Erste Eindrücke IWA 2016

Die IWA 2016  läuft gerade in Nürnberg. Jagdblog.me war am ersten Tag vor Ort, um ein paar Eindrücke von der größten internationalen Fachmesse für Jagd und Schießsport, Outdoor Equipment sowie Ausrüstung für den Einsatz in der zivilen und behördlichen Sicherheit zu sammeln. Es gibt viel zu sehen und es ist weit zum Gehen, die Messe Nürnberg beherbergt an diesem Wochenende das Who is Who der Jagd und Outdoorszene. Blaser präsentierte die neue Flinte Blaser F16 und sie liegt gut in der Hand und schaut auch wertig aus, was man für einen Preis von ab etwa 2800 Euro natürlich auch erwarten kann.

Egal ob Zielfernrohrhersteller, Waffenproduzenten oder Munitionsfabrikanten, jegliche bekannten Firmennamen sind auf der IWA vertreten. Es wird verhandelt und im großen Stil verkauft. Von der Kanone bis zum Taschenmesser und von Schnapsgläsern bis zum Schießsimulator findet man alles rund ums Thema Waffen und Munition und Outdoorwerkzeug sowie Kleidung.

43. IWA

Die IWA OutdoorClassics hat von  4. bis 7. März 2016 geöffnet. Hersteller und Fachhändler aus aller Welt sind in Nürnberg zu Gast – in diesem Jahr gibt es rund 1.455 Aussteller und es werden ca. 43.000 Fachbesucher  aus mehr als 120 Nationen im Messezentrum Nürnberg erwartet. Die Fotos vom Samstag und Neuigkeiten von der Messe werde ich demnächst online stellen.

Schießkino Springer’s Erben

Mitten im 8. Bezirk in Wien ist das Springer und Erben Geschäft. In der unscheinbaren Josefsgasse 10, geht es mit dem Schießinstruktor in den Keller. Auf 20 Meter kann der Schütze die Leinwand ins Visier nehmen. 5×2 Meter ist die Leinwand des Schießkinos groß. Bis zu vier Personen können gleichzeitig trainieren. Es gibt verschiedene jagdliche Filme, vom Sautreiben über den ziehenden Hirsch oder den anlaufenden Vogelstrauß können Schüsse abgegeben werden.

Ich war mit einer Jagdfreundin dort, um den Schuss auf flüchtendes Wild zu trainieren. Ein Instruktor erklärte uns den richtigen Stand und die besten Haltepunkte für den flüchtigen Schuss. Die Filmsequenzen sind in Szenen aufgeteilt und simulieren ein reales Treiben, mal wechselt eine hochflüchtige Rotte an, oder die Wildschweine kommen immer wieder sichernd langsam auf die Leinwand. Ist die Abfolge der Sequenzen nach ein paar Minuten vorbei, kann man die abgegeben Schüsse einzeln durchgehen. Man sieht die Treffer und auch welche Schüsse daneben gegangen sind. Es sind viele daneben gegangen.

Die meisten Treffer waren zu tief, Grund dafür zu schnelles durchziehen des Abzugs. Nach etwas Trockentraining am Abzug meiner Browning X-Bolt konnten wir beide unser Schussbild deutlich verbessern und die eine oder andere Sau virtuell erlegen. Unser beider Fehler wurde behoben, da wir den Finger auf den Abzug legten, warteten und langsam den Druckpunkt des Flintenabzuges kommen ließen. Ob es bei einer realen Drückjagdsituation auch so funktioniert, werden wir auf jeden Fall testen.

Fazit:

Ein Besuch im Schießkino von Springer’s Erben lohnt sich auf jeden Fall, auch wenn der Preis nicht gerade billig ist. 50 Minuten schießen mit der Langwaffe kosten 120 Euro, zu zweit ist es nur mehr halb so schlimm. Bevor man sich auf einer Drück- oder Treibjagd auf echtes Wild versucht, sollte man dieses Geld investieren. IMG_3517

Die Kosten (Stand Feber 2016):

Filmsequenzen und sich bewegende Ziele (Langwaffe)
1 Einheit*, 25 Min. effektive Schießzeit          € 70,00
2 Einheiten*, 50 Min. effektive Schießzeit     € 120,00
jede zusätzliche Einheit*                                  € 60,00

Filmsequenzen und sich bewegende Ziele (Faustfeuerwaffe)
1 Einheit*, 25 Min. effektive Schießzeit          € 60,00
2 Einheiten*, 50 Min. effektive Schießzeit     € 99,00
jede zusätzliche Einheit*                                  € 50,00

Test Geco Teilmantel / Target

Billigpatrone, nur für den Schießstand verwenden und vieles andere hört man immer wieder über die Geco Teilmantel, bzw. Geco Target Munition. Bis jetzt hat sie mich aber in keiner Situation enttäuscht. Um eines klarzustellen, die Geco Teilmantel in der 20er Packung und die Geco Target in der 50er Packung sind einzig und allein durch den Namen zu unterscheiden, sonst haben sie die gleichen Eigenschaften. Sie schießen präzise zusammen und auch auf Wild ist die Wirkung immer umwerfend.

Zu meinen Erfahrungen, ich schieße die Geco Teilmantel / Geco Target aus meinem Standardrepetierer Steyr Mannlicher Stutzen in 308. Winchester sowie aus meiner Browning X-Bolt in 30/06 Springfield.

Geco Teilmantel / Target 308 Win.

Heuer konnte ich mit der Geco Target / Teilmantel in 308. Win. vier Rehböcke, zwei weibliche Stücke Rehwild, einen Fuchs sowie einen Frischling mit 40 Kilogramm erlegen. Alle Treffer waren kurz hinterm Blatt, bis auf den Fuchs und das Schwein gab es kurze Fluchten von max. 30 Metern. Ein Ausschuss war immer vorhanden und die Wildbretentwertung – so lange man nicht hart Blatt schießt – hält sich in Grenzen. Beim Rehwild waren meist ein paar Federn zerschossen, das Wildbret war sonst in Ordnung. Bei der Sau habe ich genau aufs Blatt getroffen, hier gab es Hämatome, die aber nicht so schlimm ausgefallen sind. Für den Fuchs ist man mit der 308. Win doch etwas übermotorisiert, der Balg wäre nicht mehr zu verwerten gewesen.

Das 11 Gramm Geschoß spricht gut an und bis jetzt hatte ich auch immer Ausschuss und nur kurze Fluchten. Bei Schussdistanzen unter 200 Metern sehe ich keinen Nachteil beim Geco Teilmantel.

Geco Teilmantel / Target 30/06 Springfield

Alles was die 308. Winchester kann, kann die 30/06 Springfield auch, mit etwas mehr Energie. Deshalb verwende ich sie bei Drückjagden, wo ich im Vorjahr eine 120 Kilogramm Bache mit der Geco erlegen konnte, hier hatte ich das einzige Mal mit dieser Patrone keinen Ausschuss, weil ich die Sau etwas schräg getroffen hatte, sie zeichnete nach einigen Metern Flucht und verendete im Wundbett. Heuer konnte ich mit der Geco Teilmantel / Target 30/06 Springfield in Ungarn einen etwa 80 Kilogramm schweren Keiler strecken. Der Schuss ging hinters Blatt, der Keiler flüchtete noch etwa 50 Meter bis er im Wundbett verendete. Ich bin beim Schuss etwas zu weit hinten abgekommen, so dass Leber und ein Teil der Lunge zerstört wurden, es gab Ausschuss und genügend Schweiß, um das Schwein zu finden.

Auf Rehwild habe ich mit diesem Kaliber bisher noch nicht geschossen, das Geschoß hat wie beim 308 Win. 11 Gramm und spricht schnell an, für schwere Wildkörper ist es laut Hersteller nicht geeignet, bei uns im Revier kommen diese nicht so oft vor. Mit der 30/06 in meiner Sauwaffe schieße ich auch nicht die weiten Distanzen. Am Schießplatz auf 300 Meter merkt man schnell, wie weit die Kugel auf diese Entfernung fällt, aber in der jagdlichen Praxis vermeide ich solche Kunstschüsse sowieso.

 

Fazit

Bis jetzt bin ich mit dem Geco Teilmantel / Target sehr zufrieden und kann es eigentlich weiterempfehlen. Die Präzision auf der Jagd, am Schießstand oder im Schießkino passt perfekt und meine Gewehre schießen die Geco Teilmantel auf die Größe eines zwei Euro Stücks zusammen. Limitierender Faktor bin hier wahrscheinlich ich als Schütze. Das Preisleistungsverhältnis passt und das gute alte Teilmantel Geschoß hat schon tausende Sauen, Hirsche und sonstiges Wild zur Strecke gebracht. Ich werde es auch weiterhin verwenden.

Test 3M Peltor SportTac Gehörschutz

Der 3M Peltor  SportTac Gehörschutz war eine meiner ersten Anschaffungen als Jungjäger, bzw. während des Jungjägerkurses. Denn zum Tonatauben schießen musste ein Gehörschutz her. Zu oft verlor ich die kleinen Ohrstöpsel, die Investition in den Peltor habe ich bis jetzt nicht bereut und er begleitet mich auch auf jeden Ansitz.

Der Gehörschutz lässt sich genau auf die Kopfgröße anpassen und die Kopfhörer schirmen Umgebungsgeräusche fast komplett ab. Wird der Einschaltknopf gedrückt, hört man einen kurzen Ton und dann kann auch schon die Lautstärke geregelt werden. Dreht man den Peltor komplett auf, kann auch das leiseste Geräusch in der Umgebung wahrgenommen werden. Die Mikrofone sind an der Vorderseite des Kopfhörers angebracht und sind ein wenig empfindlich bei Wind. Bei höheren Windstärken kann das Rauschen der Kopfhörer stören. Bei normalem Wetter ist es aber kein Problem.

Will man schießen, muss man die Kopfhörer nicht ausschalten, sie riegeln sofort nach dem Schussknall elektronisch ab, damit das Geräusch nicht zum Ohr dringt. Für empfindliche Schützen, oder in engen Kanzeln kann ich den Peltor nur empfehlen. Die zwei AAA Batterien sorgen für eine Betriebszeit von bis zu 600 Stunden. Egal ob Flinten- oder Büchsenschuss bei mir hat der Peltor SprotTac immer optimal funktioniert. Trotz Brille schützt er meiner Meinung nach ausreichend vor dem Schussknall.

Im Lieferumfang sind auch Wechselschalen dabei für Drückjagden, in Orange. Bei einem Preis ab etwa 130 Euro, ist es sicher nicht der billigste Gehörschutz, aber mit Sicherheit einer der universellsten. Ich kann am Schießplatz mit meinen Kollegen sprechen und höre was sie sagen und muss den Gehörschutz nicht abnehmen. Ich benutze den Peltor SportTac seit mehreren Jahren und habe ihn wirklich bei jedem Ansitz dabei und verwende ihn bei jedem Schuss, um mein Gehör nicht zu  schädigen.

Fazit
Wer Qualität sucht, ist mit diesem Gehörschutz bestens bedient. Egal ob auf der Jagd oder am Schiessstand, er unterdrückt verlässlich den Schussknall und lässt einem anwechselndes Wild schon früh wahrnehmen. Ich kann den 3M Peltor SportTrac jedem empfehlen.

EKA Swingblade

Test EKA G3 Swingblade

Es ist noch kein Dauertest, wird aber einer werden. Ich habe mir jetzt  die EKA G3 Swingblade in schwarz gekauft und bin bis jetzt begeistert. Die Besonderheit der Swingblade, sind die beiden Klingen aus Sandvik 12C27 Stainless Stahl. Das schwedische Messer liegt gut in der Hand und der Griff aus PROFLEX™ Kunststoff fühlt sich hochwertig und robust an. Außerdem kann man das gesamte Messer leicht reinigen. Im Lieferumfang war auch eine Messerscheide aus schwarzem Nylon dabei, die ebenfalls stabil wirkt. Per Knopfdruck EKA Swingbladewird aus dem Jagdmesser, ein Aufbruchmesser. Die Klinge lässt sich einfach wechseln und beim Aufbrechen von Schalenwild, muss nicht mehr mit den Fingern die Schneide geführt werden, um wirklich nur die Decke zu öffnen.

Die Schneide ist einfach zu schärfen und das Messer wurde bereits sehr scharf geliefert. Die Hauptklinge ist 90 mm groß und die Aufbruchklinge 81 mm. Mit 2,9 mm Stärke ist die Klinge auch für gröbere Arbeiten gut geeignet. Das Design ist vielleicht nicht jedermanns Sache und es gibt mit Sicherheit schönere Messer, aber als Gebrauchsgegenstand ist es ein praktischer Begleiter im Revier. Weitere Details über die Klinge kommen demnächst, wenn ich es weiter getestet habe. Für den Preis von etwa 80 Euro für das EKA G3 Swingblade Messer stimmt auch das Preis Leistungsverhältnis.

EKA Swingblade EKA Swingblade EKA Swingblade  EKA Swingblade EKA Swingblade

Swarovski Habicht SL 8x56, Fernglas, Feldstecher

Swarovski Habicht SL 8×56

Es ist nicht das neueste Fernglas, aber mit Sicherheit auch nicht das Schlechteste. Ich kann diesen Feldstecher nur jedem empfehlen, sei es tagsüber oder beim Nachtansitz, der Swarovski Habicht SL 8×56 tut seinen Dienst. Ich habe das Glas nun seit fünf Jahren auf fast jedem Ansitz mit und sieht man mit dem Feldstecher nichts mehr, ist auch kein Schuss mehr möglich und man sollte sich auf den Heimweg machen.

Das Fernglas ist natürlich kein Leichtgewicht, auf der Pirsch wünscht man sich manchmal ein leichteres Glas um den Hals. Doch da ich meist vom Hochsitz aus waidwerke, macht mir das Gewicht von 1240 Gramm nichts aus.

Die Bedienung ist einfach, als Brillenträger klappt man die Okulargummikappen einfach um und kann durchschauen. Das Sehfeld auf 100 Meter beträgt 101 Meter und die Schärfe ist mit dem Rad fein einstellbar. Wer auf der Suche nach einem leistungsfähigen Top-Glas ist und nicht Unsummen für ein neues Marken-Fernglas ausgeben will, ist mit dem Kauf eines gebrauchten Swarovski Habicht SL 8×56 gut beraten. Ganz billig ist dieser Feldstecher zwar noch immer nicht, was aber auf jeden Fall für die gute Qualität spricht.

Swarovski Habicht SL 8x56, Fernglas, Feldstecher

Steyer Mannlicher

Dauertest Steyr Mannlicher Classic Stutzen

Seit drei Jahren begleitet mich mein Steyr Mannlicher Stutzen auf den Ansitz.  Bisher hat er mich noch nicht enttäuscht. Ich führe ihn im Kaliber 308. Win. und habe vom Kitz bis zum Brunfthirsch damit Erfolg gehabt. Ob Vollschaft oder nicht ist Geschmackssache. Blick vom Hochsitz

Der verlängerte Holzschaft, kann wenn er feucht wird aufquellen, was den Treffpunkt verlagern kann. Bei der Hirschjagd im Vorjahr führte ich den Stutzen aus Mangel an Alternativen einen ganzen Tag lang bei Regen auf der Pirsch und konnte am Ende trotzdem einen Brunfthirsch zur Strecke bringen. Kritisch wird es wenn das Holz rund um den Lauf nicht mehr klappert, wenn der Schaft zu nass geworden ist. Aber nach einigen Tagen im Trockenen und viel Schaftöl, war das Gewehr wieder wie vorher.

Bedienung

MagazinSteyer Mannlicher

MagazinSteyr Mannlicher

Die Bedienung ist intuitiv, das Plastik Magazin fasst vier Patronen und sitzt fest wenn es erst einmal arretiert ist. Repetieren geht leicht von der Hand, auch wenn ein schneller zweiter Schuss nötig ist, kann man den Kammerstängel gut fassen. Die Sicherung ist einfach mit dem Daumen zu bedienen und es gibt drei Stellungen, die auf dem halben Rädchen einstellbar sind. Die Sicherung blockiert die Kammer und die Abzugsstange. Dreht man das Rad auf die zweite Stellung, kann man die Kammer öffnen und im gesicherten Zustand entladen. Drückt man den Kammerstängel noch an, hat das Gewehr eine aktive Schlagbolzensicherung für den Transport. Entsichert man beim Rädchen, springt die Sicherung wieder raus, was nicht besonders leise ist. In der zweiten Sicherungsstellung kann man die Waffe auch einstechen, sichert man dann wieder komplett, ist das Gewehr wieder entstochen, was auch nicht ganz leise passiert.

Sicherung

Sicherung Steyr Mannlicher

Abzug Steyer Mannlicher

Abzug Steyr Mannlicher

Der Abzug ist in Ordnung, zu 90 Prozent schieße ich aber eingestochen, was natürlich eine Geschmacksfrage ist. Die Waffe hat eine Fluchtvisierung und montiert ist ein Kahles CBX 3-12×56 mit Leuchtpunkt. Ein Zielfernrohr mit etwas geringeren Durchmesser würde natürlich eleganter auf dem Stutzen wirken, aber da es meine Allround Ansitzwaffe ist, wollte ich wegen der Optik der Waffe keine Kompromisse eingehen. Denn egal ob Dämmerung oder Sauansitz bei Mond, das Kahles hat mir bisher gute Dienste geleistet.

Die Präzision des Steyr Mannlicher Stutzens  ist hervorragend, bis vor Kurzem schoss ich Kupfergeschosse von meinem Büchsenmacher und bin jetzt auf das Geco Teilmantelgeschoss umgestiegen mit 11g/170gr Geschossgewicht. Bisher habe ich zwei Rehböcke damit erlegt, einer blieb im Feuer liegen, der zweite flüchtete noch etwa 30 Meter und ich bin damit recht zufrieden. Auch die Hämatome halten sich in Grenzen und die Wildpretzerstörung war bei den beiden Schüssen hinters Blatt gering.

Fazit

Bisher habe ich den Kauf meines Steyr Mannlicher Stutzen nicht bereut. Auch die Kaliberwahl in 308 Win. war für mich die Richtige, es ist perfekt für den kurzen Lauf des Gewehrs. Die Kombination mit dem Kahles CBX 3-12 x56 macht den Stutzen zu einer Allroundwaffe, die ich jedem nur empfehlen kann. Verarbeitet ist das Gewehr top und auch der Nussholzschaft macht etwas her. Egal ob zum Ansitz auf Reh oder bei der Pirsch auf Rotwild, bisher hat mich mein Steyr Mannlicher Stutzen noch nicht im Stich gelassen. Bei starkem Regen werde ich in Zukunft zwar auf meine Browning X-Bolt zurück greifen, aber sonst ist die Steyr Waffe nach wie vor meine erste Wahl.

Welches Gewehr als Jungjäger?

Holz oder Plastik; Ganzschaft oder Halbschaft, Pistolengriff oder nicht, bayrische Backe oder gerader Schaft – welche Optik, welches Kaliber? Fragen über Fragen kommen auf einen Jungjäger zu, wenn es darum geht, die erste Büchse auszusuchen. Hat man keine von der Verwandtschaft geerbt, sollte man zum Büchsenmacher gehen und einmal einige Waffen in die Hand nehmen. Die Schussleistungen der meisten erhältlichen Waffen sind ausgezeichnet und meistens ist es die Schuld des Schützen, wenn das Ziel nicht getroffen wird. Trotzdem will ich in diesem Blog-Beitrag einen kleinen Leitfaden geben, wie man das richtige Gewehr für sich aussucht.

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Welches Gewehr soll ich kaufen? Eine kleine Checkliste:

1. Welche Wildarten will ich bejagen?

2. Welche Waffenart soll es sein?

3. Welches Kaliber brauche ich/ will ich?

4. Will ich mir noch andere Waffen zulegen?

5. Was gefällt mir am besten?

 

 

 

 

 

 

1. Was will ich bejagen, sollte die erste Frage beim Waffenkauf sein

Wer vom Rebhun bis zum Hirsch alles mit dem selben Gewehr erlegen will, kann nur zu einer Kombinierten Waffe greifen, Bockbüchsflinte oder Drilling bieten neben der Ladung Schrot auch noch ein  Hochwild taugliches Kaliber. Schnelle Schüsse wie bei einem Repetierer oder Selbstlader sind natürlich nicht möglich. Abgesehen von Niederwild, kann man mit einer mittleren Patrone alles Wild in Europa bejagen. Bin ich des öfteren auf Drückjagden unterwegs, werden Geradezugrepetierer, Unterhebelrepetierer und Selbstlader ebenfalls in den engeren Kreis der Wahl kommen.

2. Welche Waffenart soll es sein?

Kipplaufbüchsen lassen zwar keine allzu schnelle Schussfolge zu, sind aber beim Pirschen leicht und führig, Kombinierte mit Schrotlauf eignen sich herrvorragend für das Feldrevier, falls auch mal ein Hase oder eine Ente erlegt werden will. Zur Not kann auch noch ein Flintenlaufgeschoss eingesetzt werden, wenn am Ansitz auf Rehwild mit kleinem Kaliber eine Sau auftaucht. Beim Bergstutzen gibt es zwei Kugelläufe mit einer großen und einer kleinen Kugel, die nicht nur bei der Gebirgsjagd von Vorteil sein können. Sei es bei der Kombination von 7×57 und 5,6×52 die genauso für Kitz und Gaiß geht, wie für den vorbeischnürenden Fuchs und einen Rehbock.

Bei Repetierern hat man die Qual der Wahl. Gibt es sie doch in hunderten verschiedenen Ausfürhungen. Als erstes muss man sich entscheiden für Holz- oder Plastikschaft. Praktisch ist Plastik alle mal, denn bei der Pflege und im Einsatz ist es hart im nehmen. Holz ist klassisch und für viele Jäger ist der Holzschaft noch immer das Nonplusultra. Horrende Summen können für hohe Holzklassen schon Mal ausgegeben werden. Der Selbstlader ist eine halbautomatische Waffe mit der schnelle Schussfolgen abgegeben werden können. Zur Vollständigkeit könnte man auch noch Unterhebelrepetierer und Geradezugrepetierer erwähnen.

3. Welches Kaliber

Die Kaliberfrage hängt stark mit Frage 1 zusammen, welche Wildarten will ich bejagen. Die Klassiker 7×64, .308 Win., 30/06, 7×57 oder andere Mittelkaliber reichen für jegliches Hochwild in den europäischen Revieren. Jage ich hauptsächlich auf Schwarzwild und den starken ungarischen Brunfthirsch kann auch gerne auf größere Kaliber zurückgegriffen werden. 8×68 und 9,3×62 sind hier eine beliebte Wahl, mit dem richtigen Geschoß hält sich auch der Rückstoß in Grenzen, bzw. ist die Wildbretentwertung bei Rehwild und schwachen Stücken nicht besonders schlimm.

4. Will ich mir noch andere Waffen zulegen?

Das erste Gewehr sollte universell einsetzbar sein, wenn ich mir sowieso eine Flinte kaufen will und den Hasen am Ansitz pardoniere, ist eine Kombinierte sicher nicht die beste Wahl. Mit einem Repetierer im Mittelkaliber macht man in mitteleuropäischen Revieren sicher nichts falsch.

 

5. Was gefällt mir am besten

Ob Plastik- oder Holzschaft ist eine reine Geschmacksfrage, wenn ich unbedingt einen Repetierer haben will, warum nicht und wer ausschließlich mit der Kipplaufbüchse jagen gehen will, ist ebenfalls gut beraten. Schaut man sich einige Gewehre an, wird man sicher fündig, um für sich das beste Jagdgewehr zu kaufen.

 

„Ist die Waffe gefunden, sollte es auf den Schießplatz gehen, damit man sich mit dem neuen Gewehr vertraut macht und auch sicher trifft.“

 

 

Fällkniven F1

Dauertest Fällkniven F1

Fällkniven F1
Seit mehr als zwei Jahren habe ich das schwedische Messer nun im Einsatz und es ist nach wie vor robust, funktional und schnitthaltig. Der gummierte Griff liegt gut in der Hand und die Haptik ist jedem Zweifel erhaben. Die Klinge ist sehr dick und braucht beim Schleifen etwas Geschick. Einmal geschärft, hält es die Schärfe für eine lange Zeit. Die mitgelieferte Plastikscheide kann bequem am Gürtel getragen werden.

Survival Messer
Das Fällkniven F1 ist ein klassisches Überlebensmesser und wird auch beim Militär für diesen Zweck eingesetzt. Die dicke Klinge, mit 4,5 Millimetern, kann für die verschiedensten Arbeiten eingesetzt werden, sei es um etwas aufzubrechen, oder zum Spalten von Holz. Batoning ist mit dem F1 kein Problem und auch nach mehren Holzstücken, ist die Klinge noch brauchbar. 

 Jagdlicher Einsatz20140827-142040-51640577.jpg Für den jagdlichen Einsatz ist das Messer ebenfalls mehr als geeignet. Aufbrechen ist kein Problem. Bei älteren Stücken hämmere ich das Fällkniven F1 einfach durch das Schloss beim Aufbrechen, der Klinge hat diese nicht gerade zimperliche Arbeit bis jetzt nicht geschadet. Knicken ist mit Sicherhiet auch möglich, aber durch die Breite des Messers, nicht so einfach zu bewerkstelligen, wie mit einer schmäleren Klinge. Durch den gummierten Griff hat man das Fällkniven F1 immer gut in der Hand und nach dem Einsatz lässt es sich auch wieder einfach reinigen. Einziges von mir festgestelltes Manko, beim Aufbrechen von einem feisten Stück Wild, kann sich das Fett in den Rillen am Griff ansammeln und die sind schwer wieder sauber zu bekommen. 

Durch den „Full-Tang“, die Klinge geht durch den gesamten Griffbereich durch, muss man mit dem Messer nicht zimperlich umgehen. Der Klingenstahl am Ende des Griffstücks eignet sich auch, um am Hochsitz schnell eine lockere Sprosse wieder anzunageln oder für andere Arbeiten, als „Schlagwerkzeug“.

Der ballige Schliff des F1 erfordert etwas Übung am Schleifstein, ist die Klinge aber einmal geschliffen, hält sich die Schärfe auch über längere Zeit. 

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Fazit

Nach einem Jahr kann ich behaupten das Fällkniven F1 ist ein perfektes Jagd-, Fischer- oder Campingmesser und ich möchte es nicht mehr missen. Es begleitet mich jetzt schon seit zwei Jahren auf jeden Ansitz und hält noch immer was es verspricht.

Der Stahl lässt keine Wünsche offen und auch die Verarbeitung ist top. Der Preis ist so eine Sache, aber meiner Meinung nach sind die rund 140 Euro fair und durch die lange Einsatzdauer rechnet sich die Investition in dieses hochwertige Messer. Ich gehe mit meinem Fällkniven F1 nicht gerade zimperlich um und bis jetzt hat es keinerlei gröbere Gebrauchsspuren.

Details
Klingenlänge 100 mm
Klingenstärke ca. 4,5 mm
Gesamtlänge 210
Klingenstahl laminiert VG10 mit 59 HRC