zahlreiche flüchtende Hasen und hochsteigende Fasane. Einen Hahn konnte ich erlegen. Mein Hund konnte drei Hähne apportieren, auch für Ronja war die Situation neu, so viel Wild an einem Tag hat sie noch nie gesehen. Fürs nächste Mal muss ich vielleicht noch öfter auf den Tontaubenschießstand und den Rollhasen üben.

Es war eine wirklich perfekt organisierte Jagd mit einer unglaublichen Strecke. Hier wird das ganze Jahr über für das Niederwild gearbeitet und das schlägt sich natürlich auch beim Hasen- und Fasanenbesatz nieder. Ein Niederwildrevier wie es sein soll, wo auch mehr als tausend Hasen pro Jahr erlegt werden. Meinen Mümmler habe ich mit nach Hause genommen und der Hasenpfeffer wird demnächst kredenzt.

Waidmannsheil!

 

Laberl vom wilden Schwein

Faschierter Braten oder Laibchen sind in Österreich sehr beliebt. Hier möchte ich ein Rezept für Wildschwein-Laibchen mit Euch teilen.

 

Die Zutaten:
1,5 kg Faschiertes vom Wildschwein
3 Zwiebeln
Semmelwürfel oder Semmeln
Milch
4-6 Eier
Semmelbrösel
Salz/Pfeffer/Wildgewürz
Optional Speck

Wildschweinfaschiertes

Wildschwein Faschiertes, geröstete Zwiebel

Zubereitung
Zwiebel schälen, würfeln und in etwas Öl goldbraun anrösten. Währenddessen Semmelwürfel oder geschnittene Semmeln in Milch einweichen. Das Faschierte in eine Schüssel geben, mit den eingeweichten Semmelstücken und den angerösteten Zwiebeln vermischen. Gut durchkneten, dann würzen. Salz, Pfeffer und Wildgewürz je nach Vorliebe dazu geben. Danach ein Blech mit Backpapier auslegen. Die Masse zu Laibchen formen und in Semmelbrösel tauchen, danach kommen sie aufs Blech.IMG_5511

Optional: Die Laibchen noch mit Speckscheiben einwickeln.

Das Blech anschließend bei 200 Grad ins Rohr und je für gute 45 Minuten drinnen lassen, wer die Laibchen knuspriger mag, kann die letzten zehn Minuten thermogrillen bei 240 Grad. Fertig sind die wilden Laibchen. Dazu passt hervorragend Kartoffelpüree und etwas Preiselbeeren in einer Pfirsichhälfte.

 

Mahlzeit und Waidmannsheil!

Angst vorm Schuss: Was hilft beim Mucken?

Für viele Jungjäger gehört der saubere Schuss natürlich noch nicht zur Routine. Zu starke Kaliber oder eine schlechte Heranführung ans Schießen können zur Angst vor dem Schuss führen. Beim weit verbreiteten Mucken, schließt der Schütze die Augen, bevor es knallt und der Rückstoß zu spüren ist. Der Abzug wird meist durchgerissen, wodurch das Fadenkreuz entweder nach oben oder unten ausreißt. Das Resultat sind schlechte Treffer. Natürlich nicht ideal, wenn man auf ein Lebewesen mit zugemachten Augen schießt.  Man sieht nicht was nach dem Schuss passiert, ob das Stück liegt oder in welche Richtung es abgegangen ist.

Kaliber
Es muss nicht immer ein Magnum Kaliber sein, um sich langsam ans Schießen heranzutasten, kann auch ein Kleinkalibergewehr nützlich sein. Die Abläufe sind genau gleich, wie bei größeren Kalibern, Rückstoß und Schussknall sind zu vernachlässigen. Ist man geübt im Umgang mit der Waffe und mit Gehörschutz, kann sich der Schütze an größere Kaliber herantasten. 223 Remington, 243. Winchester und 308. Winchester sie alle haben wenig Rückstoß. Die 308. Winchester ist auch für alles heimische Schalenwild geeignet, sprich mit dieser Patrone kann getrost vom Fuchs über die Sau bis hin zum Hirsch alles erlegt werden. IMG_0134

Tipp: Beim Zielen beiden Augen offen halten. So kann man dem Mucken am besten entgegenwirken. Denn ist ein Auge schon geschlossen und das zweite zittert schon beim Gedanken an den Schuss, fehlt nicht mehr viel und die Kugel fliegt obwohl beide Augen nicht auf dem Ziel sind. 

Stecher oder Flintenabzug?
Grundsätzlich will ich den Stecher-Abzug nicht verteufeln, schieße ich doch selbst auch des öfteren damit bei meiner Mauser oder dem Steyr Stutzen. Natürlich bin ich auch den Flintenabzug meiner Browning X-Bolt gewöhnt. Es ist Geschmackssache. Doch wenn man schon eher zum Mucken neigt und Angst vor dem Schuss hat, ist der doch nicht so leicht berechenbare Stecher nicht das Richtige. Trockenübungen, um den Abzug gewohnt zu werden sind auf jeden Fall angebracht. Es bringt doch etwas Sicherheit, wenn man weiß, wenn das Fadenkreuz im Ziel ist, der Abzug berührt werden kann, ohne einen Schuss auszulösen und man dann bewusst den Finger krümmt und nicht durchreißt, um die Patrone auszulösen.

Tipp: Vor dem Schuss, die Hand mit der man den Abzug betätigt entspannen. Alle Finger ausstrecken und langsam wieder das Gewehr angreifen, wie wenn man mit jeden Finger den Abzug drücken würde. 

Zur Ruhe kommen
Der Schuss auf die Scheibe ist die eine Sache, auf ein lebendiges Wildtier zu schießen die andere. Die Nervosität sollte nicht unterschätzt werden. Aus meiner Erfahrung muss sich sich der Schütze zu 100 Prozent sicher sein, dass Wild erlegen zu wollen. Zweifel führen oft zu schlechten Schüssen oder zu Fehlabschüssen. Das Selbstbewusstsein ist auf jeden Fall höher, wenn das Wildtier richtig angesprochen ist und alles passt.

IMG_3352Was einen guten Schützen ausmacht, ist Übung und noch mehr Übung. Bei der Jagd ist natürlich immer die Aufregung dabei und das Jagdfieber.  Als Jäger wird es einen ein Leben lang begleiten, doch ist das richtige Schießen verinnerlicht, funktioniert es auch in den meisten Fällen. Fehlschüsse können natürlich immer passieren, egal ob beim Anfänger oder beim Profi.

Waidmannsheil und immer eine sichere Kugel!

Rezept Wildschweinbraten

Ist das Wildschwein in der Kühlkammer, ist es nur mehr ein bisschen Arbeit, bis die Keule in der Gefriertruhe ist. Genau dieses Stück wird bei diesem Rezept gebraten.

Zuerst die Zutaten:

3 Kilogramm Wildschweinkeule ohne Knochen
3 Zwiebeln
Knoblauch
Karotten
Sellerie
Lauch
Öl
Gewürze
Wildbrühe
Trockener Rotwein
Preiselbeeren
Speck

 

Zubereitung: Das Fleisch am Tag vor der Zubereitung aus der Gefriertruhe nehmen, ist es aufgetaut, trockentupfen mit Salz, Pfeffer und Knoblauch einreiben. In einen Bräter legen, dann mit  Rotwein übergießen, Wacholderbeeren und ein paar Preiselbeeren über das Fleisch geben. Über Nacht sollte das Fleisch in der Beize liegen und einmal gewendet werden.

IMG_5416Am nächsten Tag heißt es dann Gemüse schneiden. Zwiebel vierteln, Karotten und anderes Gemüse klein schneiden. Das Fleisch aus der Beize nehmen, abtupfen und in einer Pfanne scharf auf allen Seiten anbraten. Etwa eine Minute auf jeder Seite. Danach das Gemüse in den Bräter und schließlich das Fleisch wieder hineinlegen.

Tipp: Ich habe ein Stück in Speck eingewickelt, weil ich es probieren wollte und muss sagen geschmacklich hat es auf jeden Fall etwas gebracht und das Fleisch war saftiger.

Ist alles im Bräter geht es bei 180 Grad ins Rohr. Jetzt kommt die Wildbrühe ins Spiel. Das Fleisch wird mehrmals mit der Wildbrühe übergossen. Alternativ kann auch weiterer Rotwein verwendet werden. Ist genügend Flüssigkeit im Bräter, wird mit dieser der Braten übergossen. Je nach Größe der Fleischstücke ist nach etwa zwei Stunden bei einer Kerntemperatur von 75 Grad Celsius der Braten fertig.

Während das in Speck ummantelte Fleischstück nach kurzem Rasten schon saftig war. Wickelte ich ein anderes Stück in Alufolie und übergoss es mit dem Bratensaft und gab es noch einmal gut 30 Minuten ins Rohr. Auch dieses Stück wurde ausgezeichnet und das Fleisch war zart.

IMG_5426Bratensaft: Das Gemüse und den Bratensaft mit Wein passiert man durch ein Sieb in einen Topf. Ich habe das Gemüse davor noch pürriert, damit es leichter geht. Anschließend habe ich den Saft aufgekocht und etwas Wein dazu gegeben. Unter schnellem umrühren mit dem Schneebesen habe ich mit Mehl die Sauce eingedickt.

Bei den Beilagen kann es klassisch Semmelknödel und Rotkraut sein, aber auch ein Erbsenreis oder Kartoffelknödel können gut dazu passen.

Viel Erfolg beim Kochen.

Waidmannsheil und Mahlzeit!

Schwein gehabt

Meine Sauansitze waren heuer noch nicht von Erfolg gekrönt. Einmal im Sommer kamen mir die Sauen auf 20 Meter, als ich am Boden ansaß. Leider kam ich mit meinem Gewehr bei meinem Tarnnetz Gestänge an und schon waren die Schwarzborstler verschwunden. Doch beim vergangenen Vollmond sollte es passen.

Gegen 20 Uhr bezog ich den Hochsitz bei einem Wildacker. Im Mais waren schon zwei Schneisen gehäckselt, damit man auch was sieht. Einige Stücke Rehwild wechselten an. Bei einem vorigen Ansitz dort, kam mir auf 200 Meter ein Keiler. Allein wechselte er quer zu mir über ein Rapsfeld. Viel zu schnell, um an einen Schuss zu denken. Außerdem hatte ich „nur“ meine Steyr Mannlicher in 308 Win. dabei. Dieses Mal hatte ich aufgerüstet und meine Browning X-Bolt in 30/06 Springfield mitgenommen. Davor war ich noch extra am Schießstand um die Trefferlage zu kontrollieren. C48F7BFF-3682-49C6-B5C5-6B529240D4E6

Gegen 21 Uhr sah ich den ersten Wurf einer Sau zwischen den Maispflanzen auf die gehäckselte Fläche wechseln. Die Nervosität stieg. Ein zweites Stück folgte auf die freie Fläche und wühlte im Acker. Die beiden Schweine waren etwa gleich groß. Dann waren sie plötzlich in einem Schatten verschwunden, eine dritte Sau wechselte heraus und auch gleich wieder in den Mais. Es war ein deutlich stärkeres Stück – vielleicht der Keiler?

Ich wartete  zu. Als ein Schwein weiter auf die Schneise wechselte, entschied ich mich es zu erlegen. Keiler hin oder her, eine Sau für die Küche wäre auch nicht schlecht. Durch mein Steiner Ranger Zielfernrohr konnte ich die Umrisse des Wildschweins gut erkennen. Als das Stück breit stand, drückte ich den Abzug. Die 30/06 bannte das Stück auf den Platz. Bei bestem Mondlicht konnte ich die Sau auf der Schneise ausmachen, ich wartete noch ein wenig und fuhr mit dem Auto zum Anschuss.

Als ich in das Maisfeld ging, bemerkte ich, dass das Wildschwein noch am Leben war. Schnell trug ich aus kurzer Entfernung einen Fangschuss hinter dem Teller an, doch die Sau war noch immer nicht tot. Zur Sicherheit fing ich das Stück noch mit meinem Glock Feldmesser ab. Nach wenigen Sekunden verendete die Sau. Es war eine etwa zweijährige Bache mit 55 Kilogramm.

Der erste Schuss mit der 30/06 RWS Uni Classic ging hinter dem Vorderlauf in den Wildkörper und zertrümmerte das gegenüberliegende Blatt. Deshalb konnte die Sau nicht mehr aufstehen und flüchten. Organe dürfte das Geschoß keine verletzt haben.

Mittlerweile haben wir das Wildschwein  zu Würsten und Braten verarbeitet. Die Gefriertruhe ist nun gut gefüllt mit bestem Wildbret. Zum Glück musste die Wildsau nach dem Schuss nicht lange leiden und auch eine Nachsuche blieb mir erspart. Ich hoffe beim nächsten Mal, verendet das Wildschwein beim ersten Schuss, aber leider ist das eben nicht immer möglich.  Für ein nettes Foto blieb leider keine Zeit, aber hier das Wildschwein bereits in der Bratenform.IMG_5417

Waidmannsheil und Mahlzeit!