Treibjagd im Niederwild-Paradies

Vor Kurzem ging es nach Niederösterreich. Meine erste große Niederwildjagd stand an, in einem Revier in dem es vor Hasen nur so wimmelt. Hund und Flinte eingepackt und in der Früh ging es am Traktoranhänger zum ersten Trieb. Angestellt warteten wir auf die Hasen und sie kamen vorbei. Leider schoss ich auch vorbei und sie zogen weiter. Ohne Waidmannsheil ging es zum Mittagessen. Der Anblick war die Kälte aber Wert.

Am Nachmittag ging es in einen Windschutzgürtel. Zig Hasen flüchteten schon, als wir uns noch anstellten. Dann zogen wir mit den Hunden durch. In dem Dickicht waren zahlreiche Hasen  und Fasane eingeschoben. Dort konnte ich ebenfalls einen Hasen erlegen. Die Hunde arbeiteten sich brav durch und es kam einiges Wild zur Strecke. Danach wurden ein zweiter Windschutzgürtel durchstreift. Auch hier wieder zahlreiche flüchtende Hasen und hochsteigende Fasane. Einen Hahn konnte ich erlegen. Mein Hund konnte drei Hähne apportieren, auch für Ronja war die Situation neu, so viel Wild an einem Tag hat sie noch nie gesehen. Fürs nächste Mal muss ich vielleicht noch öfter auf den Tontaubenschießstand und den Rollhasen üben.

Es war eine wirklich perfekt organisierte Jagd mit einer unglaublichen Strecke. Hier wird das ganze Jahr über für das Niederwild gearbeitet und das schlägt sich natürlich auch beim Hasen- und Fasanenbesatz nieder. Ein Niederwildrevier wie es sein soll, wo auch mehr als tausend Hasen pro Jahr erlegt werden. Meinen Mümmler habe ich mit nach Hause genommen und der Hasenpfeffer wird demnächst kredenzt.

Waidmannsheil!

 

Laberl vom wilden Schwein

Faschierter Braten oder Laibchen sind in Österreich sehr beliebt. Hier möchte ich ein Rezept für Wildschwein-Laibchen mit Euch teilen.

 

Die Zutaten:
1,5 kg Faschiertes vom Wildschwein
3 Zwiebeln
Semmelwürfel oder Semmeln
Milch
4-6 Eier
Semmelbrösel
Salz/Pfeffer/Wildgewürz
Optional Speck

Wildschweinfaschiertes

Wildschwein Faschiertes, geröstete Zwiebel

Zubereitung
Zwiebel schälen, würfeln und in etwas Öl goldbraun anrösten. Währenddessen Semmelwürfel oder geschnittene Semmeln in Milch einweichen. Das Faschierte in eine Schüssel geben, mit den eingeweichten Semmelstücken und den angerösteten Zwiebeln vermischen. Gut durchkneten, dann würzen. Salz, Pfeffer und Wildgewürz je nach Vorliebe dazu geben. Danach ein Blech mit Backpapier auslegen. Die Masse zu Laibchen formen und in Semmelbrösel tauchen, danach kommen sie aufs Blech.IMG_5511

Optional: Die Laibchen noch mit Speckscheiben einwickeln.

Das Blech anschließend bei 200 Grad ins Rohr und je für gute 45 Minuten drinnen lassen, wer die Laibchen knuspriger mag, kann die letzten zehn Minuten thermogrillen bei 240 Grad. Fertig sind die wilden Laibchen. Dazu passt hervorragend Kartoffelpüree und etwas Preiselbeeren in einer Pfirsichhälfte.

 

Mahlzeit und Waidmannsheil!

Angst vorm Schuss: Was hilft beim Mucken?

Für viele Jungjäger gehört der saubere Schuss natürlich noch nicht zur Routine. Zu starke Kaliber oder eine schlechte Heranführung ans Schießen können zur Angst vor dem Schuss führen. Beim weit verbreiteten Mucken, schließt der Schütze die Augen, bevor es knallt und der Rückstoß zu spüren ist. Der Abzug wird meist durchgerissen, wodurch das Fadenkreuz entweder nach oben oder unten ausreißt. Das Resultat sind schlechte Treffer. Natürlich nicht ideal, wenn man auf ein Lebewesen mit zugemachten Augen schießt.  Man sieht nicht was nach dem Schuss passiert, ob das Stück liegt oder in welche Richtung es abgegangen ist.

Kaliber
Es muss nicht immer ein Magnum Kaliber sein, um sich langsam ans Schießen heranzutasten, kann auch ein Kleinkalibergewehr nützlich sein. Die Abläufe sind genau gleich, wie bei größeren Kalibern, Rückstoß und Schussknall sind zu vernachlässigen. Ist man geübt im Umgang mit der Waffe und mit Gehörschutz, kann sich der Schütze an größere Kaliber herantasten. 223 Remington, 243. Winchester und 308. Winchester sie alle haben wenig Rückstoß. Die 308. Winchester ist auch für alles heimische Schalenwild geeignet, sprich mit dieser Patrone kann getrost vom Fuchs über die Sau bis hin zum Hirsch alles erlegt werden. IMG_0134

Tipp: Beim Zielen beiden Augen offen halten. So kann man dem Mucken am besten entgegenwirken. Denn ist ein Auge schon geschlossen und das zweite zittert schon beim Gedanken an den Schuss, fehlt nicht mehr viel und die Kugel fliegt obwohl beide Augen nicht auf dem Ziel sind. 

Stecher oder Flintenabzug?
Grundsätzlich will ich den Stecher-Abzug nicht verteufeln, schieße ich doch selbst auch des öfteren damit bei meiner Mauser oder dem Steyr Stutzen. Natürlich bin ich auch den Flintenabzug meiner Browning X-Bolt gewöhnt. Es ist Geschmackssache. Doch wenn man schon eher zum Mucken neigt und Angst vor dem Schuss hat, ist der doch nicht so leicht berechenbare Stecher nicht das Richtige. Trockenübungen, um den Abzug gewohnt zu werden sind auf jeden Fall angebracht. Es bringt doch etwas Sicherheit, wenn man weiß, wenn das Fadenkreuz im Ziel ist, der Abzug berührt werden kann, ohne einen Schuss auszulösen und man dann bewusst den Finger krümmt und nicht durchreißt, um die Patrone auszulösen.

Tipp: Vor dem Schuss, die Hand mit der man den Abzug betätigt entspannen. Alle Finger ausstrecken und langsam wieder das Gewehr angreifen, wie wenn man mit jeden Finger den Abzug drücken würde. 

Zur Ruhe kommen
Der Schuss auf die Scheibe ist die eine Sache, auf ein lebendiges Wildtier zu schießen die andere. Die Nervosität sollte nicht unterschätzt werden. Aus meiner Erfahrung muss sich sich der Schütze zu 100 Prozent sicher sein, dass Wild erlegen zu wollen. Zweifel führen oft zu schlechten Schüssen oder zu Fehlabschüssen. Das Selbstbewusstsein ist auf jeden Fall höher, wenn das Wildtier richtig angesprochen ist und alles passt.

IMG_3352Was einen guten Schützen ausmacht, ist Übung und noch mehr Übung. Bei der Jagd ist natürlich immer die Aufregung dabei und das Jagdfieber.  Als Jäger wird es einen ein Leben lang begleiten, doch ist das richtige Schießen verinnerlicht, funktioniert es auch in den meisten Fällen. Fehlschüsse können natürlich immer passieren, egal ob beim Anfänger oder beim Profi.

Waidmannsheil und immer eine sichere Kugel!

Rezept Wildschweinbraten

Ist das Wildschwein in der Kühlkammer, ist es nur mehr ein bisschen Arbeit, bis die Keule in der Gefriertruhe ist. Genau dieses Stück wird bei diesem Rezept gebraten.

Zuerst die Zutaten:

3 Kilogramm Wildschweinkeule ohne Knochen
3 Zwiebeln
Knoblauch
Karotten
Sellerie
Lauch
Öl
Gewürze
Wildbrühe
Trockener Rotwein
Preiselbeeren
Speck

 

Zubereitung: Das Fleisch am Tag vor der Zubereitung aus der Gefriertruhe nehmen, ist es aufgetaut, trockentupfen mit Salz, Pfeffer und Knoblauch einreiben. In einen Bräter legen, dann mit  Rotwein übergießen, Wacholderbeeren und ein paar Preiselbeeren über das Fleisch geben. Über Nacht sollte das Fleisch in der Beize liegen und einmal gewendet werden.

IMG_5416Am nächsten Tag heißt es dann Gemüse schneiden. Zwiebel vierteln, Karotten und anderes Gemüse klein schneiden. Das Fleisch aus der Beize nehmen, abtupfen und in einer Pfanne scharf auf allen Seiten anbraten. Etwa eine Minute auf jeder Seite. Danach das Gemüse in den Bräter und schließlich das Fleisch wieder hineinlegen.

Tipp: Ich habe ein Stück in Speck eingewickelt, weil ich es probieren wollte und muss sagen geschmacklich hat es auf jeden Fall etwas gebracht und das Fleisch war saftiger.

Ist alles im Bräter geht es bei 180 Grad ins Rohr. Jetzt kommt die Wildbrühe ins Spiel. Das Fleisch wird mehrmals mit der Wildbrühe übergossen. Alternativ kann auch weiterer Rotwein verwendet werden. Ist genügend Flüssigkeit im Bräter, wird mit dieser der Braten übergossen. Je nach Größe der Fleischstücke ist nach etwa zwei Stunden bei einer Kerntemperatur von 75 Grad Celsius der Braten fertig.

Während das in Speck ummantelte Fleischstück nach kurzem Rasten schon saftig war. Wickelte ich ein anderes Stück in Alufolie und übergoss es mit dem Bratensaft und gab es noch einmal gut 30 Minuten ins Rohr. Auch dieses Stück wurde ausgezeichnet und das Fleisch war zart.

IMG_5426Bratensaft: Das Gemüse und den Bratensaft mit Wein passiert man durch ein Sieb in einen Topf. Ich habe das Gemüse davor noch pürriert, damit es leichter geht. Anschließend habe ich den Saft aufgekocht und etwas Wein dazu gegeben. Unter schnellem umrühren mit dem Schneebesen habe ich mit Mehl die Sauce eingedickt.

Bei den Beilagen kann es klassisch Semmelknödel und Rotkraut sein, aber auch ein Erbsenreis oder Kartoffelknödel können gut dazu passen.

Viel Erfolg beim Kochen.

Waidmannsheil und Mahlzeit!

Schwein gehabt

Meine Sauansitze waren heuer noch nicht von Erfolg gekrönt. Einmal im Sommer kamen mir die Sauen auf 20 Meter, als ich am Boden ansaß. Leider kam ich mit meinem Gewehr bei meinem Tarnnetz Gestänge an und schon waren die Schwarzborstler verschwunden. Doch beim vergangenen Vollmond sollte es passen.

Gegen 20 Uhr bezog ich den Hochsitz bei einem Wildacker. Im Mais waren schon zwei Schneisen gehäckselt, damit man auch was sieht. Einige Stücke Rehwild wechselten an. Bei einem vorigen Ansitz dort, kam mir auf 200 Meter ein Keiler. Allein wechselte er quer zu mir über ein Rapsfeld. Viel zu schnell, um an einen Schuss zu denken. Außerdem hatte ich „nur“ meine Steyr Mannlicher in 308 Win. dabei. Dieses Mal hatte ich aufgerüstet und meine Browning X-Bolt in 30/06 Springfield mitgenommen. Davor war ich noch extra am Schießstand um die Trefferlage zu kontrollieren. C48F7BFF-3682-49C6-B5C5-6B529240D4E6

Gegen 21 Uhr sah ich den ersten Wurf einer Sau zwischen den Maispflanzen auf die gehäckselte Fläche wechseln. Die Nervosität stieg. Ein zweites Stück folgte auf die freie Fläche und wühlte im Acker. Die beiden Schweine waren etwa gleich groß. Dann waren sie plötzlich in einem Schatten verschwunden, eine dritte Sau wechselte heraus und auch gleich wieder in den Mais. Es war ein deutlich stärkeres Stück – vielleicht der Keiler?

Ich wartete  zu. Als ein Schwein weiter auf die Schneise wechselte, entschied ich mich es zu erlegen. Keiler hin oder her, eine Sau für die Küche wäre auch nicht schlecht. Durch mein Steiner Ranger Zielfernrohr konnte ich die Umrisse des Wildschweins gut erkennen. Als das Stück breit stand, drückte ich den Abzug. Die 30/06 bannte das Stück auf den Platz. Bei bestem Mondlicht konnte ich die Sau auf der Schneise ausmachen, ich wartete noch ein wenig und fuhr mit dem Auto zum Anschuss.

Als ich in das Maisfeld ging, bemerkte ich, dass das Wildschwein noch am Leben war. Schnell trug ich aus kurzer Entfernung einen Fangschuss hinter dem Teller an, doch die Sau war noch immer nicht tot. Zur Sicherheit fing ich das Stück noch mit meinem Glock Feldmesser ab. Nach wenigen Sekunden verendete die Sau. Es war eine etwa zweijährige Bache mit 55 Kilogramm.

Der erste Schuss mit der 30/06 RWS Uni Classic ging hinter dem Vorderlauf in den Wildkörper und zertrümmerte das gegenüberliegende Blatt. Deshalb konnte die Sau nicht mehr aufstehen und flüchten. Organe dürfte das Geschoß keine verletzt haben.

Mittlerweile haben wir das Wildschwein  zu Würsten und Braten verarbeitet. Die Gefriertruhe ist nun gut gefüllt mit bestem Wildbret. Zum Glück musste die Wildsau nach dem Schuss nicht lange leiden und auch eine Nachsuche blieb mir erspart. Ich hoffe beim nächsten Mal, verendet das Wildschwein beim ersten Schuss, aber leider ist das eben nicht immer möglich.  Für ein nettes Foto blieb leider keine Zeit, aber hier das Wildschwein bereits in der Bratenform.IMG_5417

Waidmannsheil und Mahlzeit!

Test Surefire EP 3 Sonic Defender Gehörschutz

Ich bin begeistert. Lange Zeit war ich mir nicht sicher, ob ich bei der Jagd mit Gehörstöpseln zu Recht komme. Ich verließ mich am Hochsitz und am Schießstand auf meine Peltor Gehörschutzbügel. Seit ich die Surefire EP3 Sonic Defender habe, sind sie mein ständiger Begleiter auf der Jagd.

Ich habe den Gehörschutz bei Kettner bestellt, um 22,95 Euro. Der Preis ist okay, obwohl es sie vermutlich irgendwo noch billiger gibt. Mitgeliefert werden die Ohrenstöpsel mit Bügel, eine Box und ein Gummiband, damit man die Stöpsel zusammenhalten kann.

Nach zwei Schüssen im Jagdbetrieb und mehreren auf dem Schießstand, kann ich sagen, dass die Leistung auf jeden Fall passt. Laut Hersteller wird der Geräuschpegel um 85 Prozent gesenkt. Ist der kleine Stöpsel auf dem Gehörschutz geöffnet,  versteht man auch gut seinen Gegenüber, zum Beispiel am Schießstand. Auf der Jagd, trage ich sie meist mit dem Band um meinen Hals und will ich schießen, stecke ich sie in die Ohren. Mehr Geräusche fabriziere ich so auch nicht, wie wenn ich meinen Peltor aufgesetzt habe. Am Hochsitz trage ich den Gehörschutz nicht durchgehend.

Ist der Gehörschutz im Ohr, wird er durch die Bügel fixiert und es gibt kein verrutschen oder herausfallen. Für etwas mehr als 20 Euro ist es wirklich ein brauchbares Produkt, das ich empfehlen kann. Jeder Schuss ohne Schutz, kann das Gehör irreparabel schädigen. Deshalb will ich gar nicht mehr ohne schießen, das Surren nach dem Schuss im Ohr geht mir auch gar nicht ab.

Waidmannsheil!

Ein Bock im goldenen Herbst

Wie schon geschrieben, war die Blattzeit eher mau im Revier. Kein Bock kam in Anblick. Kein Grund aufzugeben. Nach mehreren Ansitzen in Streuobstwiesen und an Begrünungen, ging es vor Kurzem Sonntagfrüh raus ins Revier. Eine frisch gehäckselte Begrünung zur Linken, ein Wintergetreideacker vor mir und rechts ein Maisfeld. Kurz nach sechs Uhr früh brach ich auf und habe mich auf dem offenen Sitz eingerichtet. Der Überblick war perfekt.

Nach kurzer Zeit wechselten eine Geiß und Kitz links von mir aufs Feld und ästen. Da es schon Oktober ist, wären die beiden grundsätzlich auch zu erlegen gewesen. Aber beide schienen mehr als gesund und stark zu sein, außerdem war noch die Hoffnung groß, dass es ihnen ein Bock gleich tun würde.

Nach etwa einer Stunde, als die Sonne schon aufging, wechselten zwei Stück Rehwild auf die Wintergerste. Eine schwache Schmalgeiß und ein Bock. Auf rund 100 Meter stand er vor mir, langsam zogen die beiden Richtung Begrünung. Ich war mir nicht sicher wegen dem Alter, der Träger war zwar nicht dünn, wie bei der Schmalgeiß, trotzdem hatte ich Zweifel. Er hatte einen noch im breiten Ansatz sehbaren Muffelfleck. Vom Habitus war er sicher älter. Doch dann hatte ich auch schon zu lange gewartet. Der Bock trieb die Schmalgeiß gute 200 Meter weg. Einen Schuss auf mehr als 200 Meter wollte ich nicht riskieren.

„180 Meter, 170 Meter, bei 150 wollte ich mein Gewehr richten, um einen Schuss abzugeben.“

Die beiden Rehe ästen gerade und direkt vor mir trat eine Geiß mit zwei Kitzen aus. Als sie den Bock wahrnahmen, drehten die Rehe um und der Bock kam wieder zurück in meine Richtung. Mit dem Entfernungsmesser behielt ich den Rehbock im Auge. 180 Meter, 170 Meter, bei 150 wollte ich mein Gewehr richten, um einen Schuss abzugeben. Plötzlich begann er die Schmalgeiß zu treiben und sprintete quer an mir vorbei. Ich pfiff, doch die beiden Rehe ließen sich nicht beirren. Auf etwa 160 Meter neben dem Maisacker verhoffte der Bock schließlich, die Schmalgeiß verschwand im Wald.

Es war meine letzte Chance. Ich legte meinen Steyr Mannlicher Stutzen an, führte das Fadenkreuz aufs Blatt des Bockes und drückte den Abzug. Als ihn das Geschoß meiner 308 Winchester traf, zeichnete der Bock und flüchtete noch etwa 30 Meter bis er liegen blieb. Ich machte mich auf, um meine Beute zu bergen. Dort lag er  nun – mein Bock – endlich. Zuerst gab es den letzten Bissen, aus Neugier prüfte ich den Zahnabschliff und der passte. Die vorderen Zähne waren komplett weggeschliffen –  sechs Jahre wird der Bock auf jeden Fall haben, wenn nicht mehr. Der Schuss traf ihn einige Zentimter hinters Blatt, beim Aufbrechen  zeigte sich, dass das Projektil genau ins Herz traf.

Von der Trophäe her ist er nicht überragend, aber nach so vielen erfolglosen Ansitzen einen wirklich alten Bock zur Strecke zu bringen, ist schon etwas Besonderes. Heute am 1. November ruht die Jagd und die Bockjagd ist bei uns zu Ende.

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Der Herbst hat natürlich genug andere jagdliche Möglichkeiten zu bieten, trotzdem steigt auch wieder die Vorfreude auf den Mai, wenn der Bock wieder aufgeht.

Waidmannsheil!

Glock Feldmesser 78

Test Glock Feldmesser 78

Grundsätzlich ist ein Feldmesser, ein Messer für Soldaten. Ein Alleskönner im Kampf, in Feld und Flur. Es soll vom Brot schneiden bis zur Waffe im Nahkampf alles sein. Beim österreichischen Bundesheer gehört das Glock Feldmesser 78 zur Grundausstattung jedes Soldaten.

Bei vielen Outdoorfans ist es ein beliebter Begleiter und auch auf der Jagd, kann das Glock Feldmesser eingesetzt werden. In den 70er Jahren von der Firma Glock für das österreichische Bundesheer entwickelt, hat das Messer bis heute nichts an seinen Qualitäten verloren. Holzspalten, graben, Dosen oder Flaschen öffnen und vieles mehr ist mit dem Feldmesser kein Problem. Robust ist die fünf Millimeter starke Klinge. Der Federstahl mit seinem Härtegrad (HRC55) ist nicht rostfrei und ab und zu sollte die Klinge geölt werden. Die Parierstange dient auch als Kapselheber, der beim Bundesheer oft zum Einsatz kommt.

Mit einer Gesamtlänge von 29 Zentimetern, macht das Feldmesser was her. Die Klinge ist 16,5 Zentimeter lang und somit ist es auch für das Abfangen von Wild geeignet. Der Stahl lässt sich leicht schärfen und das Abnicken von Wild ist ebenso möglich, da die Klinge nur etwas mehr als zwei Zentimeter breit ist. Zum Aufbrechen von Schalenwild gibt es sicher geeignetere Werkzeuge, zur Not kann man es aber natürlich mit dem Feldmesser bewerkstelligen.

IMG_5143Der Griff liegt gut in der Hand, die mitgelieferte Plastikscheide ist praktisch. Durch ein gut hörbares Klicken arretiert das Messer darin. Zum Nachsuchen von Wild, kann ich das Glock Feldmesser empfehlen und hier wird es bei mir auch zum Einsatz kommen. Als Überlebnsmesser oder für Outdoorzwecke gibt es sicher funktionalere Messer, aber durch den günstigen Preis von etwa 36 Euro, kann es als Backup gekauft werden. Wie in zahlreichen youtube Videos zu sehen, kann man das Feldmesser für fast alle Arbeiten verwenden. Auch als Wurfmesser eignet es sich. Zu haben ist es in den Farben schwarz, sand oder oliv. Ich besitze die „normale“ Ausführung mit geraden Rücken, mit einer Art Sägeverzahnung  gibt es das Modell 81.

Fazit
Wer die feine Klinge sucht, ist mit dem Glock Feldmesser sicher nicht gut beraten. Wer einen Allrounder zum kleinen Preis sucht und hie und da ein Messer zum Campen oder für den Wald braucht ist gut bedient. Auch als Backup im Rucksack oder für die Nachsuche zum Abfangen von Wild, ist das Glock Feldmesser geeignet.

Wolf

Ein Wolf ist kein Schoßhund

Die Wölfe retten die Natur. Sie werden die Jäger ablösen. Die scheuen Raubtiere aus den Fernsehdokumentationen tun natürlich keinem Menschen was zu Leide. Vor allem in der Stadt gibt es die Wolfflüsterer, die sich die wilde Natur mit Großraubtieren herbeisehnen. In den Alpen oder im Waldviertel, wo im Vergleich zum 7. Bezirk in Wien, kaum jemand wohnt, dort kann sich Isegrim ausbreiten, „wir freuen uns darüber“, so die Meinung der naturfremden Naturfreunde. Die paar Bauern – bekommen eh Förderungen und sollen nicht jammern, wenn ein Schaf oder Kalb gerissen wird. Das ist die Natur.

„Das ist die Natur“

Der Mensch ist nicht  seit Jahrhunderten an der Spitze der Nahrungskette, weil er den Wolf und andere Großräuber über Jahrhunderte geschont hat. Man hat die Nutztiere verteidigt, die Raubtiere weg von den Siedlungen getrieben, man hatte Angst vor den Räubern.

Durch ihre hoch entwickelte soziale Struktur und ihre Gerissenheit, passen sich die Wölfe schnell an neue Gegebenheiten an. Denn wenn sie nicht bejagt werden, werden sie sich unweigerlich immer näher an unsere Dörfer wagen. Die Scheu geht verloren, es kann ihnen nichts passieren. In unserer Kulturlandschaft, die mit einer Wildnis nichts mehr zu tun hat, muss der Wolf nur mehr auf den Straßenverkehr achten. Will sich das Rudel   bei der Jagd nicht anstrengen, gibt es genügend Nutztiere. Die Kuhweide wird zum Buffet für die Räuber. Zäune halten sie nicht auf. All you can eat, steht am Speiseplan, wobei es bei dem Raubtier eher heißen muss, all you can kill.

Die Kuhweide wird zum Buffet für die Räuber.

In Griechenland haben Wölfe eine wandernde Engländerin zur Beute erkoren. In Österreich ist es noch unwahrscheinlich von einem Wolf angegriffen zu werden. Trotzdem kann man es nicht ausschließen. Denn die leichteste Beute, ist den Wölfen gerade genehm. Das können verirrte Wanderer am Berg sein, spielende Kinder im Wald oder der Haushund der gerade auf der Wiese unterwegs ist.

Natürlich für die Tierschützer in der Stadt, stellt der flauschige, schlaue Wolf keinerlei Gefahr dar. Er ist ja scheu und fürchtet sich vorm bösen Menschen, der ihn fast ausgerottet hat. In einer Welt in der die Lebensmittel aus dem Supermarkt kommen und die Tierschützer vorm Computer sitzen und auf Facebook als Wolfsexperten ihre Expertisen vom zahmen Wolf proklamieren, sollte man sich darauf besinnen, dass die Romantisierung der Raubtiere nichts bringt.

Ein Wolf ist kein zahmer Hund, er kann gefährlich sein und er muss in unserer Kulturlandschaft bejagt werden. Sonst ist es bald vorbei mit dem scheuen Räuber und es wird sie geben die Problemwölfe – vermutlich nicht im 7. Bezirk – aber am Land. Genau hier sollten auch die Entscheidungen getroffen werden und nicht in der Stadt, in den Büros der NGO’s, die mit dem süßen Wolf ihr Geld verdienen. Die Landwirte und die Jägerschaft müssen sich dem Problem annehmen. Man muss den Wolf nicht ausrotten, ihn aber doch seine Grenzen aufzeigen.