Die „Pille“ für die Hirschkuh

Tierschützer sind gegen Gatterjagd, gegen gezüchtete Fasane und gegen viele andere Dinge. Manchmal mit Recht und manchmal mit einer so weltfremden Einstellung, dass man eigentlich nur mehr den Kopf schütteln kann. Wenn dann auch die Stadt Wien auf diesen ideologischen Zug aufspringt, hat man im Jagdgatter Lainzer Tiergarten eine Situation, die mich als Jäger schockiert.

Wie jetzt bekannt wurde, soll  im  Tiergarten die Population an Wild eingedämmt werden – es gibt zu viel. Wenn Tierschützer im Konsortium sitzen, die gegen das Töten von Tieren sind, ist es schwer zu sagen, wir machen eine Jagd und schießen eben doppelt so viele Tiere wie sonst. Nein. Wir werden über Eiweißpräparate eine Geburtenkontrolle durchführen, so der Plan. Hört sich auch gut an für jene, die aufschreien, wenn ein Tier getötet wird. Keiner beschwert sich, alle sind zufrieden. Denn Rotwild, Damwild und Muffelwild soll gänzlich aus dem Tiergarten verschwinden, Rehe und Schweine sollen dezimiert werden. Das Niederwild, wie der ORF schreibt, mit Fuchs und Marder soll nicht bejagt werden.

Wir vermenschlichen die Tiere, greifen in deren Leben ein und ich will kein Wildbret von einer „sterilisierten“ Hirschkuh essen. Es ist die Perversion des Naturschutzes in einem ungeahnten Maßstab. Dass so etwas noch gefeiert wird, ist mir unverständlich. Hier sind einfach Träumer am Werk. Statt der Pille für das Wild, würde ich Pillen im Kaliber 30/06 vorschlagen, bleifrei nach Möglichkeit und es gibt ökologisches Wildbret vom Feinsten. Diesen Aufwand für die Reduktion von Schalenwild zu betreiben, ist die natürliche Art, wie sie seit Jahrtausenden praktiziert wird. Die „Pille“ für Hirschkuh und Co. ist wirklich das Letzte. Die Zeiten wo sich die Natur selbst geregelt hat, sind leider vorbei, die Jagd seit Jahrhunderten ein probates Mittel für Wildtiermanagement, jetzt mit chemischen Präparaten zu beginnen, ist wirklich ungeheuerlich.

Ebenfalls ungeheuerlich, es gibt keinen Aufschrei der österreichischen Jagdverbände. Hier müsste jemand aufstehen und sagen, dass ist Schwachsinn, aber die Herren sind zu bequem, um etwas für die Jägerschaft zu machen. Vielleicht können wir Jäger dann in Zukunft statt mit der Büchse auf die Pirsch zu gehen, mit Eiweißpräparaten in den Wald fahren, um den Wildbestand zu regulieren. Die Frage ist, ob sich dann genügend  reine Heger finden, die die Jagdverbände weiter finanzieren.

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