Krähenjagd, Lockbild, Krähen

Lockjagd auf Krähen

Nach der Rehbrunft geht es im Revier wieder ruhiger zu. Um etwas fürs Niederwild zu tun, ging es vor Kurzem auf Krähenjagd. Lockkrähen, Tarnnetz und Flinte eingepackt, ging es noch im Dunkeln ins Revier. Das Lockbild baute ich auf einer Wiese neben einem abgeernteten Acker auf. Hinter meinem Schirm steht eine Hütte und ein Hochsitz, auf dem ich auch eine Wächterkrähe postierte, die anderen schwarzen Attrappen stellte ich rund um einen Baum auf. Die beflockten Lockkrähen habe ich bei alp-jagd.at bestellt und sie sind sehr robust und ziehen auch die Aufmerksamkeit der Krähen auf sich.

IMG_4597Mein Tarnnetz befestigte ich an meinen vier Metall-Teleskopstangen, was keine zwei Minuten dauerte. Klapphocker aufgestellt, den Hund abgelegt und die Flinte geladen.  Ich hatte meine Browning B725 mit zur Jagd und verlud Winchester Super Speed 3er Schrote. Die ich fast auf alles Niederwild verwende und bisher mehr als zufrieden bin. Tests zur Flinte und Munition folgen demnächst.

IMG_4596Labradordame Ronja wartete mit mir im Tarnzelt und es dauerte keine zehn Minuten bis die ersten Krähen über mein Lockbild strichen. Leider blieben die größeren Trupps unbeeindruckt und ich ließ sie vorbeistreifen, weil sie zu hoch für einen Schuss waren. 20 bis 30 Krähen ließ ich so ziehen, doch dann kamen zwei Vögel und ich wollte einen Schuss versuchen, ich stand auf, gab eine Doublette auf eine Krähe ab, die sofort zu Boden fiel. Ronja startete zum Apportieren und nach einigem Zureden, da die Krähe noch kurz lebte, brachte sie die Beute zurück ins Tarnzelt. Ich ärgerte mich, denn die anderen Krähen flogen kaum höher als diese beiden, also wär ein Schuss definitiv in Ordnung gewesen. Aus Erfahrung lernt man und das nächste Mal werde ich die Entfernungen besser einschätzen können.

IMG_4604Die Freude war groß, doch weitere Krähen ließen nach den Schüssen auf sich warten und die ersten Spaziergänger waren auf den Feldwegen gegen 7 Uhr unterwegs. Also ließ ich es gut sein für diesen Morgen und ließ Ronja, die doch etwas magere Ausbeute, ins Auto tragen.

Das nächste mal werde ich mein Lockbild etwas anders anlegen und auch einen Krähenlocker verwenden, der die Krähenattrappen interessanter macht. Alles in allem eine spannende Jagd, für Hund und Herrl. Ich werde meine Lockkrähenarmada noch etwas erweitern und eventuell noch an meiner Tarnung arbeiten. Weitere Tipps aus der Praxis, wie die Krähenjagd am besten funktioniert und was man beachten sollte, werden demnächst hier im Blog folgen, ich bin schon am recherchieren und probieren., wie die Krähenjagd am besten klappt. Krähenjagd, Lockbild, KrähenKrähenjagd, Lockbild, KrähenKrähenjagd, TarnzeltKrähenjagd, Apport, Labrador, Hund

Waidmannsheil

Die Nebelsau

Der Winteransitz am Samstag begann auf einem Hochsitz in der Nähe vom Bach, als sich endlich etwas bewegte und eine Geiss samt Kitz aus dem Feld anwechselte, sah ich auch einen Jagdkollegen, samt Hocker und Gewehr herüberwechseln. Er setzte sich am Bach in den Waldgürtel und machte es sich bequem. Geiss und Kitz verabschiedeten sich und auch ich beschloss den Sitz zu wechseln.

Nach etwas Überlegung, setzte ich mich trotz sinkender Sonne auf eine Waldkanzel, da ich dort auf der Wildkamera Geiss und Kitz bestätigt hatte. Die waren auch schon auf dem Weg zur Kanzel zu sehen und verschwanden im Dickicht des Waldes. Na gut, auf der Kanzel angekommen, richtete ich mich ein und wollte warten bis die Sonne untergegangen ist. Was im Winter sowieso schon gegen 16 Uhr passiert. Kein Wild im Anblick, aber dann ein Grunzen.

In unserem Revier ist Schwarzwild nur gelegentlich zu Besuch. Deshalb blieb ich skeptisch, ob es wirklich ein Schwarzkittel war. Doch in regelmäßigen Abständen hörte ich wieder Grunzen. Es muss eine Sau sein,  sofort motiviert, blieb ich versteinert sitzen. Der Mond beleuchtete den Waldweg perfekt und ich glaste immer wieder auf und ab. Kurz vor halb sechs schaute ich wieder auf  den Weg, nachdem mehrere Äste geknackt hatten. Da stand die Sau. Etwa 50 Meter vom Hochsitz entfernt, sie verhoffte. Sofort nahm ich meinen Steyr Mannlicher Stutzen, brachte das Blatt des Wildschweins in das Absehen meines Kahles CBX 3-12x56mm und drückte ab.

Der Mündungsblitz blendete mich. Ich hörte ein quieken und dass die Sau umgefallen war. Schnell leuchtete ich mit meiner Taschenlampe zum Anschuss, das Wildschwein lag dort, wo es zuvor gestanden hatte. Ich konnte es noch gar nicht fassen. Da die Wildschweine eben nur seltene Besucher sind, war die Freude umso größer, dass ich eine zur Strecke bringen konnte. Die Jagdkollegen konnten es erst gar nicht glauben, als ich mit dem Schwein im Kofferraum aus dem Wald fuhr, verstand ich es. Dichtester Nebel war hereingezogen, eine halbe Stunde später, hätte ich das Keilerchen sicher nicht mehr gesehen.

Aufgebrochen hatte der Frischlings-Keiler 38 Kilogramm, mittlerweile ist er bereits portioniert in der Kühltruhe. Dieser kleine Keiler war der Höhepunkt in meinem Jagdjahr. Heuer konnten erst zwei Wildschweine bei uns  im Revier erlegt werden, normalerweise kommt ein Schwein im Jahr zur Strecke. Das erste Wildschweingulasch hat ebenfalls schon wunderbar geschmeckt.

Weidmannsheil!

Sommerliche Fuchsjagd

Die Fuchsjagd ist nicht nur im Winter spannend, auch im Sommer muss man in unserem Revier  Reineke nachstellen. Heuer verzeichnen wir besonders viel Aktivität bei den Jung- und Altfüchsen. Die Räuber sehen sehr ausgehungert aus, da es anscheinend zu wenig Beute für die vielen Rotröcke gibt.  Deshalb bin ich in den vergangenen Wochen vermehrt angesessen, ließ die Böcke ziehen und wartete auf Raubwild Ich packte die CZ Kombinierte ein im Kaliber 5,6x52R und einem 12×70 Schrotlauf und setzte mich in der Nähe der Baue an. Mit meiner Kombi Mauspfeiffe und Hasenklage, wollte ich die Räuber aus der Deckung locken.IMG_3130

Nach fünf, sechs Ansitzen konnte ich bisher zwei Jungfüchse und einen Jungdachs strecken. Einmal fehlte ich einen Fuchs und die anderen Male war es schon zu finster, um Reineke ins Fadenkreuz zu bekommen. Auf der Kombinierten ist ein altes Kahles 6x42mm montiert. Einen Jungfuchs trug ich mit meinem Steyr Mannlicher Stutzen in 308 Win. einen Schuss an. Jedes Mal lagen die Raubtiere im Feuer. Auch die Jagdkollegen haben schon ordentlich Strecke gemacht, trotzdem sind noch immer zig Jungfüchse auf den abgeernteten Feldern unterwegs. Einige werden ihren Kollegen noch folgen müssen, damit wir ein wenig Niederwild bis zum Herbst durchbringen.

Was braucht es für die Fuchsjagd?

Geduld und guter Wind sind wichtig. Beim Kaliber kann ab der 22. Hornet aufwärts Füchse mit Leichtigkeit erlegen. Im Moment nutze ich eine CZ Bockbüchsflinte im Kaliber 5,6×52 R und 12×70 Schrotlauf. Montiert ist ein altes Kahles 6×42 mm, ich habe aber auch mit meiner Steyr Mannlicher in 308 Win. schon auf den Fuchs geschossen, der Ausschuss war bei einem ähnlichen Treffersitz nicht viel anders, als mit der kleinen Kugel.

Der Fuchslocker ist vor allem im Sommer für Jungfüchse ein Magnet, etwas Mäuseln kurz nach Sonnenuntergang und die jungen Rotröcke rücken schon an. Auf den abgeernteten Weizenfeldern hat man auch mit wenig Mond genug Licht, um sicher eine Kugel anzutragen. Für mich hat bis jetzt das 6×42 mm Kahles ausgereicht, natürlich ist es nicht mit meinem variablen Kahles 3-12×56 mm vergleichbar, aber es erfüllt seinen Zweck.

IMG_4132Auch wenn es für Nichtjäger schwer zu begreifen ist, dass der „süße“ Fuchs bejagt werden
muss, ist es doch eine der wichtigsten jagdlichen Aufgaben das Raubwild zu regulieren. Erstens hilft es dem Niederwild, trotz vieler Probleme durch die industrielle Landwirtschaft, im Revier Fuß zu fassen. Außerdem verhindert es Seuchen, die bei einer Überpopulation an Füchsen ausbrechen können. Natürliche Feinde hat der Rotrock in unseren Gefilden kaum, einige fallen der Straße zum Opfer, ab und zu soll ein Uhu einen Jungfuchs greifen, der einzige Beutegreifer der diese Raubtiere aber wirklich regulieren kann, ist der Jäger. Seit der intensiven Bejagung, verschwinden auch fast keine Hühner mehr aus den Ställen in der Ortschaft, die für den schlauen Fuchs leichte Beute sind.

Rehbock

Der Bock am 1. Mai

Zum Aufgang der Bockjagd stand am 1. Mai für mich ein Morgenansitz am Programm. Etwas spät kurz nach 5 Uhr früh stieg ich auf den Hochsitz. Gleich darauf kam mein schon lange gesuchter Knöpfler aus dem Gebüsch, gemeinsam mit einem einjährigen Gabler und einer Schmalgeiß verschwand er aber schon kurz darauf in einem Gerstenfeld, viel zu weit für einen Schuss.

2015Bockv2

Doch es sollte spannend bleiben, kurz darauf kam ein weibliches Stück in Anblick und ein Bock. Ein braver Sechser mit hohen, dicken Stangen und kurzen Enden. Vom Gebäude her hätte ich ihn als eher jungen Bock angesprochen. Ich ließ ihn ziehen, denn die Jagdsaison ist noch lange und andere Ecken des Reviers müssen in den nächsten Wochen noch nach starken Böcken erkundet werden.2015Bock

Den Bock auf den Bildern, habe ich beim Spazierengehen mit dem Hund nach dem Ansitz fotografieren können. Ich schätze ihn auf drei bis vier Jahre, ein braver Bock, Obwohl ich mit dem Hund nur  knapp 100 Meter entfernt war, zeigte sich der Bock unbeeindruckt und äste weiter.

Die Bockjagd 2015 ist noch jung und es werden sicher noch weitere spannende Ansitze folgen und vielleicht wird der eine oder andere gute Bock zur Strecke kommen.

Treibjagd auf Hochwild mit Erfolg

Herbst und Winterzeit ist Jagdzeit. Als Jäger ist man über jede Einladung froh, umso mehr wenn sie von Erfolg gekrönt ist. Schwarz- und Rotwild standen auf der Abschussliste bei den Winterjagden im Revier eines Bekannten.

Drei Mal ging es raus in den Wald, um die Abschusspläne zu erfüllen. Jeweils mit etwa 20 Weidmännern, vier bis fünf Treibern und einigen Hunden. Sicherheit ist oberstes Gebot bei der Bewegungsjagd auf Hochwild, vor allem weil es keine Drückjagdböcke gab. Genau wurde eingeteilt und jedem Jäger sein Schussfeld erklärt. Der Großteil der Schützen war mit Kugelgewehren unterwegs, einige hatten ihre Flinten mit  Flintenlaufgeschossen geladen.

Einmal abgestellt heißt es warten. Als Waffe hatte ich meine Browning X-Bolt im Kaliber 30/06 dabei mit einem Aimpoint 9000 Visier. Nach einigen Anschlagsversuchen und vielen im Geiste „erlegten“ Bäumen, bekam ich in der ersten Zeit des Triebs kein Wild in Anblick. Mein Standnachbar war erfolgreicher, er konnte einen Überläufer gleich am Anfang des Treibens erlegen. Die Treiber kamen immer näher und einige weitere Schüsse waren schon gefallen. Als der Trieb wieder retour „hobelte“ und schon weit entfernt war, brach ein Schuss, direkt neben mir. Mein Nachbar schoss wieder mit seiner Flinte auf ein Wildschwein. Das Tier kam auch mir in Anblick und war fürs erste „riesig“, da sie sehr langsam war, dachte ich mein Standnachbar hätte sie angeschweißt, also brachte ich meinen RIMG_2797otpunkt etwas vorgehalten auf den Wildkörper und drückte ab. Da sie zuerst nicht zeichnete schoss ich noch zwei Mal nach, um sicher zu gehen, das Wildschwein an den Platz zu bannen und eine Nachsuche zu verhindern. Etwa 15 Meter nach meinem letzten Treffer blieb das Schwein liegen. Als der Trieb abgeblasen wurde, ging ich sofort mit einem Jagdkollegen nachschauen. Es war eine alte Bache, wie sich nachher herausstellte hatte sie 120 Kilogramm aufgebrochen. Das Flintenlaufgeschoss meines Standnachbarn verfehlte das Tier, ich konnte zwei Schüsse in die Mitte des Wildkörpers setzen. Das Teilmantelgeschoss von Geco erzeugte keinen Ausschuss, die Energie blieb im Körper und  das schwere Stück konnte nicht mehr weit flüchten.

Etwas betrübt, dass es doch kein Keiler war, aber trotzdem froh keine Nachsuche fabriziert zu haben, bargen wir das Tier und legten es zur Strecke. Insgesamt konnten an diesem Jagdtag sechs Wildschweine erlegt werden. Jagdleiter und Jäger waren zufrieden. Nachsuchen gab es keine. IMG_2798Ein Wermutstropfen war, dass wir kein Rotwild zur Strecke legen konnten. Aber alle waren beim Schüsseltrieb froh, über die Strecke und dass es keine Komplikationen gegeben hat.

Auch bei den nächsten Jagden konnte kein Jäger Kalb oder Tier erlegen. Die Jagd auf Niederwild wurde wegen zu geringer Wilddichte abgesagt, um Hase und Fasan etwas Ruhe zu gönnen.

Pirsch auf Hirsch

September, die ersten Blätter werden bunt und die Hirschbrunft steht an. 2014 ging es nach Ungarn auf die Pirsch. 8000 Hektar Wald und Flur, ohne größere Straßen oder Ortschaften. In dieser Hinsicht ist das Jagdland Ungarn wirklich zu empfehlen. Keine Spaziergänger, Powerwalker oder Mountainbiker. Nur der Pirschführer und ich auf der Suche nach einem passenden Brunfthirsch.

Nach der Ankunft im Jagdhaus wurde nur kurz das Gepäck ausgepackt und gegen 18 Uhr ging es auch schon los ins Revier. Die Fahrt im Lada Niva dauerte gut dreißig Minuten, bis wir über eine Piste, der Begriff Schlaglöcher ist hier nicht angebracht, es sind eher kraterartige kleine Seen, am Zielort mitten im Nirgendwo ankamen. Kurz nach dem Aussteigen meldeten auch schon die ersten Hirsche in einiger Entfernung. Also gingen wir los, immer in Bedacht woher der Wind wäht. Nichts desto trotz machte uns die Dunkelheit einen Strich durch die Rechnung, wir bekamen keinen Geweihten in Anblick und traten die Heimreise an.

Am nächsten Morgen gegen 5 sammelten wir uns wieder und es ging wieder los. Nach einer etwas kürzeren Fahrt pirschten wir zu einem ausgeschnittenen Weg, links starkes Dickicht und rechts ein Hochwald. „Hier sind viele Hirsche in den vergangenen Tagen gezogen“, erklärt mein Pirschführer Zoltan. Wir stellten den Pirschstock bei einem Hochsitz auf und warteten. Nach kurzer Zeit begann es zu regnen und von Hirschen war keine Spur. Als ich mich umdrehte, sah ich auch warum. Drei streunende Hunde saßen etwa 150 Meter hinter uns, wie wenn sie auf etwas warten würden und schauten uns an. Als ich Zoltan darauf aufmerksam machte und er sich umdrehte, liefen sie davon. Der Jagdherr hörte es gar nicht gern, dass wilde Hunde im Revier unterwegs waren, sie würden das Rotwild vergrämen.

Am Abend ging es dann wieder raus und wieder bekamen wir bei strömenden Regen kaum etwas vors Fernglas. Auch die Morgenpirsch am nächsten Tag und zu Mittag blieb ohne Erfolg. Während die anderen Jäger, die vor Ort waren, bereits alle Weidmannsheil hatten und kapitale Hirsche gestreckt hatten, wurde es für mich schon knapp. Am Abend war die letzte Chance vor meiner Abreise einen Hirsch zu erlegen. Wieder fuhren wir ins Revier, dieses Mal in den entlegensten Teil. Schon von weitem waren Brunftschreie zu hören. Im dichten Bewuchs konnten wir sieben oder acht verschiedene Hirsche vernehmen.

Blicken ließen sie sich nicht, also zogen wir langsam an dem Dickicht vorbei und äugten vorsichtig auf die ausgelassenen Wege, ob sich ein Hirsch blicken lässt. Als der Schrei eines Hirschs immer lauter wurde, stellten wir das Dreibein auf und der Pirschführer erklärte mir ich soll mich bereit machen. Ich legte meinen Steyer Repetierer aufs Dreibeihn, drehte mein Glas auf die kleinste Vergrößerung und atmete mal tief durch.

Gebannt schauten wir beide auf den Waldweg der durchs Dickicht führte und glasten die Ränder des Gebüschs ab, während wir genau hinhörten von wo die Brunftschreie kamen. Plötzlich brachen Äste und ein Röhren war direkt vor uns zu hören. Auf etwa 50 Meter trat ein Hirsch aus. Er drehte sich in unsere Richtung um und trabte genau auf uns zu. „Schießen, Schießen“, sagte mein Pirschführer und wurde mit jeder Sekunde in der es nicht knallte nervöser. Ich konnte nicht noch nervöser werden, nahm den Stich des Hirsch ins Visier und drückte ab. Augenblicklich blieb der Hirsch etwa 20 Meter vor uns stehen und verhoffte für den Bruchteil einer Sekunde, dann drehte er rechts ab.

Der Pirschführer drängte mich noch einmal auf den flüchtigen Hirsch zu schießen. Ich visierte ihn zwischen den Bäumen an und drückte ab. Danach war er außer Sicht. Wir warteten ein paar Minuten und suchten dann den Hirsch. Die bangen Minuten dauerten nicht lange, nur 50 Meter vom Weg entfernt lag der ungerade Vierzehner. Der Traum vom Hirsch war erfüllt und nach dem Bergen wurde noch beim Jagdhaus Strecke gelegt. Das Alter erdrückte den Hirsch nicht, er war etwa im achten Kopf mit einem Geweihgewicht von etwas mehr als acht Kilogramm.

Die eindrucksvolle Trophäe wird mich immer an diese eindrucksvolle Jagd in Ungarn erinnern. An Kilometer weite Pirschgänge im strömenden Regen, die dann doch mit einem für mich perfektem Weidmannsheil belohnt wurden.

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Der erste Bock

IMG_1074Die Jagdprüfung ist geschafft. Die Jagd beginnt. Gemeinsam mit meinem Vater ging es des öfteren ins Revier auf Ansitz. Wir waren auf der Suche nach meinem ersten 1er Bock. Nachdem wir einen passenden Sechserbock auserkoren hatten, ging die gezielte Jagd los. Einmal stand er nicht richtig, dann waren wir uns beim Ansprechen nicht wirklich sicher, ob er es auch ist. Ein anderes Mal nahm er Wind von uns auf und flüchtete in den Wald.

Doch dann sollte alles passen, der Bock trat aus und äste vor sich hin. Die Entfernung von etwas mehr als 100 Meter passte und mein Vater gab mir den Rehbock frei. Mit seiner Mauser im Kaliber .243 Win legte ich an und brachte den Zielstachel auf das Blatt des Rehs. Zitternd entsicherte ich und griff zum Abzug, stoch ihn ein und drückte ab. Kurz geblendet durch das Mündungsfeuer, sah ich den Bock noch immer an der selben Stelle stehen. Er äugte in unsere Richtung wartete noch etwas und trottete gelassen in Richtung Mais. Er verschwand schließlich aus unserem Sichtfeld ohne jedes Anzeichen von einem Treffer.
Meinen ersten Schuss auf Wild hatte ich abgegeben, aber die Kugel verfehlte ihr Ziel. Bevor wir von unserem Hochsitz abbaumten sahen wir den Bock noch einmal und er war fit wie eh und jeh.

Tags darauf probierten wir es wieder. Beim Morgenansitz kam der gewünschte Bock wieder in Schussweite. Konzentriert, um es dieses Mal besser zu machen,  konnte ich ihn ins Visier nehmen. Nicht minder aufgeregt, als tags zuvor drückte ich den Abzug. Dieses Mal zeichnete der Bock deutlich, flüchtete noch 20 Meter und ging ins Wundbett, wo er kurz darauf verendete. Mit weichen Knien stiegen wir vom Hochsitz und bargen den 17 Kilogramm schweren Bock.  Mein erstes Wild lag vor mir und wir gaben ihm den letzten Bissen. Ich bekam meine erste Lektion nach der Jagdprüfung im Aufbrechen von Wild und mein erstes Jagderlebnis war gemacht. Nachdem wir das Wildbret im Kühlraum hatten, gab es noch die geröstete Leber, die selbst erlegt und frisch –  natürlich am besten schmeckt.